Uli Rasche mal wieder…
Der Regisseur Rasche hat im Salzburger Landestheater „Die Perser“ als Elektro Performance inszeniert.
Eine Tragödie der westlichen Dramengeschichte von Grünbein.
Bei diesem 4h Untergang kann man kaum Luft holen. Uli hat machtvolle Chöre auf die Bühne gebracht und damit dem Nouvelle Theater ein Gesicht gegeben.
An Seilen hängen die Krieger in Lendenschurzen, begleitet von Livekameras, während sich die Sirenengesänge von Guillaume Francois und Arturas Miknaitis den Elektrobeat nach oben schrauben.
Wow.
Das Wort wird an diesem Abend zu Musik. Die fünf Musiker, die im Parkett sitzen, untermalen jedes einzelne mit ihren Elektrobeats.
Es ist ein großer Rave, wo der Klang zu Bedeutung wird und Bedeutung zu Klang.
Als wollte Rasche die Aristotelische Definition als Jammer und Schrecken für die Jetztzeit neu interpretieren in Anlehung an die Choreografien der Pina Bausch: Wirklich bedeutsam ist dabei nur, dass Ulrich Rasche originären Stil für sich selbst stehen kann und dem ironiesatten Ton der heutigen Bühnen einen Kontrapunkt entgegensetzt. Nicht von ungefähr soll ein anderer Kraftkünstler, der designierte Burgchef Martin Kusej, in Gesprächen mit Rasche bezüglich einer Verpflichtung am Burgtheater sein.
Als nacktes Elend schleppt sich Xerxes (Johannes Nussbaum) am Ende zurück in seine Heimat. Im gelben Gegenlicht steht er da im Lichtkreis vor seiner um Güte ringenden Mutter. Wie Sklaven hängen die Mannen jetzt an ihren Fesseln.
Es hat Spaß gemacht.
Photo: Ulrich Rasche