Ein Fest für die Sinne.

Von Jens Hoffmann

Der Festivalsleiter Bernhard Moser hatte zum Abschluss von eat!berlin ins Hotel Ellington geladen.

Bernhard & Jens

Über 350 genussbegeisterte Gäste folgten seinem Ruf und genossen zunächst Attilus Caviar (direkt beim Check in).

Caviar

 

Frische Austern von Selgros und kleine, feine Speisen wie geräucherter Stör, American Beef, Tartar und Wachteleigelb der Spitzenköche Giedow und Lange (Hugo) folgten im Foyer.

Dann im Ballsaal die Preisverleihung des „Ball der Gastronomie“.

Wie immer mit viel Genuss, Überraschungen, Preisen, Spenden und Ehrungen.

So hat Eckard Witzigmann Harald Wohlfahrt für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Witzigmann ; H. Wohlfahrt & BernhardÜberrascht war aber auch Klaus Hoppe (Koch der Kältehilfe der Berliner Stadtmission).

Er hatte Bernhard Moser bei einer Suppenbus Charity Aktion erzählt, wie schwer es manchmal sei, Spenden professionell zu verarbeiten.

400 Hähnchenkeulen zum Beispiel müßte er mühevoll in kleinen Portionen abbraten. Es fehle ein Kombidämpfer, Standard in allen Küchen, die viele Gäste verköstigen wollen.

Bernhard Moser organisierte innerhalb von 24 Stunden eben diesen fehlenden Kombidämpfer.

Wow, grossartig Bernhard.

Die Übergabe an Klaus Hoppe war sehr emotional, das Gerät wurde in den Ballsaal geschoben und ist nun bereits an die Berliner Stadtmission geliefert worden.

Auch Max Setrak vom Restaurant Jolesch, der seinen Schnitzeltruck für die Suppenbus Charity Aktion zur Verfügung stellte, hat gespendet.

Geehrt wurden der beste Nachwuchskoch des Siegfried Rockendorf Preises, Yoshida Takeshi vom Restaurant Fischers Fritz, der Förderer der Genusskultur, Guido Wegner  und eben Harald Wohlfahrt für sein Lebenswerk.

Das anschließende Vier-Gänge-Menü wurde gekocht von Philipp Liebisch (Juwel),

Dann folgte der „Hauptstadtbarsch“ von Florian Glauert (Duke), Kalbsbrust von Markus Herbicht (Schmelzwerk) sowie Franz Raneburger (Edelweiß-Catering) und Guido Fuhrmann (Werkstatt der Süße).

Die schönen Weine kuratierte und moderierte Peter Frühsammer (Frühsammers).

Mein Favorit 2011 Marienburg „Fahrlay“ VDP Grosses Gewächs.

 

Die eat!berlin brachte die Stadt zum Kochen, die Berliner Wasserbetriebe versorgten die Gäste mit Trinkwasser.

Feli1

Ein wunderbares Festival, Eberhard Lange ludt regionale Produzenten zu sich ins Hugos.

Viele Berliner Sterneköche standen mit Freunden am Herd: Marco Müller und Christoph Rainer, Tim Raue mit Konstantin Filippou und vier toskanische Mamas wieder im Hotel de Rome bei Jörg Behrend.

Den Preis für das „Beste Event“ des zehntägigen Festivals, bei dem unter anderen Zwei-Sternekoch Hendrik Otto oder auch Sternekoch Marco Müller mitgemacht hatten, gewann Matthias Buchholz.

Nach dem Siegfried Rockendorf Preis für Yoshida Takeshi aus dem „Fischers Fritz“ gab es die Laudatio für Harald Wohlfahrt.

In der Traube Tonbach „Schwarzwaldstube“ hält er seit 23 Jahren drei Michelin-Sterne und bekam viel Lob von „Jahrhundertkoch“ Eckart Witzigmann. Deutschlands 3 Sterne Koch #1 wird mit der Höchstbewertung beim Gault&Millau geführt und zählt zu den besten Köchen der Welt.

Für eine wirkliche Überraschung sorgte jedoch die Vergabe des Preises „Förderer der Genusskultur“ – an einen Banker.

Guido Wegner, der bereits Daniel Achilles, Tim Raue und Billy Wagner („Nobelhart & Schmutzig“) finanziell unterstützt hat, schien selbst erstaunt, noch vor der geräucherten Ente mit Schwarzwurzel von Philipp Liebisch Tulpen und Trophäe in die Hand gedrückt zu bekommen.

Was man als Berliner Koch denn tun müsse, um sein finanzielles Wohlwollen zu bekommen beantwortete er mit „was Neues machen ist schon mal nicht schlecht.“

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Aha, ja und dann gab es noch Felicitas Then, die Spezialistin für TV-Kochshows, offerierte fünf Abende „Vier Trends – paleo, vegan, Superfood und Nose to Tail“  – verpackt in einem Fünf-Gang-Menü.

Sie verwandelte Bernhard Mosers Weinschule einfach in ein „Pop-up-Resto“.

Schön war’s auch dort.

Photos: eat!berlin & Jens Hoffmann

 

Ein Fest für die Sinne. Junge Köchin – altes Haus.

Schlemmen, schlürfen, geniessen.

Von Jens Hoffmann.

Es war ein fantastischer Abend, 5 Gänge, Genuss pur. Wow, ein ganz großes Kompliment.

Felicitas Then will eigentlich nur den Kochlöffel schwingen und um die Welt reisen.

Sie ist erfrischend authentisch und liebt es, Traditionellem einen kulinarischen Effekt zu verpassen.

Es began mit „From Nose to Tail“: eine herlich zarte Kalbszunge mit Blumenkohl, Petersilien und Karpern.

Feli

Ein schöner Start.

Dann „Hering mit Vietnam“ (Inspirationsquelle- Felicitas letzte Reise nach Vietnam), Vegan, Paleo und Superfoods.

Das alles mit schöner Weinbegleitung; Scheurebe vom Weingut Then (!!), Gelber Muskateller Chateau Schems, Rheinhessen und ein grossartiger Rotwein Birtokbor, 2012, Heimann, Szekszard aus Ungarn.

Und natürlich: Berliner Wasser.

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Location war die Weinschule Berlin, eines der ältesten Häuser Charlottenburgs und das persönliche Hideaway vom eat!berlin Festivalleiter Bernhard Moser und seiner Frau.

Wundervoll.

Das Felicitas kochen kann stellte sie mit dem Sieg bei „The Taste 2013“ unter Beweis.

In der „Weinschule“ interpretiert sie eine Woche lang, die aktuellen Food-Trends (Paleo, Superfoods, Vegan, from Nose to Tail). Schon während ihres Kunstpädagogik- und Englischstudiums war Felicitas Then als Hobbyköchin aktiv und entdeckte, welch große Freude es ihr bereitet, an Kochshows teilzunehmen.

Dies tat sie dann auch überaus erfolgreich und erkochte sich bei „Unter Volldampf“ und der „Kocharena“ auf VOX und der „Küchenschlacht“ beim ZDF jeweils den ersten Platz. Dann kam der glorreiche Sieg bei „The Taste“ auf Sat.1 und Sie entschied sich den Job als Redakteurin aufzugeben und sich beruflich voll und ganz ihrer Leidenschaft zu widmen.

Ganz egal wo sie auch hinkommt, Felicitas Then liegt stets daran, ihre Passion zum Essen an ihre Gäste weiterzugeben und jeden einzelnen damit anzustecken.

Auf ihrem Youtube Kanal „Felicitas Then, Pimp your Food“, überrascht sie mit fabelhaften Gerichten und natürlichem Charme.

Ein wichtiger Aspekt für Felicitas Then ist, neben dem explosiven Geschmackserlebnis, auch das Beisammensein. „Man isst zusammen mit Freunden, die man vorher noch nicht kannte“.

Sie war von den kuscheligen Räumlichkeiten in der „Weinschule Berlin“ sofort angetan.

Geschlemmt wird dort in urigem Ambiente an zwei großen Holztischen.

Das Mauerwerk, hier und da ein bisschen schief, dafür seit ca. 1720 an seinem Platz.

Eine der wohl traditionellsten Locations im Herzen Berlins verzauberte uns.

Fazit: Ein farbenfrohes und raffiniertes 5-Gänge-Menü mit regionalen Zutaten.

Ob gekocht, gegrillt oder gebacken, alles war köstlich.

Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.

Danke Felicitas.

Wir sehen uns beim Ball der Gastronomie im Hotel Ellington.

Photos: Uwe Lehmann, eat!berlin, Jens Hoffmann

eat!berlin 2016

Es werden viele schöne Dinge zubereitet.

eat!berlin

Aber das günstigste Lebensmittel ist der wahre Star des Festivals.

Wasser Berlin

Ob es auch ein Feinschmeckerprodukt ist, ist Geschmackssache und hängt letztlich von der Beschaffenheit und dem Geschmack des Wassers ab, was regional unterschiedlich ist.

Das Berliner Wasser ist hart und mineralreich, deshalb kräftig im Geschmack.

Die Feinschmecker des Berliner Festivals geniessen es und etablieren gerade das demokratischste aller Gourmetprodukte in der Sternegastronomie.

Fazit: Das Berliner Leitungswasser von den Berliner Wasserbetrieben schmeckt fast so wie frisches Quellwasser aus dem Berg.

Prost.

Photos by eat!berlin