Das Hotel Louis C. Jacob. Ein Stück Hamburg.
Von Jens Hoffmann.
Ankunft am Bahnhof Altona. Rauer Wind begrüsst uns in der hanseatischen Metropole.
Mit dem Taxi hinaus aus der Stadt, immer der Elbchaussee entlang, am Jenischpark vorbei, die nächste Biegung hinauf. Ziel ist das Hotel Louis C. Jacob.
Das feine Hotel ist ein Haus der „alten Schule“, mit viel Sinn für Tradition und Eleganz.
Es steht für das, was Hamburg ist; die Metropole an der Elbe und das Tor zur Welt. Links unten tuckern die Containerschiffe und in der Ferne kann man die Brücken und Krähne des Hafen erspähen. Wir freuen uns auf zwei Tage und die langsam am Hotel vorbeiziehenden Schiffe.
Altes Geld und hanseatischen Stil findet man hier und man stellt sofort fest, was Hamburg groß gemacht hat, nämlich die Schifffahrt und die Anbindung an die Ozeane der Welt.
Das 5 Sterne Haus empfängt auf hanseatische Weise; mit nordischem Charme und 143 sogennanten „Jacobinern“ (Mitarbeitern). Man fühlt sich gut umsorgt – und unterhalten.
Von Kühle keine Spur, viel Herz und Seele, dezent unaufgeregt und mit viel Geschichte.
Am 1. April 2016 blickt es auf 225 spannende Jahre zurück. Alles beginnt mit dem Zuckerbäckermeister namens Burmester, der das Gebäude im Jahre 1780 erbt. Er versorgt die Nienstedtener mit köstlichem Backwerk und frönt einem extravagantem Hobby: Vorbeifahrende Schiffe pflegt er mit Kanonenschüssen zu verabschieden.
Doch 1790 wird ihm seine Liebe zur Schifffahrt zum Verhängnis: Bei einem Salutschuss mit einer extra Portion Schwarzpulver wird er tödlich verwundet. Seine Witwe heiratet danach den französischen Landschaftsgärtner Daniel Louis Jacques, mit dem sie an der Elbchaussee das erste Weinrestaurant gründet. Der gelernte Landschaftsgärtner deutscht seinen Namen in Louis Jacob ein und legt noch im selben Jahr die berühmte Lindenterrasse an.
Weit über Nienstedten hinaus wird das Weinrestaurant der Familie Jacob zum Geheimtipp. Mehr als vier Generationen bleibt das Jacob in Familienbesitz; Ende des 18. Jahrhunderts wird der Gasthof zum Hotel erweitert. Viele Anekdoten rund um das Hotel machen es genauso berühmt , wie die Gäste, die das Haus über die Jahrhunderte besucht haben. Hochrangige Gäste aus Politik, Adel, Kunst und Gesellschaft zählten zur Stammkundschaft. Weltstars wie Maria Callas, Zarah Leander und Hans Albers tragen sich ins Gästebuch des Traditionshotels ein. Wer einen Spaziergang durch das Haus macht, wird die riesige Gemäldesammlung entdecken, zu deren Schätzen ein Werk des Impressionisten Max Liebermann aus dme Jahr 1902 zählt.
Er wohnte einige Zeit im Louis C. Jacob und machte die Lindenterrasse des Hotels durch das gleichnamige Bild berühmt. Ihm zu Ehren ist auch eine der schönsten Suites benannt, ganz im Stil seiner Zeit eingerichtet: mit Antiquitäten und einem wunderschönen runden weißen Ofen.
Im Jahre 1922 endet die Familien-Ära mit dem Tod von Louis Heinrich Jacob. Die folgenden Jahrzehnte mit vielen Eigentümerwechsel lassen den Stern des Hauses etwas sinken, bis der AIDA-Erfinder Horst Rahe 1993 das alte Jacob in ein modernes Luxushotel verwandelt.
Mit Fingerspitzengefühl wird renoviert, restauriert und angebaut. Zusammen mit den historischen Gebäuden auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht ein stilistisch stimmiges – inzwischen denkmalgeschütztes – Gesamtensemble.
Bei der Restaurierung stoßen die Arbeiter auf einen uralten Eiskeller. Einst diente das Backstein-Gewölbe als Kühlschrank für den Stadtteil Nienstedten , heute finden hier Events statt. Im Jahre 1996 wird die Wiedereröffnung des Jacob gefeiert, seitdem wurde das Hotel oftmals mit Preisen ausgezeichnet. International avanciert es als eines der „Leading Hotels of the World“ zur ersten Adresse. Dem schliesst sich die kulinarische Ausrichtung des Hauses an.
Geniesser und Freunde der Spitzengastronomie werden hier fündig. Das Jacobs Restaurant direkt im Hotel Louis C. Jacob lenkt Sternekoch Thomas Martin.
Er hat zwei Michelin Sterne, wohl auch weil der Chef de Cuisine unter anderem bei Eckart Witzigmann im „Aubergine“ und bei Dieter Kaufmann in der „Traube“ gelernt hat. Er holte das Jacobs aus dem Dornröschenschlaf und wertete im hohen Norden den gesamten Berufstand zu kulinarischen Gesellschaftsartisten auf. Mit seinem Küchenstil der Einfacheit und Reduktion stellt sich das Jabobs Restaurant gegen den Trend der Überinszenierung. Hier finden sich Gemüseeintöpfe und Räucheraal neben dem Bretonischen Angelsteinbutt. Das soeben auf 60 Plätze erweiterte Restaurant werden wir beim nächsten Besuch ausprobieren.
Die Weinwirtschaft und die Hotel Bar garantieren Abwechslung genug. Es gibt auch einen kleinen Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool.
Uns begeisterte besonders ein schöner Willkommenskuchen für die Kinder und der Ruinart Champagner zur Begrüßung.
Grossartig.
Der perfekte Ort für ein luxuriöses Wochenende
Was ist das Jacob? Ein Hotel? Ein Gasthof? Ein Cafe? Keines von allem! Jacob ist eine Sehenswürdigkeit, eine Sache für sich! Dies schreibt das Hamburger Fremdenblatt, 1924. In einem traditionellen Haus mit hanseatischem Stil bietet das Jacob ( Mitglied des Verbund internationaler Luxushotels „The Leading Hotels of the World“ ) auf 4 Etagen alles was ein Luxushotel benötigt. Für mich der perfekte Ort für ein luxuriöses Wochenende. Die kleine Lobby des Hauses ist ein Highlight von Eleganz..
Die Lindenterrasse, mit ihrem fantastischen Blick auf die Elbe ist auch für den weitgereisten Journalisten ein besonderer Ort.
Das Hotel ist einfach schön und man fühlt sich wohl.
Unsere Suite 264 war großzügig bemessen, mit hohen Decken, elegantem Stuck, Marmor im Bad und schönen Amenities.
Ein grossartiger Flair berauscht die Sinne, der Anbau ist eine stimmige Erweiterung des Hotels mit etwas modernerer Ausrichtung.
Über 500 Kunstwerke im Hotel machen es zum Museum an der Elbchaussee und hier macht der Museumsbesuch auch den Kindern Spass.
Am nächsten Morgen wecken uns Schiffgeräusche und die Möven, die sich auf der Elbe und „unserer“ Terrasse angesiedelt haben.
Das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Obst, verschiedene Müslisorten, Wurst und Käse, Marmeladen und der Eierkoch, der uns mit seinen Spezialitäten wie pochierte Eier, Rühreier mit Krabben auf Pumpernickel, Spiegeleier, einfach und beidseitig gebraten, Buttermilchpfannekuchen mit Ahornsirup und diversem frischem Fisch, begeisterte.
An riesigen Panoramafenstern ziehen die Schiffe vorbei, leider heute nicht die Queen Mary, die seit einigen Jahren den Hamburger Hafen ansteuert.
Aber auch sie werden wir bei nächster Gelegenheit -unter den knorrigen Bäumen der Lindenterrasse-bestimmt zu Gesicht bekommen.
Fazit: Das Louis C. Jacob ist ein wunderbares Hotel und könnte eines meiner Lieblingshotels werden.
Das Beste zum Schluss: Ein kleines Geburtstagsgeschenk hat sich das Louis C. Jacob zu seinem 225 Geburtstag selbst gemacht: Es erhält eine schwimmende Dependance. Die aufwändig umgebaute MS Jacob Barkasse wird auf Elbe und Este unterwegs sein, um Gäste stilecht zu transportieren.
Es fehlt nur noch ein eigener Anlegesteg vor dem Hotel.
Check-in: Louis C. Jacob
Photos: Louis C. Jacob & Jens Hoffmann.
Die Pressereise wurde unterstützt vom Hotel Louis C. Jacob.