Euböa – Eine genussvolle Endeckungsreise auf eine mir unbekannte Insel

Von Jens Hoffmann

Einfach mal raus, die Seele baumeln lassen und es sich gut gehen lassen.

Reif für Insel, aber welche? Wer die Abwechslung in der Natur sucht, sich dorthin sehnt wo sich Himmel und Meer in allen ihren Facetten ausleben, der sollte nach Griechenland reisen.

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Er muss auf die griechische Insel Euböa, auch Evia genant.

Kalimera, Ankunft in Athen.

Acropolis

Ein sonniger Märztag, das Quecksilber zeigt über 20 Grad.

Wir wurden am Flughafen in Athen abgeholt fuhren mit dem Auto direkt nach Euböa. Eine Stunde später ist man auf der zweitgrößten griechischen Insel nach Kreta angekommen.

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Irgendwann ist jeder Reisejournalist mal auf Euböa gewesen, nur ich war noch nicht dort. Das holte ich nach und genoss die Schönheiten dieser mir unbekannten Insel. Diese Insel umgibt ein Mythos, dem sich die Besucher nicht entziehen können. Eine der Besonderheiten von Euböa ist es, dass sie über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. Eine davon überbrückt die mit nur 50 Metern schmalste Meerenge der Welt. Viele Athener nutzen Euböa deshalb als Wochenendausflugsziel. Wer einmal eine „Prise Euböa“ geschnuppert hat, der wird von der Insel nicht mehr loskommen. Ihr Reiz liegt für mich im Pakt von Meer und den Bergen, das Miteinander von Wasser und Stein ist wahrlich offenkundig – 80% der Insel bestehen aus Bergen. Euböa bietet ber auch Architektur, traumhafte Strände, kristallklares Meer, blauen Himmel, viel Sonne, bedeutende Ausgrabungsstätten und Kultur.

Zitrone

Man findet hier den Flair von Attica und den kykladischen Inseln, Zitronenbäume, Orangen, Kakteen, zerklüftete Berge, Schluchten in denen Ziegen herumklettern und viel Natur.

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Zwar ist man oftmals allein mit dem Meer und den vieln Bergen, dennoch findet man überall auch den griechischen Alltag,  gut besuchte Tavernen und Restaurants. Die Hauptstadt der Insel ist Chalkis. Hier wohnten wir, im Stadthotel Lucy. Das Hotel lässt sich auch durch einen unscheinbaren Hintereingang betreten.

 

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Ein charmanter, unaufgeregter Empfang in der Lobby, kurze Zeit später treten wir diesmal durch den Vordereingang auf die Strandpromenade von Chalkis.

Mein Zimmer hat einen Balkon und Blick aufs Meer, so wie ich es mag.

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Überhaupt ist das 4-Sterne Hotel Lucy ein prima gelegenes City Hotel, perfekt um Chalkis zu erkunden.

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Chalkis verbindet das Festland mit der Insel und verleiht der Stadt ein Doppelgesicht, sie ist zugleich Insel und Festland. In der Stadt gibt es einige Hotels und eine grosse Strandpromenade, aber auch grüne Felder und unzählige gelb strahlende Margariten.

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Überall hat sich die Insel ihren ländlichen Charme bewahrt.

Ja, was macht Euböa denn wirklich so besonders?

Für mich die Lage, Historie, das Essen und die griechische Mythologie. Davon gibt es auf Euböa eine Menge. Achilles der als Kind bekanntlich mit Löwenleber und Bärenmark gefüttert wurde, startete von Euböa in den Trojanischen Krieg, bevor er durch einen Pfeil in seine Ferse in Troja starb. Auch die Kolonisation der Küsten von Makedonien, Korfu und des Westens begann von hier.

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Die Insel hat das Rote Haus, die Kirche des Heiligen Demitrios und die hellenistischen Nekropolen von Chalkis. Einzigartig ist auch das “Gezeiten-Phänomen des Euripos”. Dieses versetzt die Welt seit Jahrtausenden in Erstaunen und der berühmteste Einwohner von Euböa – Aristoteles hat sich nach der Volksmythologie aus Verzweiflung über das ungelöste Rätsel in die Strömung geworfen. Wahrscheinlich hat sich Aristoteles aber nicht selbst ertränkt, sondern lediglich versucht, die endgültige Erklärung der Pegeldifferenz zwischen dem Nordeuböischen und Südeuböischen Golf zu finden. Viel später fand man die Lösung in der Anziehungskraft von Mond und Sonne auf die Erde.

Die Insel ist wie Griechenland, sie hat von allem etwas. Interessant ist sie auch für Trekkingfans, Kletterer und Radfahrer. Prima das es immer mehr e-bike Verleihs gibt, dies bietet sich auch an bei der Vielzahl der Berge.

Die Kulinarik kommt auch nicht zu kurz, überall findet man grossartiges Essen.

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Die Insellage und die bergige Landschaft – das alles nimmt Einfluss auf die Küche. Euböa war immer schon ein Kreuzpunkt der Kulturen und die Hafenstadt Eritria ein wichtiger Handelsknotenpunkt.

IMG_5425Hierdurch kamen viele Kräuter und Gewürze nach Euböa. Oregano, Basilikum, Thymian, Oregano, Kamille, Koriander, Salbei, Knoblauch und Minze. Dazu Lamm, Tintenfisch, Fisch und Meeresfrüchte. Eine schöne Feinschmeckerregion. Bei unseren kulinarischen Erkundungen stiessen wir auf viele Leckereien, regionale Spezialitäten, Biofood und Innovation .

Wir besuchten den Pilzzkulturenzüchter Dirfis.

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Die Pilze wie die „Golden Oysters“ wachsen auf überwachtem Ökosubstrat und bei gleichbleibender Gewächshaustemperatur (auch im Sommer).

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Diese Wachstumsart und Lagerung erhöht die Qualität, Aromen und Inhaltstoffe der Pilzkulturen. Es kommt während der gesamten Wachtumsphase auch zu keinem Einsatz von Chemikalien. Der Betrieb ist als Bio-Betrieb zertifiziert und das Aroma und die innovativen Ideen der Betreiber sprechen für sich. Dirfis bietet seine verschiedenen Ideen und Kreationen wie Pfifferlinge mit Honig im Glas, Risotto (in der Tüte verpackt) oder auch getrocknet an.

Die Produkte werden auf lustige Weise beworben und in die ganze Welt verkauft.

Danach stand bei uns der „Superfood Entrepreneur Berryland“ auf der Agenda.

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Auch er produziert seine Produkte -wie Beerenmarmelade mit Silber- 100% biologisch und möchte demnächst in die ganze Welt exportieren.

http://www.berryland.gr

Mein persönliches Glück fand ich jedoch pünktlich zum Lunch beim Shop von Amali Kerasmata.

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Frau Kerasmata verfolgt ein anspruchsvolles Kräuterkonzept, bei ihr gibt es alle erdenklichen Kochzutaten und selbstgemachte Saucen zum Geniessen und Glücklichmachen.

Ganz nebenbei gibt es hier aber auch das beste Essen der Nachbarschft. In ihrem kleinen Laden serviert sie –bisher nur auf Vorbestellung- wahrlich kulinarische Erlebnisse auf hohem Niveau.

Amali

Leicht und genussvoll servierte sie die gesamte Bandbreite der regionalen mediteranen Küche.

Tintenfisch eingelegt in Minze, Köfte, Humus und Gemüse – dazu vorzüglichen Wein als Begleitung. Wunderbar, alles hat lecker geschmeckt. Dieses Essen machte Lust auf griechische Küche und ich freue mich schon jetzt auf ihr eigenes Restaurant, das bald öffnen wird. Ein spannender Ort der Kulinarik aber schon heute.

Amalikeras Mata

Tsafouzeri-Fish Greece

Nach einem Spaziergang durch die Stadt ging es am Abend in das schöne Fischrestaurant Tsafouzeri in Chalkis.

Tsafouzeri

Hier gab es fangfrische Muscheln, Fisch und Tintenfisch. Alles wunderbar.

Dazu wurde wie überall der “neue Wein aus Griechenland” ausgeschenkt. Mein Favorit heisst übrigens Assyrtiko; intensive, frische Frucht, gute Säure und Mineralität. Mit seinem Aromenprofil und individuellen Geschmacksstrukturen veranschaulicht er die „neuen“ griechischen Weine auf lebhafte Art. Ebenso wie die Griechen Wein genießen und lieben. Passend dazu, führte uns am nächsten Tag unsere “Culinary Tour Euböa” zum Weintasting ins Weingut Petriessa.

Hier verkosteten wir schöne Weine mit einem kleinen, späten Frühstück. Es hat Spass gemacht. Die köstlichen Petriessa Weine (rot und weiss) kann man übrigens auch an Bord von Aegean Air probieren. Unbedingt machen.

Weingut Petriessa

Dann zogen wir um ins Hotel Negroponte.

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Ein elegantes 5-Sterne Resort. Direkt am Strand gelegen, bietet es alles, was einen Aufenthalt leicht und angenehm gestaltet, einen großen Außenpool, der von alten Pinienbäumen umgeben ist und einen herrlichen Blick auf den Evoischen Golf und die Küste des östlichen Attika.

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Inspiriert aus der Zeit der Antike, mit viel Marmor in der Lobby und Respekt für die natürliche Umwelt wurde die moderne Hotelanlage erbaut. Das Hotel in Eretria verfügt über 100 Zimmer. Die Küche verwöhnt mit traditionellem griechischen Essen.

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Hier findet man die Ruhe, die man sich in Zeiten digitaler Überladung immer wünscht, auch wenn meine Ruhe kurzzeitig von britischen Starfighter-Piloten gestört wurde. Für viele Menschen ist es die schönste Sache der Welt diesen Flugzeugen hinterherzuschauen, für andere bleibt es ein ohrenbetäubendes Ereignis. Zum Glück war die Flugshow schnell beendet und ich träumte im Liegestuhl weiter von der Zeit, als die Insel eine Durchreisestation für Geschäftsleute auf dem Weg in den Orient und nach Fernost war.

Wir dürfen gespannt sein was noch alles auf Euböa passiert, am besten erzählt man es nicht jedem, das es ein schöner Ort der Entspannung ist.

Fazit: Euböa ist eine Reise wert und bleibt nie eine Episode.

Anreise: Lufthansa und Aegean Air fliegen von Frankfurt, Düsseldorf und Berlin direkt nach Athen. Von hier aus weiter mit dem Auto, Bus oder Schiff nach Euböa

Anreise: Aegean Air

Aegean Air

Unterkunft: Es gibt es zahlreiche günstige Hostels und kleinere Hotels wie das „Lucy Hotel“

Lucy Hotel

Das „Negroponte“ gehört zu den gehobenen Resorts der Insel.

Negroponte Hotel Negroponte

Die Reise wurde unterstützt von der Griechische Zentrale für Fremdenverkehr
Direktion für Deutschland.
Visit Greece