Sommerreise in die Lagunenstadt Venedig

Text: Jens Hoffmann

Die diesjährige Sommerreise ging nach Italien. Zum Auftakt besuchten wir Venedig.

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Venedig ist immer noch die Stadt der Städte. Den heute nur noch 60.000 Einwohnern stehen 30 Millionen Touristen im Jahr gegenüber.

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Die Stadt, von der viele seit Jahren behaupten, sie sei eine sterbende, ist ganzjährlich eine quirlige Metropole mit buntem Treiben zwischen Markusplatz und Rialtobrücke.

Die zwei Kilometer von der Rialtobrücke bis hinunter zum Markusplatz sind im Hochsommer aufgrund der vielen Besucher fast eine Tagesreise, aber die Touristen gehören einfach zu Venedig und sorgen dafür, dass Venedig überlebt. Auch wir bemerkten das Gedränege, eine Unzahl von Gondeln gefüllt mit vielen -asiatischen- Gästen und unzähligen Selfiestickträgern. Um diesem Trubel etwas zu umgehen erkundet man Venedig am besten mit dem Vaporetto, einem öffentlichen Busboot, insbesondere wenn man das Wasser mag.

Boot

 

Wir waren dann doch froh als wir am Markusplatz das hoteleigene Kempinski San Clemente Boot betraten. Sofort fühlt man sich weit entfernt vom Trubel der Touristenströme auf dem Markusplatz.

Los geht’s. Vorbei am Hotel Cipriani, eines der exklusivsten Hotels der Welt.

Cipriani

Auf einer Landzunge gelegen war das Hotel Cipriani immer schon Treffpunkt internationaler Prominenz. Ein kurzer Blick ob wir Cipriani Stammgast George Clooney entdecken.

Nein, er zeigt sich nicht.

Den Blick voraus sehen wir aber schon die Kempinski San Clemente Palace Privatinsel.

Auch diese ist ein Spielplatz der Prominenten und der Genüsse.

Seit 1522 diente der Palast auf der sieben Hektar großen Insel als Edelherberge der Venezianischen Republik.

Jeder Stein erzählt von einer interessanten Historie. Weitläufige Gärten, die feinen Höfe und eine historische Kirche aus dem 12. Jahrhundert – das in einem ehemaligen Kloster gelegene San Clemente Palace Kempinski nimmt seine Gäste mit auf eine Zeitreise.

Hier fühlt man sich fernab vom Rest der Welt, wohl auch deshalb wurde hier im 1873 eine Psychiatrie für Frauen eröffnet, die aber über ein Jahrhundert lang als Ort des Schreckens galt.

Diese Zeiten sind jedoch zum Glück vorbei.

Die meisten Gebäude, die das Luxushotel heute mit seinen weitläufigen Gängen umgeben, stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Ein Tennisplatz, ein kleiner 3-Loch Pitch & Put Golfplatz, ein beheizter Außenpool sind der ideale Ort für Familien und sportliche Aktivitäten im sommerlichen Venedig.

190 Zimmer und Suiten – klar strukturiert und teils mit Blick auf die imposante Kulisse der Stadt, die Lagune oder zum Lido – geprägt von warmen Farben und hohen Decken, bieten den ultimativen Rückzugsort von der hektischen Serenissima.

Typisch venezianische Steinböden, Murano-Leuchten, feine Tapeten und Badezimmern aus italienischem Marmor zollen der Lagunenstadt ihren Tribut.

Wer stilvoll mit der Familie wohnen will, bucht die neu entstandenen Suiten, Navigante und San Clemente in der ehemaligen Klosterwäscherei.

Für uns war es die Wing Suite 303. Wunderbar.

In der bewegten Vergangenheit lief nicht immer alles rund auf San Clemente. Modemilliardär Gilberto Benetton, der 1999 die zum Kauf ausgeschriebene Insel gekauft hatte, verkaufte sie wieder und auch die Starwood-Tochter St. Regis zog sich von der Insel zurück. Nun also Kempinski mit der türkischen Permak-Group als Eigentümer.

Mal schauen, uns hat es gefallen.

Fazit: Hier heisst es „In Venedig sein, ohne in Venedig zu sein.“

Der Aufenthalt auf San Clemente ist eine schöne Zeitreise in eine glorreiche Vergangenheit

Ciao, Bella Venezia.

Kempinski San Clemente

Das Moselmusikfestival 15/7  bis 3/10 2016.

Getreu dem Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz „Der Sommer unseres Vergnügens“ gehen kultivierte Konzerte, bissig-kuriose Kabarette, spektakuläre Soloprogramme in Weingütern, Kirchen, Kapellen und Klöstern, Ruinen und Schlössern und manchmal sogar unter freiem Himmel über die Bühne. Dabei hat das künstlerische Team des Moselmusikfestivals 2016 einige Spielstätten neu entdeckt, wie die alte Wollfabrik in Moselkern, die Villa Reverchon und das Priesterseminar in Trier.

Die beliebte Reihe Opus (Musik in Weingütern) ist um das Weingut Schloss Lieser und die Domäne Ruppert in Schengen/Luxemburg erweitert worden.

Wein und Musik, wunderbar…

Jens Trier

Mehr als 67 Konzerten an 40 Spielstätten, so mancher Newcomer der Konzertszene, der in reiferen Jahren für Furore in der Klassikwelt sorgte, hat sich beim Moselmusikfestival seine ersten Sporen verdient. Und so dürfen auch 2016 junge Talente wie die zwölfjährige Pianistin Laetitia Hahn (7. August, Landhaus St. Urban in Naurath, bereits ausverkauft), der junge Geiger Yuri Revich (11. September, Cusanus Geburtshaus, Bernkastel-Kues) oder die hochbegabte Pianistin Mélodie Zhao (4. September, Kurfürstliches Palais, Trier) ihr Können vor dem Festivalpublikum beweisen. Für diese Künstler ist der große Auftritt fast schon Routine: Flötist Stefan Temmingh (23. Juli, mit Vivaldi in St. Paulin Trier, am 24. Juli, im Barocksaal Kloster Machern), Debüt-Organist Kit Armstrong (7. August, Konstantin-Basilika Trier), Schauspielerin Senta Berger mit dem Trio cosi fan Tango (10. September, Mosellandhalle Bernkastel-Kues), Kabarettist Hagen Rether (8. September, Mosellandhalle Bernkastel-Kues) sowie Weltklasse-Jazzer Iiro Rantala (2. August, IHK Tagungszentrum Trier).

Wie immer humorvoll, skurril, fantastisch und ein bisschen verrückt: So präsentiert sich das Moselmusikfestival 2016 vom 15. Juli bis zum 3. Oktober mit mehr als 67 Konzerten an 40 Spielstätten.

Ein Kern des Festivals sind die beliebten Konzerte in Weingütern. Bach im Liegestuhl: Inmitten des modernen Ambientes der Riesling Manufaktur im Weingut Rebenhof erklingt am Freitag, 26. August, um 20 Uhr, die Musik von zwei deutschen Barockmeistern und einem Komponisten der englischen Renaissance. Die Französin Natacha Gaudet (Harfe) und der gebürtige Wittlicher Johannes Gaudet (Vibrafon) spielen Flötensonaten, Sinfonien, Fantasien und Präludien von Johann Sebastian Bach, Violinenfantasien von Georg Philipp Telemann und Lautensonaten von John Dowland.

Die Opus-Reihe:
Opus I. Die Philosophie von Henri Ruppert Junior ist einfach: Wein soll Spaßmachen! Genauso wie die Musik von Anne-Rose Terebesi und Romain Asselborn am Donnerstag, 4. August um 19 Uhr auf der Terrasse des Weinguts von Henri Ruppert in Schengen/Luxemburg. Die deutsche Pianistin und der Luxemburger Klarinettist materialisieren den europäischen Gedanken musikalisch mit Stücken von Komponisten aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Anschließend spielen sie Templeton, Bernstein und Gerswhin. Dazu serviert Winzer Ruppert in seinem Weingut, das der luxemburgische Stararchitekt François Valentiny aus Remerschen entworfen hat, sieben erlesene Weine. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert im Weingut statt.

Opus II. Thomas Haags Weine vom Weingut Schloss Lieser spiegeln seine Persönlichkeit und seine Leidenschaft wieder. Daher hat der Weinführer Gault&Millau ihn zum Winzer des Jahres 2015 gekürt. Passend zu sieben rassigen Weinen von Thomas Haag, tischt das Jazz-Quartett Hotel Bossa Nova am Donnerstag, 11. August, um 19 Uhr musikalische Leidenschaft und feuriges Temperament auf. Im mediterranen Innenhof des Weingutes Schloss Lieser erklingen Fado und Flamenco, Jazz und Samba. Das Mosel Musikfestival lädt zu einem Abend mit Rhythmus und Raffinesse ein. Liza da Costa (Gesang), Tilmann Höhn (Gitarre), Alexander Sonntag (Kontrabass) und Wolfgang Stamm (Schlagzeug, Percussion) entführen in einen traumhaften Abend. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert im Weingut statt.

Opus III. Aufgrund der großen Nachfrage sind die beiden Konzerte im Weingut von Othegraven am 31. August und 1. September in Kanzem bereits ausverkauft. TV-Moderatour Günther Jauch schenkt zur Musik der Trombone Unit Hannover sieben erlesen Weine aus. Wer dennoch unbedingt dabei sein will, kann sich auf die Warteliste bei Ticket Regional eintragen.

Opus IV. Weine von Markus Molitor tanzen ebenso auf der Zunge wie Tango. Und wenn Denis Patkovic auf seinem Akkordeon dazu Werke des Argentiniers Astor Piazolla, Soler und Tajcevic spielt, steht die Welt für diesen Moment still. Sieben Weine kredenzt der Winzer des Jahres 2014 am Mittwoch, 21. und Donnerstag, 22. September jeweils um 19 Uhr im Weingut Haus Klosterberg in Bernkastel-Wehlen.  Das Weingut Molitor liegt mitten in der Weinlage Wehlener Klosterberg und wurde 2013 mit dem Architekturpreis Wein der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Es gehört zu den Spitzenweingütern an der Mosel.

http://www.moselmusikfestival.de/

Destinationreport Stockholm

Text & Photos: Anke und Francois Jobard

 

Sommer 2015 – in ganz Süd-und Mitteleuropa herrschen Rekordtemperaturen bis zu 40° Grad … uns zieht es in kühlere Gefilde und da bietet sich ein Städtetrip ins sogenannte « Venedig des Nordens » an – Stockholm, erbaut auf 14 Inseln.

Ausserdem wollten wir sowieso das erst im Januar dieses Jahres eröffnete Hotel Kungsträdgarden kennenlernen.

Also … los geht’s !

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Das Hotel befindet sich in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, in dem früher eine Kreditbank untergebracht war.

Jedes der 98 Zimmer ist individuell und im gustavianischen Stil eingerichtet. An Mini-Bar, Wasserkocher für Tee und Kaffee, grossem Flachbild-TV, Schreibtisch und Laptop-Safe fehlt es nicht und zudem gab es einen schnellen  Internetzugang.

Uns gefällt der königliche Schick im modernen Ambiente. Für gemütliche Lesestunden am Kaminfeuer bietet sich der Saal im 2. Stock an …

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Auf dem Weg vom Check-In zum Aufzug kommen wir durch das lichtdurchflutete Atrium, in dem auch jeden Morgen das köstliche Frühstück serviert wird.

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Wir fahren hoch in den 4. Stock und sind schon ganz gespannt … die Aussicht von unserem kleinen, aber feinen Zimmer ist wunderschön – wir schauen auf die Dächer der Stadt, mit der Sankt Jacobs Kyrka als Kulisse.

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Direkt vor unserem Fenster haben wir einen Ausblick auf den Kungsträdgarden, jenen Königsgarten des im 17. Jahrhundert errichteten Renaissanceschlosses Makalös. Die Anlage war damals ein streng bewachter Gemüsegarten und nicht öffentlich zugänglich. Im 18. Jahrhundert wurde er nach barockem Ideal umgestaltet und nach dem Tod des kunstsinnigen Königs Gustav III für die Öffentlichkeit freigegeben und wurde zu einem bevorzugten Ort grossstädtischer Unterhaltung.

Apropos Unterhaltung – just zu unserem Aufenthalt kamen wir in den Genuss eines Rockkonzerts und erlebten schwedische „Partytime“ in allen seinen Facetten.

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Aber ganz zivilisiert war das Konzert um 23 Uhr zu Ende, die Besucher gingen nach Hause und die Nachtruhe war ungestört.

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Es schlief sich fabelhaft in den samtweichen Bettbezügen.

 

Morgens beim Frühstück lassen wir uns den « Graved Lax » und andere nordische Spezialitäten schmecken. Der angebotene « Carrot Cake » war ein  Délice.

 

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Mittags und abends kann man gehobene Küche in der hoteleigenen Atrium Brasserie Makalös geniessen.

Die Karte bietet kreative französische Cuisine und erlesene Weine.

An der Rezeption beschaffen wir uns Karten für die City-Bikes und begeben uns auf einen Ausflug durch das Viertel Södermalm. Stockholms grösste Insel war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Industriegebiet mit zahlreichen Arbeitersiedlungen. Heute gibt es dort noch viele Holzhäuser und in den letzten Jahrzehnten ist Södermalm ein beliebter Wohnort für Künstler geworden. Übrigens ist Södermalm auch der Hauptschauplatz der Kriminalromane von Stieg Larsson.

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Es ist recht hügelig dort und wir machten Kaffeepause auf dem Deck des Dreimasters Af Chapman, der am Pier der Insel Skeppsholmen liegt.

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Der Segler fungiert auch als Jugendherberge. Wir geniessen den Blick auf die Altstadt Gambla Stan.

 

Skeppsholmen ist so eine Art Museumsinsel, denn dort befinden sich drei Museen (moderne Kunst, Architektur und orientalische Altertümer) sowie eine achteckige kuppelbekrönte Kirche, eine Miniaturreplik des Pantheons in Rom. Wir begnügen uns mit dem Architekturmuseum und treffen dann zufällig auf den Food-Truck-Treff Matholmen. Thaipad, Tacos, Burger … und gemütliche Sonnenliegen, bei schönem Wetter von April bis Oktober.

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Stockholm ist mit seinen weniger als einer Million Einwohnern eine kleine Hauptstadt und trotzdem eine grosse Kulturmetropole. Das Nationalmuseum ist leider noch bis 2018 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, aber dafür gehen wir ins Fotografie-Museum und erleben eine Ausstellung mit Fotos des schwedischen Malers Anders Zorn.

Er ist einer der bedeutendsten und berühmtesten Künstler Schwedens. Seinen Zeitgenossen galt der Maler, Grafiker und Bildhauer als « Jahrhundertgenie ». Für uns war es eine schöne Entdeckung.

 

Die Cafeteria mit Aussen-Terrasse bietet ein Salat-Buffet von handgelesenem lokalen und saisonalen Gemüse, arrangiert nach Farben und Textur – ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus !

 

Besonders lebenswert wird die Metropole durch ihr malerisches Umland und wir nehmen uns Zeit für einen Bootsausflug in die Schären. Der Stockholmer Schärengarten besteht aus circa 30 000 Inseln, Schären und Felsen, die sich 80 km östlich vom Stadtzentrum in die Ostsee erstrecken. Mit dem alten Dampfschiff Norrskär schippern wir gemütlich nach Grinda – und erleben Reisen auf nostalgische Art.

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Abends spazieren wir wir durch das historische Viertel rund ums Hotel, und nehmen einen Drink im Spiegelsaal des legendären Café Berns – dort findet übrigens auch immer die Stockholmer Fashion Week statt.

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Lohnen tut sich auf jeden Fall ein Besuch im traditionellen Auktionshaus Bukowski.

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Eins ist klar, wir mögen das Ambiente um unser Hotel … jeder Spaziergang bringt neue Entdeckungen.

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Bitte in der Lobby einen Blick auf die Uhren im gustavianischen Stil werfen.

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Und wenn man noch weitere Fragen (oder Wünsche) hat, ist die Conciergerie und das Team des Kungsträdgarden rund um die Uhr für seine Gäste da.

Unterkunft in Stockholm: Hotel Kungstradgarden

„The Pit“ in der Lützowbar von Jens Hoffmann.

Seit einem Vierteljahrhundert bietet die Lützowbar Cocktailkunst auf Sterneniveau, ausdrucksvolle Aromen, kostbare Ingredienzen das Cocktailangebot verbindet Klassik und Moderne.

Neben den schönen Cocktailkreationen findet man seit kurzem hier auch das erste original „Texas Barbecue“.

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Adam Ramirez schneidet eine Scheibe Fleisch ab, das mit seiner schwarzen, glänzenden Kruste nicht wie das übliche Grillgut aussieht.

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„Well done Betty“ sagt er lächelnd und zeigt das durch und durch saftige Stück Fleisch .

Der gebürtige Texaner und inzwischen Wahlberliner hat sich voll und ganz dem Thema Barbecue verschrieben und sich in den vergangenen Jahren zu einem leidenschaftlichen Pitmaster entwickelt.

Was ist denn ein Pitmaster überhaupt?

Pitmaster heißen die echten Barbecue-Meister. Und die meinen es ernst. Vor allem, wenn sie aus Texas kommen.

Zum Smoken, ein langsame Garen des Fleisches bei geringer Temperatur braucht der 28-jährige nicht viel.

Am wichtigsten ist die „Smoker Betty“, eine 550 Kilo schwere Sonderanfertigung aus Texas, für die Ramirez extra eine kleine Produktionsstätte in Mariendorf gemietet hat.

Leider bekamen wir die Smoker Betty nicht zu Gesicht, dafür gab es schöne Musik, herrliches Wetter und fantastisches BBQ.

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Für den einzigartigen Rauchgeschmack nutzt Ramirez aromatisches Eichenholz aus Strausberg.

Die zwei wichtigsten Dinge lauten: niemals einen elektrisch betriebenen Smoker verwenden und größte Sorgfalt bei der Fleischauswahl.

Mr. Ramirez arbeitet mit Wagyu-Fleisch aus Nebraska, das er vorab lediglich mit Meersalz, frisch gemahlenem Pfeffer und seiner ganz eigenen „Rubbing-Methode“ bearbeitet.

Bei „The Pit“ wird jeder Arbeitsschritt in Handarbeit umgesetzt – auch das halbstündliche (!) Nachlegen des Holzes, das bei einem rund 18-stündigen Garprozess ganze 36 Mal stattfinden muss.

Dies macht Adam auch nachts. Wow.

Der Aufwand lohnt sich, es schmeckte uns fantastisch.

Adam Ramirez ist davon überzeugt, das nur durch das klassische Smoken mit Holz das einzigartige Raucharoma und – durch das langsame Schmelzen des Fettes – extra zartes und saftiges Fleisch entsteht.

Fünf Jahre ist es her, seit er der Liebe wegen in die deutsche Hauptstadt kam.

Obwohl Berlin kulinarisch viel zu bieten hat, waren es die Gerichte aus der Heimat – und ganz besonders das texanische Barbecue – die der Halbmexikaner vermisste.

Um Abhilfe zu schaffen, kochte er bald regelmäßig für Freunde und die Berliner Baseball Mannschaft, bei der er inzwischen als Trainer angeheuert hatte.

Und die freuten sich über mexikanisches Essen, Hamburger und jede Menge Barbecue, das der Hobbykoch ihnen auftischte.

Schnell wurde Ramirez klar, dass er mit seinem original Texas Barbecue eine echte Marktlücke entdeckt hatte.

Gesagt, getan!

Er bestellte Smoker „Betty“ als Spezialanfertigung beim renommierten Anbieter „Pits by JJ“ in Houston.

Fünf Monate später  war das Schmuckstück endlich in Berlin angekommen.

Adam mietete die Produktionsstätte in Mariendorf und „smokte“ bald das erste Fleisch unter freiem Himmel.

Nachdem er halbe Kühe in seiner Küche zerlegt hatte und trotzdem nicht das perfekte Ergebnis erzielte, wurde er bei der Morgan Ranch in Nebraska fündig.

Dort werden seit 25 Jahren schwarze Wagyu-Freiland-Rinder gezüchtet, deren Brustfleisch Ramirez für sein Beef Brisket verarbeitet.

Nach und nach erweiterte er sein Angebot um Beef Ribs vom US Beef, Spareribs und Pulled Pork vom LiVar Klosterschwein aus der niederländischen Provinz Limburg und französisches Schwarzfederhuhn aus Dombres.

Für seine Kunden und das perfekte Stück Fleisch hat Adam Ramirez sein Leben inzwischen komplett auf den Kopf gestellt: montags wird telefoniert und organisiert, dienstags erledigt er den Großeinkauf für die Woche und am Mittwoch wird bis spät in die Nacht hinein gesmoked.

Donnerstag, Freitag und Samstag zieht er dann mit seinem mobilen Barbecue-Stand von Standort zu Standort – das kann ein Markt oder eine coole Bar sein – , um am Sonntag einfach nur auszuruhen.

Falls nicht gerade ein Catering ansteht, bei dem er bis zu 1000 Personen mit einem erweiterten Angebot verköstigen kann.

Im Angebot ist immer das „Holy Trinity“ des amerikanischen Barbecues mit Beef Brisket, Spareribs und Pulled Pork. Dazu serviert Ramirez landestypische Beilagen wie hausgemachte Buns, Coleslaw, Maisbrot und verschiedene BBQ- Saucen. Und auch Naschkatzen kommen bei „The Pit“ nicht zu kurz, denn der  Jungunternehmer hat neben dem Barbecue eine Leidenschaft für American Style Cheesecake, die er natürlich selbst backt.

Anmerkung der Redaktion: Ganz ausgezeichnet, der Cheesecake war wunderbar cremig und hatte einen feinen Geschmack nach Caramel.

Um den aktuellen Standort von „The Pit“ zu erfahren, folgt man Adam Ramirez am besten auf Facebook.

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Aktuell ist er am Wochenende häufiger in der Bar am Lützowplatz zu finden, aber auch der Winterfeldmarkt, der Klunkerkranich in Neukölln und die Neue Heimat auf dem RAW Gelände in Friedrichshain sind Locations, an denen man Ramirez mit seinem mobilen texanischen Barbecue regelmäßig antrifft.

Informationen sind auch unter www.thepitberlin.com zu finden.

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