London calling – Das legendäre Hotel Café Royal
Ankunft Airport London Heathrow und dann mit der Tube in die britische Hauptstadt. Wer im November nach London fährt, wird genauso überrascht sein, von den vielen Feuerwerken, wie wir. In ganz London werden rund um die Bonfire Night Partys gefeiert, Umzüge veranstaltet sowie große Lagerfeuer und Feuerwerke entzündet.
Direkt nach dieser Überraschung checken wir im Hotel Café Royal ein. Ein fantastisches 5-Sterne-Haus mit luxuriös eingerichteten Zimmern und Suiten und allem erdenklichen Komfort. Das historische Café Royal ist ein Hotel, das man einfach kennen lernen muss. Die Hotelgeschichte hat es in sich.
Auf der Flucht vor Gläubigern und mit nur ein paar Pfund in der Tasche ist Daniel Nicholas Thévenon im Jahr 1863 mit seiner Frau nach England gekommen. So begann eine Geschichte, die schließlich damit endete, dass im Zentrum von Londons West End ein exquisites Ambiente geschaffen wurde.
Mister Thévenon änderte seinen Namen zum englisch klingenden Daniel Nicols um. Innerhalb von zwei Jahren hatte er das Haus an der Regent Street, das er Café Royal nannte, konzipiert und etabliert. Ende des Jahrhunderts war das Café Royal dann bereits ein bemerkenswertes Etablissement und der Weinkeller galt einst als der beste der Welt.
Hier trafen sich Schriftsteller und Künstler wie Oscar Wilde und Aubrey Bardsley – zu den Stammgästen zählten auch George Bernard Shaw, Virginia Woolf, Winston Churchill und Graham Greene. Es war der Mittelpunkt des mondänen London. Im Jahr 1951 wurde das Café Royal zum Sitz des National Sporting Club, der hier feierliche Dinner vor Boxkämpfen abhielt.
Die Anziehungskraft des Cafés setzte sich bis ins späte 20. Jahrhundert fort. Durch die mittlerweile als ehrwürdig geltenden Türen gingen Brigitte Bardot, Elizabeth Taylor, Mick Jagger und Prinzessin Diana. Nach der Übernahme des Café Royal durch die Hotelgruppe The Set wurde es zunächst für ein paar Jahre lang geschlossen. Im Jahr 2013 wurde das neue Café Royal Hotel wieder eröffnet.
Cafe Royal hotel – Portland Junior Suite_0Im Hotel ist so einiges spannend und vieles verwirrend. Unser Zimmer lag zum Beispiel an einer Gabelung, an der zwei Flure in einem spitzen Winkel aufeinander zulaufen, so dass es aussah, als sei der eine Flur nur eine Spiegelung des anderen. Auf genau solche Effekte hat es David Chipperfield angelegt, als er die 159 Zimmer des Hotels Café Royal entworfen hat.
Der Londoner Architekt gilt als Profi für Überraschungen im Umgang mit historischer Bauwerken und Strukturen. Man engagagierte ihn, um einen geschichtsträchtigen Ort zum Luxushotel umzuwandeln und er schaffte es mit Bravour. Die Schlafräume und Suiten brachte Chipperfield in zwei angrenzenden, früheren Bürohäusern unter.
Es ist gewollt, dass man nur ahnen kann, wo in dieser verwinkelten Anlage der alte Teil aufhört und wo der Neue beginnt. Uns gefiel besonders, dass man beim Öffnen der Zimmertür merkt, dass die Fassadenmuster der Regent Street auf die Zimmerwände übertragen wurden. Wir haben uns sehr wohlgefühlt im Schlafraum, zudem hatten wir ein schönes Badezimmer mit Badewanne – Boden und Wände aus feinstem Carrara Marmor. Uns gefiel es sehr!
Als die Eigentümer das Café Royal übernahmen, lagen seine besten Tage schon hinter ihm, es diente vorwiegend als Eventlocation. Durch die Verwandlung zum Luxushotel wurde der alte Ruhm wiederbelebt. Einfach schön, wir haben großartig geschlafen und nach zwei Tagen London fühlt man sich einfach als Weltbürger.