13 Fussballfelder groß – Christos „Floating Piers“ sind eröffnet
70.000 Quadratmeter Stoff und 220.000 Kunststoffwürfel
Christo lässt Menschen für sein Projekt „Floating Piers“ übers Wasser gehen.
Dicht bewaldete Berghänge säumen den dunkelblau schimmernden Lago d’Iseo in Norditalien, Segel- und Fischerboote ziehen bei strahlendem Sonnenschein ihre Kreise.
Doch mit der hier normalerweise herrschenden Ruhe ist es für zwei Wochen vorbei.
Es strömen Tausende Menschen über den See. Sie alle flanieren auf Christos „Floating Piers“, die quer über den See verlegt wurden, sie wollen die Wellen unter den Füßen spüren.
Am besten barfuß; Christo selbst empfiehlt, den Weg barfuß zu gehen.
Zwei Männer und eine Frau aus dem Team, die die „Floating Piers“ von Christo mit Stoff eingehüllt haben, stehen auf der Kunstinstallation, sie haben den Stoff auf die Piers genäht.
Die Stege bestehen aus 200.000 Kunststoffwürfeln. Fragen über Fragen, sitzen alle Nähte? Müssen irgendwo Löcher gestopft werden? „Wenn noch nachgearbeitet werden muss, werden wir das nachts machen. Am Tag sind hier einfach zu viele Menschen. Allein am Eröffnungstag sind nach ersten Schätzungen rund 100.000 Besucher über Christos Piers gegangen.
Der Eintritt ist frei. Seine Kunst soll, so sagt der 81-jährige Künstler selbst, allen offenstehen.
Gut zwei Wochen kann nun jeder, der möchte übers Wasser gehen.
Danach lässt Christo seine gelb-orangenen Pontons wieder abbauen und recyceln.
Tür an Tür mit wilden Tieren: Das Stue bekommt eigenen Zoo-Eingang
Das Boutique-Hotel im Berliner Botschaftsviertel kann fortan als einziges Hotel der Hauptstadt mit einen besonderem Service aufwarten: Durch eine kleine Pforte auf der Hotelterrasse gelangen Gäste ab sofort direkt und unkompliziert in den Zoologischen Garten, um den Großstadtdschungel aus nächster Nähe zu erleben. Zur Feier der neuen Verbindung übernimmt das Hotel die Patenschaft für ein Rotes Riesenkänguru-Baby, das auf den Namen „Stuy“ getauft wurde.
Die artenreiche Tierwelt des Berliner Zoos ist im Designhotel Das Stue allgegenwärtig. Durch ein großes Fenster in der Bar können Gäste die Strauße vis-à-vis beim Grasen beobachten und viele der 78 Zimmer bieten ihren Bewohnern einen freien Blick in die Gehege von Gnus, Alpakas und Antilopen. Selbst die Kunstwerke im Inneren des ehemaligen Botschaftsgebäudes sind eine Hommage an die tierischen Nachbarn. Am Eingang begrüßt eine lebensgroße Krokodilskulptur Neuankömmlinge, in den Gängen stehen aus Leder gefertigte Flusspferde, Wasserbüffel und Nashörner Spalier und in der Lobby wachen zwei riesige Gorillas und eine Giraffe über das internationale Publikum. Wer die Tiere des Hauptstadtzoos aber hautnah erleben möchte, musste bisher den Weg zum 15 Minuten entfernten Haupteingang antreten. Zukünftig ist das anders: Hotelgäste können den Zoologischen Garten nun direkt von der Terrasse aus betreten. „Das Einreihen in die Warteschlange am offiziellen Eingang ist für unsere Gäste passé. Selbst wenn man nur wenig Zeit in Berlin hat oder spontan bei schönem Wetter einen Spaziergang durch den Zoo einlegen möchte – der vereinfachte Eintritt zum Gelände bereichert jeden Aufenthalt“, verdeutlicht Alexander Doerr, General Manager des Fünf-Sterne-Hotels, die Vorteile der Kooperation. Zoo Direktor Andreas Knieriem ergänzt: „Wir freuen uns, diese Exklusivität dem wunderbaren Designhotel Das Stue zu ermöglichen. Zum Besuch in der Hauptstadt gehört ein Ausflug in den Zoo einfach dazu. So kommen die Gäste ohne Umwege zu einer der schönsten Sehenswürdigkeiten Berlins.“
Wer den neuen Eingang nutzt, hat es nicht weit zu „Stuy“. Der kleine neue Schützling des Hauses gehört zur Familie der Roten Riesen-Kängurus. Tierpfleger Christian Möller verriet: „Das Jungtier wurde am 02. März geboren und seit gestern wissen wir, dass Stuy ein Mädchen ist.“ Das Gehege der Kängurus liegt zusammen mit den Alpakas, Urpferden, Wasserschweinen und Strauße nur wenige Schritte entfernt.
Hotelgäste können VIP-Tagestickets für den Eintritt zum Zoo künftig direkt an der Rezeption kaufen. Zusätzlich werden exklusive Führungen mit Blick hinter die Kulissen angeboten.
Zoologischer Garten Berlin
Der 35 Hektar große Zoologische Garten im Berliner Ortsteil Tiergarten ist mit seiner Eröffnung im Jahr 1844 der älteste Zoo Deutschlands. Mit fast 19.000 Tieren in rund 1400 Arten gilt er zudem als der artenreichste Zoo der Welt.
Weitere Informationen zum Zoologischen Garten Berlin unter: http://www.zoo-berlin.de/de Das STUE | Hotel Tiergarten, Berlin
Das Stue, dänisch für „Wohnzimmer“, ist ein Luxus-Boutique-Hotel in Berlins Westen und bietet Reisenden mit 78 edlen Zimmern und Suiten eine verschwiegene Adresse inmitten der Hauptstadt. Mit seiner zentralen Lage im Botschaftsviertel unweit des Ku’Damms und unmittelbar am Tiergarten Park sowie dem Berliner Zoo ist das Haus ein idealer Rückzugsort für einen individuellen Aufenthalt. Zeitgenössische Kunst und das Interieur Design der Spanierin Patricia Urquiola verleihen dem Gebäude, das einst die Königlich Dänische Gesandtschaft beherbergte, ein besonderes Ambiente. Die Liaison aus historischer Fassade und einem verbundenen Neubau der Potsdamer Architektin Annette Axthelm schafft die passende Hülle.
Weitere Informationen:
Daniela Heykes
ROOM426. Relations | Netzwerk für Esskultur und Medien
Schulenburgstraße 6 | 38446 Wolfsburg
m: +49 176-800 84 340 | heykes@room426.com | www.room426.com
Mareike Steiner
Das Stue Hotel | Berlin Tiergarten
Drakestraße 1 | 10787 Berlin
t: +49 30 311 7220 | m.steiner@das-stue.com |
Das Hotel Louis C. Jacob. Ein Stück Hamburg.
Von Jens Hoffmann.
Ankunft am Bahnhof Altona. Rauer Wind begrüsst uns in der hanseatischen Metropole.
Mit dem Taxi hinaus aus der Stadt, immer der Elbchaussee entlang, am Jenischpark vorbei, die nächste Biegung hinauf. Ziel ist das Hotel Louis C. Jacob.
Das feine Hotel ist ein Haus der „alten Schule“, mit viel Sinn für Tradition und Eleganz.
Es steht für das, was Hamburg ist; die Metropole an der Elbe und das Tor zur Welt. Links unten tuckern die Containerschiffe und in der Ferne kann man die Brücken und Krähne des Hafen erspähen. Wir freuen uns auf zwei Tage und die langsam am Hotel vorbeiziehenden Schiffe.
Altes Geld und hanseatischen Stil findet man hier und man stellt sofort fest, was Hamburg groß gemacht hat, nämlich die Schifffahrt und die Anbindung an die Ozeane der Welt.
Das 5 Sterne Haus empfängt auf hanseatische Weise; mit nordischem Charme und 143 sogennanten „Jacobinern“ (Mitarbeitern). Man fühlt sich gut umsorgt – und unterhalten.
Von Kühle keine Spur, viel Herz und Seele, dezent unaufgeregt und mit viel Geschichte.
Am 1. April 2016 blickt es auf 225 spannende Jahre zurück. Alles beginnt mit dem Zuckerbäckermeister namens Burmester, der das Gebäude im Jahre 1780 erbt. Er versorgt die Nienstedtener mit köstlichem Backwerk und frönt einem extravagantem Hobby: Vorbeifahrende Schiffe pflegt er mit Kanonenschüssen zu verabschieden.
Doch 1790 wird ihm seine Liebe zur Schifffahrt zum Verhängnis: Bei einem Salutschuss mit einer extra Portion Schwarzpulver wird er tödlich verwundet. Seine Witwe heiratet danach den französischen Landschaftsgärtner Daniel Louis Jacques, mit dem sie an der Elbchaussee das erste Weinrestaurant gründet. Der gelernte Landschaftsgärtner deutscht seinen Namen in Louis Jacob ein und legt noch im selben Jahr die berühmte Lindenterrasse an.
Weit über Nienstedten hinaus wird das Weinrestaurant der Familie Jacob zum Geheimtipp. Mehr als vier Generationen bleibt das Jacob in Familienbesitz; Ende des 18. Jahrhunderts wird der Gasthof zum Hotel erweitert. Viele Anekdoten rund um das Hotel machen es genauso berühmt , wie die Gäste, die das Haus über die Jahrhunderte besucht haben. Hochrangige Gäste aus Politik, Adel, Kunst und Gesellschaft zählten zur Stammkundschaft. Weltstars wie Maria Callas, Zarah Leander und Hans Albers tragen sich ins Gästebuch des Traditionshotels ein. Wer einen Spaziergang durch das Haus macht, wird die riesige Gemäldesammlung entdecken, zu deren Schätzen ein Werk des Impressionisten Max Liebermann aus dme Jahr 1902 zählt.
Er wohnte einige Zeit im Louis C. Jacob und machte die Lindenterrasse des Hotels durch das gleichnamige Bild berühmt. Ihm zu Ehren ist auch eine der schönsten Suites benannt, ganz im Stil seiner Zeit eingerichtet: mit Antiquitäten und einem wunderschönen runden weißen Ofen.
Im Jahre 1922 endet die Familien-Ära mit dem Tod von Louis Heinrich Jacob. Die folgenden Jahrzehnte mit vielen Eigentümerwechsel lassen den Stern des Hauses etwas sinken, bis der AIDA-Erfinder Horst Rahe 1993 das alte Jacob in ein modernes Luxushotel verwandelt.
Mit Fingerspitzengefühl wird renoviert, restauriert und angebaut. Zusammen mit den historischen Gebäuden auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht ein stilistisch stimmiges – inzwischen denkmalgeschütztes – Gesamtensemble.
Bei der Restaurierung stoßen die Arbeiter auf einen uralten Eiskeller. Einst diente das Backstein-Gewölbe als Kühlschrank für den Stadtteil Nienstedten , heute finden hier Events statt. Im Jahre 1996 wird die Wiedereröffnung des Jacob gefeiert, seitdem wurde das Hotel oftmals mit Preisen ausgezeichnet. International avanciert es als eines der „Leading Hotels of the World“ zur ersten Adresse. Dem schliesst sich die kulinarische Ausrichtung des Hauses an.
Geniesser und Freunde der Spitzengastronomie werden hier fündig. Das Jacobs Restaurant direkt im Hotel Louis C. Jacob lenkt Sternekoch Thomas Martin.
Er hat zwei Michelin Sterne, wohl auch weil der Chef de Cuisine unter anderem bei Eckart Witzigmann im „Aubergine“ und bei Dieter Kaufmann in der „Traube“ gelernt hat. Er holte das Jacobs aus dem Dornröschenschlaf und wertete im hohen Norden den gesamten Berufstand zu kulinarischen Gesellschaftsartisten auf. Mit seinem Küchenstil der Einfacheit und Reduktion stellt sich das Jabobs Restaurant gegen den Trend der Überinszenierung. Hier finden sich Gemüseeintöpfe und Räucheraal neben dem Bretonischen Angelsteinbutt. Das soeben auf 60 Plätze erweiterte Restaurant werden wir beim nächsten Besuch ausprobieren.
Die Weinwirtschaft und die Hotel Bar garantieren Abwechslung genug. Es gibt auch einen kleinen Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool.
Uns begeisterte besonders ein schöner Willkommenskuchen für die Kinder und der Ruinart Champagner zur Begrüßung.
Grossartig.
Der perfekte Ort für ein luxuriöses Wochenende
Was ist das Jacob? Ein Hotel? Ein Gasthof? Ein Cafe? Keines von allem! Jacob ist eine Sehenswürdigkeit, eine Sache für sich! Dies schreibt das Hamburger Fremdenblatt, 1924. In einem traditionellen Haus mit hanseatischem Stil bietet das Jacob ( Mitglied des Verbund internationaler Luxushotels „The Leading Hotels of the World“ ) auf 4 Etagen alles was ein Luxushotel benötigt. Für mich der perfekte Ort für ein luxuriöses Wochenende. Die kleine Lobby des Hauses ist ein Highlight von Eleganz..
Die Lindenterrasse, mit ihrem fantastischen Blick auf die Elbe ist auch für den weitgereisten Journalisten ein besonderer Ort.
Das Hotel ist einfach schön und man fühlt sich wohl.
Unsere Suite 264 war großzügig bemessen, mit hohen Decken, elegantem Stuck, Marmor im Bad und schönen Amenities.
Ein grossartiger Flair berauscht die Sinne, der Anbau ist eine stimmige Erweiterung des Hotels mit etwas modernerer Ausrichtung.
Über 500 Kunstwerke im Hotel machen es zum Museum an der Elbchaussee und hier macht der Museumsbesuch auch den Kindern Spass.
Am nächsten Morgen wecken uns Schiffgeräusche und die Möven, die sich auf der Elbe und „unserer“ Terrasse angesiedelt haben.
Das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Obst, verschiedene Müslisorten, Wurst und Käse, Marmeladen und der Eierkoch, der uns mit seinen Spezialitäten wie pochierte Eier, Rühreier mit Krabben auf Pumpernickel, Spiegeleier, einfach und beidseitig gebraten, Buttermilchpfannekuchen mit Ahornsirup und diversem frischem Fisch, begeisterte.
An riesigen Panoramafenstern ziehen die Schiffe vorbei, leider heute nicht die Queen Mary, die seit einigen Jahren den Hamburger Hafen ansteuert.
Aber auch sie werden wir bei nächster Gelegenheit -unter den knorrigen Bäumen der Lindenterrasse-bestimmt zu Gesicht bekommen.
Fazit: Das Louis C. Jacob ist ein wunderbares Hotel und könnte eines meiner Lieblingshotels werden.
Das Beste zum Schluss: Ein kleines Geburtstagsgeschenk hat sich das Louis C. Jacob zu seinem 225 Geburtstag selbst gemacht: Es erhält eine schwimmende Dependance. Die aufwändig umgebaute MS Jacob Barkasse wird auf Elbe und Este unterwegs sein, um Gäste stilecht zu transportieren.
Es fehlt nur noch ein eigener Anlegesteg vor dem Hotel.
Check-in: Louis C. Jacob
Photos: Louis C. Jacob & Jens Hoffmann.
Die Pressereise wurde unterstützt vom Hotel Louis C. Jacob.
Estland wird das nächste Ziel für Feinschmecker. Lange gab es in Estland häufig nur Erbsensuppe und Eierkuchen. Doch von diesen einfachen Gerichten die auf Kartoffeln und Brot basieren, will sich der „Norden“ immer mehr befreien. Passend dazu wird Matthias Diether neuer Chef de Cuisine im „Pädaste Manor“ in Estonia.
Nach erfolgreichen Jahren im First Floor in Berlin wird Matthias Diether nun Küchenchef im „Alexander“ Hotel Restaurant.
Apropos, unter den Top 1000 der weltbesten Restaurants ist es bereits und es wurde auch schon zum besten Restaurant Estlands auserwählt.
Chapeau. Ja, Nordic Cuisine boomt und das sich die Region in Sachen Genuss längst nicht mehr hinter anderen verstecken muss, beweist die aktuelle Michelin Stern Vergabe.
Gerade erst sind ein paar 3 Sterne Restaurants im „Norden“ ua. in Dänemark und Schweden hinzugekommen.
(Travel-Food-Art berichtete)
Wer Matthias Diether kennt, weiss das er bestimmt die neue nordischen Küche in Estland auf höchstem Niveau fortsetzen wird.
Mal abwarten, das „reine, natürliche Produkt“ ist für ihn immer schon der Star gewesen und Matthias Diether wird die nordische Inselküche mit seiner Handschrift versehen.
Das „Alexander“ mit 40 Sitzplätzen ist ab März 2016 geöffnet. Es gehört zum Hotel Pädaste Manor (Mitglied der „Small Luxury Hotels of the World“) und befindet sich in einem alten Gutshof auf der Insel Muhu.
Info Resto Padaste
Roger Willemsen über ›Bangkok Noir‹
Das Interview führte Roof Music.
Roof Music: 1. Was unterscheidet Ihren Blick auf Bangkok von dem des Touristen?
Roger Willemsen: Es ging in diesem Buch nicht darum, die Sehenswürdigkeiten Bangkoks zu versammeln. Natürlich bin ich nachts über die Klongs gefahren, natürlich hab ich auch Tempelanlagen gesehen, und ich habe mich in bestimmten Räumen rumgetrieben, die – auf Plätzen oder bei Denkmälern – Menschen interessant finden könnten. Aber das war nicht das Entscheidende. Das Entscheidende war, sich der Nachtstimmung auszuliefern, sich treiben zu lassen. Einfach mit Booten zu fahren bis ans Ende der Haltestellen. Sich in einen Bus zu setzen und irgendwo auszusteigen, wo die Leute auch aussteigen. Das war entscheidend. Also sich einfach mit den Stimmungen der Nacht zu bewegen und auch zu fragen, wo würde man sich hier amüsieren, wo verweilt man, wo gibt es etwas zu sehen, wo ist Erfahrung plötzlich verdichtet. Und das geschieht im Buch in lauter Momentaufnahmen. Manchmal sind das nur Stimmungsbilder, manchmal sind es Szenen, die in kleinen Pointen enden. Aber es kann auch sein, dass es manchmal nichts weiter ist als eine Zustandsbeschreibung, ein Stillleben, etwas, auf dem Nachtlicht liegt. Und gerade weil diese Konzentration auf diese Spanne des Tages diesem Buch so wichtig ist, gerade deshalb ist, glaube ich, die atmosphärische Verdichtung auch eine, die die Nacht wirklich spiegelt.
Roof Music: 2. Die Stadt
Roger Willemsen: Ich habe Bangkok vor ungefähr 30 Jahren das erste Mal besucht. Damals schien mir die Stadt ein wenig dörflich, zusammengesetzt aus Flecken, ich mochte sie nicht besonders, die wenige Hochbau-Architektur wirkte verloren und es war eine Stadt, die eigentlich den großen asiatischen Städten Chinas und Japans hinterherhinkte. Aber Bangkok hat seither eine nicht nur hoch entwickelte, sehr eigene, nationale Kultur entwickelt, die wir eigentlich nur noch mit Thai-Boxen verbinden, die aber ganz viele andere Formen der Mode, des Magazin-Designs, der Straßenkultur nach sich gezogen hat, sondern sie hat auch eine gewisse Reserve gegenüber Modernisierungsbestrebungen anderer Länder gezeigt. Und so ist dort weit mehr von dem erhalten, was Straßenkultur zum Beispiel ausmacht, in den Garküchen, in den Schneidereien, in den Glücksspiel-Salons, auf den Märkten, in den vielen Zuwandererstädten – dort überall gibt es reiches, abenteuerliches Leben. Und das zu besuchen und auch zu vergleichen mit der Zeit, in der ich Bangkok kennen lernte, war außerordentlich rasant.
Roof Music: 3. Die Nacht-Perspektive
Roger Willemsen: Wenn man die Stadt nur aus der Nacht-Perspektive sieht, dann hat man das Gefühl, dass man ihr auf ganz eigene Art und Weise näher kommt. Weil das, was heimlich ist an einer Stadt, das wird sie nachts versprechen. Und man kann sich auf die Spur aller dieser Versprechen setzen. Und dann wird man feststellen, dass es nicht immer nur die sind, die ins Erotische zielen, die einen besonders erregen.
Roof Music: 4. Die Sex-Industrie
Roger Willemsen: Die Sex-Industrie, von der im Westen so viel Aufhebens gemacht wird, nimmt in Bangkok nur einen winzigen Teil aller Vergnügungen ein, die man dort erleben kann. Und ehrlich gesagt, die Thais selber wissen von diesen ganzen Sex-Diensten häufig sehr wenig. Und die meisten der Mädchen, denen man auf Fischmärkten begegnet oder irgendwo am Stadtrand oder in Chinatown, sind noch nie in einer dieser Zonen gewesen, wo die Sex-Industrie de facto viel kleiner ist als die Reeperbahn in Hamburg ist, jedenfalls in den Einzel-Straßenzügen, wo die Zuhause sind. Es war also klar, dass ich auf der einen Seite den sexuellen Vergnügungen der Stadt nicht gerade ausweichen würde, dass ich wissen wollte, wie es in den Bars aussieht, auch in den unterschiedlichen Bars. Aber nichts ist dort so fern wie die Lust und es gibt nicht so viele Vergnügungen, die sich ausschließlich beschreiben lassen, indem man sich in den Bars rumtreibt. Insofern hat mich mein Weg durch Bangkok sehr bald von diesen Spuren weggeführt und ich habe ganz andere Begegnungen gemacht und habe andere Akzente gesetzt und auch andere Seiten der Nacht dramatischer gefunden als ausgerechnet die, die man in den Clubs aufblättern kann.
Roof Music: 5. Was charakterisiert die Nacht in Bangkok?
Roger Willemsen: In den Nächten zeigt eine Stadt ein ganz anderes Gesicht. Es ist die Zeit, in der die Nachtschwärmer, die Nachtschattengewächse rauskommen. Es gibt Menschen die leben ausschließlich in der Nacht. Es ist plötzlich ein anderes Verhältnis zum Heimlichen festzustellen. Es gibt Lustversprechen und von denen bleibt häufig am Ende nur das Versprechen übrig. Aber es ist nicht alleine der Rotlichtbereich, es sind nicht die Karaoke-Bars alleine, die Soaplands, in denen man verschwinden kann oder selbst diese Form der lässigen und schwer nachvollziehbaren Prostitution oder Halb-Prostitution an den großen Straßen, sondern es sind Vergnügungen aller Art, die ihren Fächer aufschlagen in den Nächten von Bangkok. Es sind ebenso die Spielsalons, es sind die Plätze, wo man trinken und tanzen kann, wo man sich unter freiem Himmel massieren lassen kann. Es sind die Kickbox-Studios, in denen noch trainiert wird. Es ist am Lumpini Park die Anlage mit den Krafttrainigsräumen, wo man unter freiem Himmel sich stählen kann. Es sind die Wege der Elefanten, denen man folgen kann und die durch das Nachtleben schaukeln. Es sind die zahlreichen kleinen Gruppen von Katoys, also Ladyboys, die auf ganz eigene Weise einen Zauber und manchmal auch eine Bedrohung entfalten. All das mischt sich in dieser Stadt und ganz besonders eben in der Nacht auf so dramatische Weise, dass es einen auf eigene Weise herausfordert.
Roof Music: 6. Wie also sah Ihr Nachtablauf aus?
Roger Willemsen: In aller Regel bin ich abends auf die Straße gegangen – und zwar zum ersten Mal am Tag – bin ungefähr gegen fünf Uhr morgens zurückgekommen, und habe versucht, alle Plätze zu finden, die irgendwie von Interesse waren. Dazu gehörten die Kick-Box-Studios, die Theater, die kleinen Restaurants und die Großen, die Roof-Bars, die kostbaren, die edlen Plätze mit ihren Modenschauen und den etwas esoterisch wirkenden Clubs. Es gehörten die Sing-Alongs und die Soaplands dazu, die Karaoke- und – natürlich auch die anderen Bars. Es gehörte dazu, dass ich mit einem Rettungswagen über die Straßen gefahren bin, um Verletzte aufzusammeln, dass ich beim Sarg-Spenden war, beim Penis-Schrein. Ich habe mich einmal im größten Krankenhaus operieren lassen, extra in der Nacht mit einem doppelten Leistenbruch, habe erfahren wie es in Krankenhaus-Kellern um diese Zeit aussieht. Ich habe zugesehen, wie die Elefanten zu ihren Schlafplätzen unter den Autobahn-Brücken geführt wurden. Ich war an den Stadträndern und hab bei den Leuten, die in Plattenbau-Wohnungen saßen beim Gewinnspiel, gesessen und zugesehen. Ich hab versucht, bei jedem Lebensraum in dem etwas passiert in dieser Stadt, aufzusuchen und zu besuchen und zu protokollieren.
Roof Music: 7. Sie verwenden viel Augenmerk auf die Darstellung der Lichtverhältnisse.
Roger Willemsen: Zu den rasanten Dingen in einer Nacht gehören natürlich Licht und Schatten, die veränderten Lichtverhältnisse. Es setzt plötzlich das Licht eigene Akzente. Das Licht entscheidet, was zu sehen und was nicht zu sehen ist. Das Licht hat einen regelrechten Auftritt. Manchmal wirkt die Stadt wie von Kerzenlicht erleuchtet. Dann hat man das Gefühl alles schimmert, alles ist atmosphärisch von Innen aufgeheizt. Dann gibt es die spröden, kühlen, Neon beleuchteten Wohnanlagen an den Stadträndern, wo die Leute abends zum Glücksspiel versammelt sind oder wo sie unter Planen im Regen sitzen und ihre Hühnchen braten. Und es gibt die kleinen Garküchen, wo nur die Leute eines Viertels zusammenkommen. Oder es gibt Gottesdienste oder es gibt Tempeldienste, es gibt Stätten, wo man abends noch seine Spenden abliefern kann, wo man Buddha opfert oder bestimmten Gottheiten opfert. Diese zahlreichen Mischungen der Religionen sind in Bangkok ganz erstaunlich. Oder aber man geht in eine Flussschlaufe, wo es bis vor kurzem keine Brücke gab, so dass ein völlig isoliertes Areal entstanden ist, ein Fluchtort für Leute aus Kambodscha und Laos. Da ist ein völlig dörfliches Leben mitten in der Stadt. Man geht zum Hafen, man setzt mit einem langen Boot über und man ist in einer kleinen Allee, wo Lampions über der Straße schaukeln und wo die Leute noch in den Bananenplantagen arbeiten und wo das Essen ein anderes ist und man plötzlich denkt, man sei 100 Kilometer weit weg von der großen Stadt.
Roof Music: 8. Sie müssen doch dauernd der Armut begegnet sein?
Roger Willemsen: Man begegnet auf den Straßen Bangkoks der Armut überall. Es kommen so viele Menschen aus den nördlichen Provinzen nach Bangkok. Es ist eines der am stärksten zentralisierten Länder. Es zieht alle in diese Stadt, eine Stadt von ca. 10 Millionen Einwohnern und man kann sich vorstellen, wie groß der Anteil der Wanderarbeiter ist, die man nachts auf den Baustellen arbeiten sieht, oder wie groß der Anteil bäuerlicher Charaktere ist, die dort mit irgendwelchen Garküchen versuchen sich durchzubringen. Auch die Armut wird genommen als etwas wohin einen das Schicksal gestellt hat. Es gibt nicht diese Empörung, diesen Sozialkampf, den man sich hier vorstellen würde. Das heißt nicht, dass man es gut heißen kann. Das heißt aber, dass es eine gewisse Form des Einverständnisses mit der Existenzsituation, in der man sich findet, besteht. Ich habe selten erlebt, dass sich so wenige Menschen mit Ambitionen, mit Ehrgeiz finden, auch mit dem Ehrgeiz, so zu sein wie die Menschen im Westen sind. Nein, der Thai hat in der Regel auf der Grundlage seiner Religion eher das Gefühl, er sei auf die richtige Stelle gestellt und wird sich mit dieser Lage weitestgehend arrangieren und das sogar ganz glücklich.
Roof Music: 9. Was macht nun das Besondere an Bangkok für Sie aus?
Roger Willemsen: Bangkok ist auf der ganzen Welt die buddhistischste Stadt, die ich kenne. Buddhistisch deshalb, weil alle Menschen ein Interesse daran zu haben scheinen, das Allgemeingefühl zu steigern. Der Thai-Ausdruck dafür ist „sanuk“. Es soll allen gut gehen und allen in Gemeinschaft. Deshalb ist es eine äußerst unaggressive Stadt. Eine Stadt, die mit dem Sex-Tourismus insgesamt sehr wenig zu tun hat als man nach dem Ruf, den die Stadt hat, denken sollte. Es wird darin gegessen, gespielt, es werden Feste und Märkte abgehalten und es ist eine so vielgesichtige Stadt, dass sie gar nicht unbedingt als Ganzes schön zu sein braucht, sondern dass sie vor allem das ganze Drama des Nachtlebens mit all seinen Versprechen und kleinen Verwicklungen vor dem Besucher ausbreitet. Dramatischer Raum …
Roof Music: 10. Haben Sie keine Berührungen mit der Kriminalität gehabt?
Roger Willemsen: Natürlich sind die Nächte Bangkoks ähnlich gefährlich wie die in anderen Großstädten, natürlich gibt es auch dort Tote – aus vielen Gründen. Es gibt auch Banden dort. Es gibt auch mafiös organisierte Gruppen. Es gibt auch eine Droge dort, die „Yaabaa“ heißt und die zu starken Aggressionsschüben führt. Trotzdem fühlt man sich auch in den Nächten Bangkoks eigenartig sicher. Und zwar auch deshalb, weil der buddhistische Grundgedanke der ist, Menschen zu schützen. Und ich glaube, dass die Menschen in Thailand eher die Integrität ihres Gegenübers respektieren und insofern auch Berührung, rohe Gewalt Zumutungen sind und die werden schon zur Verschlechterung des eigenen Karmas nicht eingesetzt. Insofern habe ich mich in Bangkok eigentlich immer sicher gefühlt.
Roof Music: 11. Sie haben auch die Demonstrationen begleitet, die dann zur Staatskrise führten.
Roger Willemsen: Ich erinnere mich an eine Nacht, da kam ein Taxifahrer und sagte „Geht mal zum Campus, da sind Demonstranten!“ Und wir kamen dorthin und auf der einen Seite hatten sich Demonstranten für eine neue Regierung verbarrikadiert. Und auf der anderen Seite waren die Gegner. Es handelte sich um zwei Grüppchen, vielleicht 100 auf jeder Seite mit Megaphonen bewaffnet, sehr friedlich. Aus diesen allerersten Anfängen der Demonstration ist schließlich eine Protestbewegung geworden. Eine Protestbewegung, die zu einer Ablösung von mehreren Regierungen geführt hat, die zu einem permanenten Hin und Her zwischen den so genannten Roten und den Gelben führte, die auch zu Toten geführt hat, zu einer Komplettblockade des Flughafens, damit zum Erlahmen des Tourismus und schließlich zu einer Art Fast-Staats-Streich, der Bangkok bis in die jüngste Zeit bestimmt hat. Ich habe diese Bewegung und diese Teilnahme an den Demonstrationen und auch die vielen Aufenthalte bei den Demonstranten im Buch eingeschlossen, weil sie auch zum guten Teil nachts stattgefunden hat.
Roof Music: 12. Warum haben Sie es auch als Hörbuch herausgebracht?
Roger Willemsen: Besonders reizvoll war es, einen Text, der so weitgehend sich auf Atmosphärisches, auf Stimmungen, auch auf Lichtverhältnisse, auf Gerüche konzentriert, auf ein Hörbuch zu bringen. Denn dort muss man die ganze Suggestion in die Sprache legen, man muss sie in die Geräusche und Klänge legen, die wir unter den Text zum Teil montiert haben. Und man muss die Suggestion, die alleine aus dem Sinnlichen entsteht, noch mal stimmlich aufbereiten und so übertragen. Insofern muss es ein atmosphärisch dichtes Hörbuch werden. Es muss etwas sein, das die Hörerinnen und den Hörer direkt in die Stimmung einlässt, die die Straßen Bangkoks nachts um einen schlagen. Und ich glaube, dass gerade, wo man sich so stark auf das Stimmungsartige, auf das Atmosphärische verlässt, dass da das Hörbuch besonders geeignet ist und hoffe, dass da ein Zuwachs gegenüber dem gedruckten Text entsteht.
Roof Music: 13. Die Fotos
Roger Willemsen: Ich hatte Glück, in Bangkok mit einem Mann unterwegs zu sein, den ich vor Jahren bei einem Fast-Fahrradunfall in Hamburg kennen gelernt hatte, einem Fotografen, der seit vier Jahren in Bangkok lebt und der hatte mir ein paar Fotos vorgelegt und mich gefragt „Was würdest Du damit machen?“ Und diese Fotos fand ich so animierend – Fotos aus der Nacht von Bangkok – , dass ich sagte „Ich möchte dahin kommen, ich möchte ein paar Monate da leben und dann möchte ich abends mit Dir über die Straßen gehen und nachsehen, wie dieses Leben in Bangkok sein könnte“. Und das haben wir gemacht. Und da er dort lebt, und da er Thai spricht und da mit vielen Freunden, die Thais sind oder anderer Nationen angehören, so eng verbunden ist, habe ich an seiner Seite die Stadt aus einem viel intimeren Blickwinkel sehen können, als es einem rein Fremden sonst möglich gewesen wäre. Insofern ist dort ein Nocturno entstanden, das irgendwo zwischen den Bildern, die Ralf Tooten fotografiert hat und den Texten, die ich versucht habe in Korrespondenz dazu, aber nicht als Bildbeschreibung zu liefern, da ist etwas entstanden, was dann hoffentlich die gesamte Nachtstimmung optisch und literarisch zusammenführt.
Das Interview führte Roof Music (Hörbuch von ›Bangkok Noir‹)
Quelle: Roof-Music.
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Berlin ist endlich Filmstadt
Die Gewinner und Preise der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Text: Jens Hoffmann
Der Goldene Bär 2016 geht an Gianfranco Rosi für Fuocoammare („Feuer auf See“).
Der Filmemacher zeigt das alltägliche Leben der Bevölkerung auf Lampedusa (Original Drehplatz) und das Schicksal der Flüchtlinge. Alle versuchen Europa zu erreichen, so auch der kleine Samuele.
Der Regisseur Rosi zeigt das Leben von Samueles Familie und den ankommenden Flüchtlingen.
Passend zum aktuellen Geschehen konnte dieses traurige Drama die Jury überzeugen.
Gratulation.
Zu den bunteren Höhepunkten des Festivals gehörten der Eröffnungsfilm „Hail, Caesar!“
Mit dabei waren: Joel und Ethan Coen (Regie), George Clooney, Tilda Swinton, Josh Brolin, Channing Tatum und Alden Ehrenreich.
Auch ihren Ruf als größtes Publikumsfestival hat die Berlinale wieder unter Beweis gestellt: Der Publikumsansturm erreichte fast 400.000 verkaufte Karten.
Am Berlinale Publikumstag, am Sonntag, 21. Februar 2016, gibt es für das Publikum noch eine Zugabe:
Zahlreiche Festivalfilme aus den verschiedenen Sektionen werden in den Berlinale- Kinos wiederholt.
PRIZES OF THE INTERNATIONAL JURY
Members of the Jury: Meryl Streep (Jury President), Lars Eidinger, Nick James, Brigitte Lacombe, Clive Owen, Alba Rohrwacher and Malgorzata Szumowska
GOLDEN BEAR FOR BEST FILM (awarded to the film’s producer)
Fuocoammare
Fire at Sea
by Gianfranco Rosi
SILVER BEAR GRAND JURY PRIZE
Smrt u Sarajevu / Mort à Sarajevo
Death in Sarajevo
by Danis Tanovi?
SILVER BEAR ALFRED BAUER PRIZE for a feature film that opens new perspectives
Hele Sa Hiwagang Hapis
A Lullaby to the Sorrowful Mystery
by Lav Diaz
SILVER BEAR FOR BEST DIRECTOR
Mia Hansen-Løve for
L‘ avenir (Things to Come)
SILVER BEAR FOR BEST ACTRESS
Trine Dyrholm in
Kollektivet (The Commune) by Thomas Vinterberg
BEST FIRST FEATURE AWARD
Members of the Jury: Michel Franco, Enrico Lo Verso and Ursula Meier
BEST FIRST FEATURE AWARD endowed with € 50,000, funded by GWFF
Inhebbek Hedi
Hedi
by Mohamed Ben Attia
PRIZES OF THE INTERNATIONAL SHORT FILM JURY
Members of the Jury: Sheikha Hoor Al-Qasimi, Katerina Gregos and Avi Mograbi
GOLDEN BEAR FOR BEST SHORT FILM
Balada de um Batráquio
Batrachian’s Ballad
Ballade der Batrachia
by Leonor Teles
SILVER BEAR FOR BEST ACTOR
Majd Mastoura in
Inhebbek Hedi (Hedi) by Mohamed Ben Attia
SILVER BEAR FOR BEST SCRIPT
Tomasz Wasilewski für
Zjednoczone stany milosci (United States of Love) by Tomasz Wasilewski
SILVER BEAR FOR OUTSTANDING ARTISTIC CONTRIBUTION
in the categories camera, editing, music score, costume or set design
Mark Lee Ping-Bing for the camera in
Chang Jiang Tu (Crosscurrent) by Yang Chao
SILVER BEAR JURY PRIZE (SHORT FILM)
A Man Returned
Ein Mann kehrt zurück
by Mahdi Fleifel
BERLIN SHORT FILM NOMINEE FOR THE EUROPEAN FILM AWARDS
A Man Returned
Ein Mann kehrt zurück
by Mahdi Fleifel
AUDI SHORT FILM AWARD endowed with € 20,000, enabled by Audi
Jin zhi xia mao
Anchorage Prohibited
Ankern verboten
by Chiang Wei Liang
100 Jahre Vogue!! Wow was für ein Jubiläum..
Im ersten Weltkrieg wurde Vogue geboren und zeigte vordan nicht nur Kleider für die Frau sondern war auch massgebend für Modelikonen wie Kate Moss.
Nun wird erstmals in der National Portrait Gallery eine große Retrospektive gezeigt. Zudem erscheint ein umfassender Bildband aus den nun mehr 2.000 Ausgaben.
Zu sehen in London 100 Jahre Vogue
Starwalker ist ein Gemeinschaftsprojekt von zwei Electro- Pop-Vordenkern: Der Franzose Jean-Benoit Dunckel (Air) trifft auf den isländischen Komponisten Barði Jóhannsson.
Ihre im Jahr 2014 veröffentlichte EP „Losers Can Win“ war das erste Lebenszeichen, mit dem sie das Publikum begeisterten.
Die Sache mit der „richtigen Chemie“ zwischen den Menschen zählt zu den ungeklärten Rätseln unseres Universums, und gerade im Bereich der Musik begegnet man diesem Rätsel häufiger: Zwei Menschen aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt, aus unterschiedlichen Bands bzw. Projekten, mit ganz unterschiedlichem Hintergrund, treffen aufeinander – und harmonieren, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Anhieb miteinander. Wie kommt es dazu? Oder genauer gefragt: Wie kommt es dazu, dass die Chemie zwischen dem französischen Electro-Pop-Vordenker Jean-Benoit Dunckel (Air, Tomorrow’s World, Darkel) und dem isländischen Komponisten und Musikvisionär Barði Jóhannsson (Bang Gang, Lady & Bird) in ihrer Band Starwalker offensichtlich nicht besser sein könnte?
„Nun, erst mal, weil wir beide vollkommen offen an dieses Projekt herangegangen sind“, meint Barði. „Es gab einfach keine Erwartungen, keine festen Ziele, und wir sind nun mal absolut auf einer Wellenlänge. Letztlich wollten wir einfach nur Spaß haben und zusammen Musik machen.“
Nachdem ein gemeinsamer Freund die beiden per E-Mail einander vorgestellt hatte, gingen Barði und Jean-Benoit schon im Jahr 2013 zum ersten Mal gemeinsam in das Pariser Atlas Studio von Air. Laut Jean-Benoit sei „diese unglaubliche Energie, dieser Spirit, der da in der Luft lag“ dafür verantwortlich gewesen, dass Starwalker das Studio schon nach kürzester Zeit mit etlichen fertigen Tracks wieder verlassen sollten…
Es waren Tracks, in denen einerseits verschiedene Elemente aus den Diskografien der beiden durchschimmerten, während sie damit andererseits auch ganz klar klangliches Neuland absteckten: Leinwandreife, epische Weiten trafen auf intergalaktische Instrumentierungen, eindringliche Electronica-Welten auf richtige Hooks. Es war Pastiche im besten Sinne des Wortes, war Pop, war zugleich eingängig und episch. Eine musikalische Supernova, in der zwei Ansätze, zwei Stimmen und Charaktere aufeinandertrafen. Und sich perfekt ergänzten – weil die Chemie einfach stimmte.
Die EP „Losers Can Win“ (2014) war die erste Veröffentlichung, auf der Starwalker diesen Sound und diese Chemie offiziell dem Publikum präsentierten. Nicht nur die Reaktionen der Fans waren eindeutig: Von Noisey bis Stereogum, von Spin bis zur Huffington Post regnete es Lobeshymnen. Und während Air seither noch ihr aktuelles Album „Music For Museum“ veröffentlichten und sich Bang Gang mit „The Wolves Are Whispering“ zurückmeldeten, fanden Barði und Jean-Benoit zwischendurch doch die nötige Zeit, um das gleichnamige Debütalbum von Starwalker aufzunehmen.
„Wir wollten uns endlich auch mal voll und ganz auf Starwalker konzentrieren“, berichtet Barði weiterhin. „Also haben wir abgewartet, bis der richtige Moment gekommen war – und dieser Moment ist nun mal genau jetzt. Wir wussten, dass diese Zusammenarbeit etwas ganz Besonderes werden würde, weil wir schon so oft und so viel darüber geredet hatten.“
Photo: Taki Bibelas
Destination Kärnten von Jens Hoffmann.
Das House & Hotel Magazin hat das Hotel 12 in Gerlitzen Alpe/Kärnten besucht und einen Gastartikel verfasst.
Ankunft International Airport Klagenfurt.
Man holte uns ab und brachte uns durch verschneite und vereiste Landschaften auf 1.750 Meter Höhe zum Hotel 12.
Schneefall machte die Serpentinenfahrt zum besonderen Erlebnis. Inmitten der wundervollen Gerlitzen Alpe oberhalb des Ossiacher Sees findet man das Hideaway in den Bergen.
Hotel 12 – ein einzigartiges Designhotel.
Das zweite Exemplar dieses Kunstwerks hängt bei Rober de Niro in seinem Hotel in New York.
Das Hotel in der Gallerie, schon der Name hat eine schöne Geschichte. Denn das Hotel liegt an der zwölften Kehre der Gerlitzen Alpen und hat zwölf Zimmer, die von zwölf Künstlern wie Doreen McCarthey aus New York, Chen Fan aus China, dem Berliner Fotokünstler Sasha Kramer und Ronny Goerner gestaltet wurden. Die Frage, ob man sich aufgrund der kanadisch-chinesischen Lebenspartnerin des Inhabers Walter Junger auch an den den zwölf chinesischen Tierkreiszeichen orientiert hat, blieb unbeantwortet.
Durch die Architektur wurde ein herrlicher Kontrast zur unberührten Natur und der idyllischen Bergwelt geschaffen.
Art déco Ledersessel und flauschige Tierfelle sorgen zudem für Wäme und Gemütlichkeit. Diese Dekoration verbindet perfekt Architektur mit einer einzigartigen Winteratmosphäre, so dass aus dem ursprünglichen Gasthof ein modernes Kunstwerk wurde. Jeder Raum im Hotel 12 erzählt eine andere Geschichte und doch haben alle zwölf Zimmer eines gemeinsam: Statt der üblichen Zimmernummer trägt jede Tür das Symbol eines der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen. Diese wurden von einem der zwölf Künstler, Freunde der Inhaber, für das Projekt ausgesucht. In der oberen Etage liegen die beiden Suiten, sie haben eine freistehenden Badewanne, einen offenen Kamin und private Terrassen. Beim Abendessen gerät man schnell in Kontakt mit den anderen Gästen. Die Philosophie des Hauses lädt zum Gespräch oder zum Lesen im Raucherzimmer beziehungsweise der Hotel-Bibliothek ein. Eine Suite begeistert mit einem aus Bronze gefertigtem Krieger, den der erfolgreiche Skulpturenkünstler Ren Zhe aus China entworfen hat. Alle Künstler haben zusätzlich zu den Objekten an der Tür mindestens ein Kunstwerk für die Zimmer gestaltet.
So hat der Berliner Fotograf Kramer ein zwölf Meter langes Foto, das zwölf Modelle zeigt, entworfen. Alle Modelle sind nackt nur mit einem Schal, Ski, Handschuh oder ähnlichem bekleidet. Fotografiert wurden die Modelle im Restaurant No Kangaroo in Berlin. Neben internationalen Models wurden die Wintersportlegenden Franz Klammer, Marc Girardelli und und Claudia Strobl-Traninger fotografiert.
Die Gastronomie des hotel12 serviert gute regionale, alpenländische und österreichische Küche. Auch beim Frühstück setzt das Hotel 12 mit Bio-Eiern und selbstgemachten Produkten von Bauern aus der Umgebung auf Regionalität. Design und Stil standen Pate bei der wundervollen Panoramaterrasse. Die gemütlichen Felle, Decken und Kissen sorgen für ein besonderes Sitzvergnügen und man denkt an alles schöne, was man mit einem Skiurlaub verbindet. Wer nach einem langen Tag auf Skiern oder nach einer ausführlichen Wanderung durch die unberührte Natur der Gerlitzen Alpe auch dem Körper Entspannung gönnen möchte, der kann sich in die Panoramasauna zurückziehen oder eine Massage buchen. Diese war professionell und sehr zu empfehlen. Der Ruheraum sowie eine private Terrasse mit Blick auf die unberührte Bergwelt versprachen einen perfekten Tag. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das Einloggen unter www.gerlitzen.com. Bei derEingabe des Skipasses, spuckt der Computer die Anzahl der am Tag benutzten Liftanlagen aus.
Großartig! Mit insgesamt 50 Pistenkilometern auf einer Höhe von bis zu 1.900 Metern zählt die Gerlitzen Alpe zu einem der größten Skigebiete in Kärnten. Direkt am Fuße des Berges befindet sich der Ossiacher See. Auch der Wörthersee und der Faaker See sind nur wenig Minuten entfernt. Die Gerlitzen Alpe zählen dank moderner Liftanlagen und breiter Skiabfahrten zu einer der beliebtesten Skiregionen der Alpen. Für uns war das schönste der Blick nach dem Aufwachen – besonders wenn die Sonne scheint und der Ossiacher See zu sehen ist – auf die schneebedeckte Bergkette. Draußen hört man dann bereits die Skilifte und die ersten Skifahrer. Sie starten direkt von der Terrasse und erfreuen sich am Abend des H12 Grand Cuvée – einem schönen Rotwein, gereift im Barriquefass, den ein Winzer aus dem Burgenland für das Hotel abfüllt. Bei uns war es die Flasche 970 von 1.800 abgefüllten Flaschen.
Dazu ein grossartiger Blick.
Fazit: Eine einzigartige Ski-Region und ein wunderschönes Hotel, in dem sich das House & Hotel Magazin sehr wohl gefühlt hat.
Wir kommen wieder.
Photos: Kärnten Werbung, Kramer (Berlin), Jens Hoffmann