Destinationreport Stockholm
Text & Photos: Anke und Francois Jobard
Sommer 2015 – in ganz Süd-und Mitteleuropa herrschen Rekordtemperaturen bis zu 40° Grad … uns zieht es in kühlere Gefilde und da bietet sich ein Städtetrip ins sogenannte « Venedig des Nordens » an – Stockholm, erbaut auf 14 Inseln.
Ausserdem wollten wir sowieso das erst im Januar dieses Jahres eröffnete Hotel Kungsträdgarden kennenlernen.
Also … los geht’s !
Das Hotel befindet sich in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, in dem früher eine Kreditbank untergebracht war.
Jedes der 98 Zimmer ist individuell und im gustavianischen Stil eingerichtet. An Mini-Bar, Wasserkocher für Tee und Kaffee, grossem Flachbild-TV, Schreibtisch und Laptop-Safe fehlt es nicht und zudem gab es einen schnellen Internetzugang.
Uns gefällt der königliche Schick im modernen Ambiente. Für gemütliche Lesestunden am Kaminfeuer bietet sich der Saal im 2. Stock an …
Auf dem Weg vom Check-In zum Aufzug kommen wir durch das lichtdurchflutete Atrium, in dem auch jeden Morgen das köstliche Frühstück serviert wird.
Wir fahren hoch in den 4. Stock und sind schon ganz gespannt … die Aussicht von unserem kleinen, aber feinen Zimmer ist wunderschön – wir schauen auf die Dächer der Stadt, mit der Sankt Jacobs Kyrka als Kulisse.
Direkt vor unserem Fenster haben wir einen Ausblick auf den Kungsträdgarden, jenen Königsgarten des im 17. Jahrhundert errichteten Renaissanceschlosses Makalös. Die Anlage war damals ein streng bewachter Gemüsegarten und nicht öffentlich zugänglich. Im 18. Jahrhundert wurde er nach barockem Ideal umgestaltet und nach dem Tod des kunstsinnigen Königs Gustav III für die Öffentlichkeit freigegeben und wurde zu einem bevorzugten Ort grossstädtischer Unterhaltung.
Apropos Unterhaltung – just zu unserem Aufenthalt kamen wir in den Genuss eines Rockkonzerts und erlebten schwedische „Partytime“ in allen seinen Facetten.
Aber ganz zivilisiert war das Konzert um 23 Uhr zu Ende, die Besucher gingen nach Hause und die Nachtruhe war ungestört.
Es schlief sich fabelhaft in den samtweichen Bettbezügen.
Morgens beim Frühstück lassen wir uns den « Graved Lax » und andere nordische Spezialitäten schmecken. Der angebotene « Carrot Cake » war ein Délice.
Mittags und abends kann man gehobene Küche in der hoteleigenen Atrium Brasserie Makalös geniessen.
Die Karte bietet kreative französische Cuisine und erlesene Weine.
An der Rezeption beschaffen wir uns Karten für die City-Bikes und begeben uns auf einen Ausflug durch das Viertel Södermalm. Stockholms grösste Insel war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Industriegebiet mit zahlreichen Arbeitersiedlungen. Heute gibt es dort noch viele Holzhäuser und in den letzten Jahrzehnten ist Södermalm ein beliebter Wohnort für Künstler geworden. Übrigens ist Södermalm auch der Hauptschauplatz der Kriminalromane von Stieg Larsson.
Es ist recht hügelig dort und wir machten Kaffeepause auf dem Deck des Dreimasters Af Chapman, der am Pier der Insel Skeppsholmen liegt.
Der Segler fungiert auch als Jugendherberge. Wir geniessen den Blick auf die Altstadt Gambla Stan.
Skeppsholmen ist so eine Art Museumsinsel, denn dort befinden sich drei Museen (moderne Kunst, Architektur und orientalische Altertümer) sowie eine achteckige kuppelbekrönte Kirche, eine Miniaturreplik des Pantheons in Rom. Wir begnügen uns mit dem Architekturmuseum und treffen dann zufällig auf den Food-Truck-Treff Matholmen. Thaipad, Tacos, Burger … und gemütliche Sonnenliegen, bei schönem Wetter von April bis Oktober.
Stockholm ist mit seinen weniger als einer Million Einwohnern eine kleine Hauptstadt und trotzdem eine grosse Kulturmetropole. Das Nationalmuseum ist leider noch bis 2018 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, aber dafür gehen wir ins Fotografie-Museum und erleben eine Ausstellung mit Fotos des schwedischen Malers Anders Zorn.
Er ist einer der bedeutendsten und berühmtesten Künstler Schwedens. Seinen Zeitgenossen galt der Maler, Grafiker und Bildhauer als « Jahrhundertgenie ». Für uns war es eine schöne Entdeckung.
Die Cafeteria mit Aussen-Terrasse bietet ein Salat-Buffet von handgelesenem lokalen und saisonalen Gemüse, arrangiert nach Farben und Textur – ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus !
Besonders lebenswert wird die Metropole durch ihr malerisches Umland und wir nehmen uns Zeit für einen Bootsausflug in die Schären. Der Stockholmer Schärengarten besteht aus circa 30 000 Inseln, Schären und Felsen, die sich 80 km östlich vom Stadtzentrum in die Ostsee erstrecken. Mit dem alten Dampfschiff Norrskär schippern wir gemütlich nach Grinda – und erleben Reisen auf nostalgische Art.
Abends spazieren wir wir durch das historische Viertel rund ums Hotel, und nehmen einen Drink im Spiegelsaal des legendären Café Berns – dort findet übrigens auch immer die Stockholmer Fashion Week statt.
Lohnen tut sich auf jeden Fall ein Besuch im traditionellen Auktionshaus Bukowski.
Eins ist klar, wir mögen das Ambiente um unser Hotel … jeder Spaziergang bringt neue Entdeckungen.
Bitte in der Lobby einen Blick auf die Uhren im gustavianischen Stil werfen.
Und wenn man noch weitere Fragen (oder Wünsche) hat, ist die Conciergerie und das Team des Kungsträdgarden rund um die Uhr für seine Gäste da.
Unterkunft in Stockholm: Hotel Kungstradgarden