Gesund am See – Hotel Esplanade Resort & Spa
“Warum im Sommer immer in Richtung Süden und nicht einfach mal ins Berliner Umland fahren?”, habe ich oftmals gedacht, aber dennoch viel zu selten gemacht. Das sollte sich ändern. Auf der Suche nach ein paar Tagen Erholung und mit einer kleinen Recherchereise beauftragt, machte ich mich zusammen mit meiner Familie auf den Weg ins Hotel Esplanade Resort & Spa.
Die fünf Bauten des Hotels erschienen mir wie eine große Hand oder einzelne Sonnenstrahlen. Ein schönes 4-Sterne-Superior-Haus, dass nur 45 Minuten von Berlin entfernt liegt. Eingebettet in die wunderschöne Kulisse des Scharmützelsees gehen Tradition, Gesundheit und Kulinarik Hand in Hand und versprühen einen wunderbaren Hauch gelebter Gastfreundschaft.
Bei 33 Grad fanden wir die perfekte Entspannung direkt am See. Wir residierten in einer schönen Suite und genossen das herrliche Spa inklusive feinem Outdoor Pool. Insbesondere das Kältebecken fand bei den hochsommerlichen Temperaturen regen Zuspruch.
“Gesund am See” lautete das Motto dieser Tage am Scharmützelsee. Bad Saarow bietet im Sommer und Winter neben Schwimmen, Spa und Fitness vielfältige Freizeit- und Sportmöglichkeiten wie Segway, Segeln und Rudern.
Zudem gibt es überall Tennisplätze und Fahrradtouren rund um den Scharmützelsee.
Im naheliegenden Sporting Club Berlin finden sich zudem drei schöne 18 Loch Golfplätze. Familienbedingt bespielten wir allerdings den Mc Ewan 9-Loch Public Course. Danach zogen wir uns wieder zurück in das riesige Wellnessareal des Hotels. Dieses bietet besonders bei schönem Wetter viel Raum für Entspannung im Garten.
Das Esplanade ist wirklich ein außergewöhnliches Hotel unmittelbar am See und inmitten des Waldes. Beim Betreten des Hotels begrüßte uns eine riesige Sofalandschaft mit Kamin und Kunst an den Wänden, die es uns leicht machte, uns heimisch zu fühlen.
Das Hotel leistet sich den Luxus eines 5-Sterne-Hauses und beschäftigt einen Guest Relation Manager, der sich perfekt um alle Wünsche kümmert und uns nicht nur beim Arrangieren des Tee-Offs und der passenden Golfsets behilflich war. Man vermittelt eine sehr angenehme Stimmung. Sofort erschließt sich das Prinzip, dass alles zusammenhängend ist – die Zimmer, die Restaurants, Shops und das große Spa sind miteinander verbunden.
Auch geschichtlich ist Bad Saarow ein besonderer Ort. Bis nach dem zweiten Weltkrieg stand hier das Kurhaus Esplanade, indem sich einst Winston Churchill und Kurt Tucholsky erholten. Die Geschichte des Kurortes begann vor ungefähr 100 Jahren – damals wurden in Bad Saarow von reichen Berlinern luxuriöse Sommervillen gebaut.
Während der DDR-Zeit war es ein Erholungsort für die Privilegierten. Berühmt wurde Bad Saarow durch die Entdeckung der Solequellen. Unsere private Sole-Erfahrung machten wir in unserem schönen Außenpool mit Sole-Wasser.
Die Golfplätze, das Wassersportrevier und die Nähe zu Berlin zogen schon immer viele Menschen an. In Bad Saarow gefiel es aber nicht nur Sportlern, sondern auch vielen Schriftstellern. Maxim Gorki verbrachte viel Zeit hier. Ihm wurde eine Gedenkstätte gewidmet, eher gesagt ein kleines Haus, das zur Zeit unseres Besuches gerade zum Verkauf stand.
Auch Theodor Fontane beschrieb in seinen “Wanderungen durch die Mark Brandenburg” diesen Landstrich und vor allem Saarow sehr liebevoll und einfühlsam. Nach 1945 wurde das Gebiet um den Kurpark von der Sowjetarmee besetzt und zur Sperrzone erklärt.
Das an den Hotelkomplex angrenzende sogenannte “Dependance Gebäude” hat den Brand des Kurhauses Esplanade im Jahr 1945 überstanden und Fragmente der Original-Tapeten sind noch heute zu sehen.Charakteristisch für diesen Gebäudeteil ist das Aufgreifen und Wiederbeleben der regionalen Historie, so zum Beispiel die Scharwenka-Stube, die Saarow-Stube und das Romantik-Zimmer.
Abgestimmt auf den Namen erzählt jede Stube für sich ihr ganz persönliches Thema, wie die Geschichte Bad Saarows oder die Verbundenheit mit dem berühmten Pianisten Xaver Scharwenka. Die ausgewählten Dekorationen sind sehr schlicht und zurückhaltend, treffen aber genau das Wesentliche.
Abends ging es dann ins “Restaurant Dependance”, auch im Gebäude des ehemaligen Kurhaus. Wir genossen unser Diner und probierten die feine regionale und internationale Küche. Vorzüglich waren der selbst geangelte Wolfsbarsch, das Fenchel-Orangen Carpaccio und das schöne Rindersteak.
Dazu tranken wir einen meiner Lieblingsweine, einen Silvaner vom Weingut Max Müller namens “Eigenart” 2012. Dieser wunderschöne Wein erlangte bereits im Gault Millau Bestmarken. Das Weingut Max Müller baute diesen Wein im großen Holzfass aus. Das Ergebnis spricht für sich – ein sehr konzentrierter Silvaner, der seinesgleichen sucht. Dieser großartige Wein verführte uns zum Genuss einer zweiten Flasche.
Durch die Melange aus Moderne und Historie sind das Restaurant und die Bar “Das betrunkene Piano” der Anziehungspunkt für alle Gäste. Auch in der Winston Lounge, benannt nach dem Gast Winston Churchill, wird Genuss groß geschrieben. Direkt unter dem Dach überzeugen das moderne Interieur und der Kamin. Ein perfekter Ort für eine Zigarre und ein Glas Whisky, das alles mit Blick auf den Scharmützelsee.
Danach ging es ins Bett und wir haben trotz der großen Hitze wunderbar geschlafen, etwas Schönes geträumt und nicht an die fehlende Klimaanlage gedacht. Am Morgen erwartete uns dann ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffet mit vielen lokalen Produkten vom fünf Kilometer entfernten Öko-Hof Marienhöhe.
Dann ging es auch schon wieder los, mit dem Auto zurück nach Berlin. Wir kommen gerne wieder zum Oktoberfest in der “Pechhütte” des Hauses oder um die Sir Nick Faldo oder Arnolf Palmer 18-Loch Golfplätze des Sporting Clubs Berlin zu bespielen.