Destination Israel. Zu Besuch in Jerusalem, am Toten Meer und Tel Aviv.

Ankunft Ben Gurion Airport, 26 Grad.

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Nach zwei Tagen dolce far niente am Toten Meer ging es weiter nach Jerusalem.

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Diese Stadt zu beschreiben, ist schwierig – Jerusalem ist ein melting pot der Kulturen, archaisch und modern zugleich, verwirrend, manchmal sogar verstörend, dann wieder anziehend und lockend. Unser Guide Gabi führte uns durch die Altstadt, beschritt mit uns die Via Dolorosa und führte uns nicht nur zu einem exzellenten Fallafel-Diner, sondern zeigte uns neben all den Kirchen und Plätzen und Gassen und Ständen einen Ort, der wirklich ein Geheimtipp ist (bis jetzt): das Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie. Kein Scherz – hinter unspektakulären Mauern verbirgt sich ein Stadtpalast mit wunderschönem Garten und einer Dachterasse, von der aus man einen 360° Blick über die Stadt genießen kann. Für das leibliche Wohl sorgt ein Wiener Caféhaus, wo die Gäste den Nachmittag bei Sachertorte und Melange verbringen können.

Viel Zeit zum Verweilen blieb uns nicht – schließlich wurden wir im Herods Tel Aviv erwartet. Das luxuriöse Haus aus der israelischen Leonardo Group ist ein Themenhotel und liegt direkt an der Wasserkante. Und so ließen wir uns – erwartungsvoll – durch die Rushhour tragen und gelangten am späten Nachmittag in die Küstenstadt, für die mir nur ein Wort einfällt: sensationell.

Wem Barcelona und Miami gefallen, der wird sich in Tel Aviv wohlfühlen. Und das liegt nicht nur am gepflegten, kilometerlangen Strand. Tag und Nacht ist Leben in den Straßen, die Szeneviertel mit ihren Clubs und Restaurants sind es wert, viel zu spät ins Bett zu kommen. Es ist eine unnachahmliche Leichtigkeit, die über allem schwebt und diese Stadt zu einer ganz besonderen Destination macht.

Tel Aviv Food

Unseren ersten Abend verbrachten wir denn auch zunächst im Restaurant flea market – Eisenmöbel, ausrangierte Turngeräte, offene Küche und hervorragende Fischgerichte – danach ging es in diverse Clubs, von denen mir das Rothschild 12 auf dem gleichnamigen Boulevard besonders in Erinnerung geblieben ist. Loftatmosphäre, alles ein wenig rough, dazu wummernde Bässe und ein Barmann mit hüftlangen Rastalocken.

Vielleicht ein ausgiebiges Frühstück mit einer Ausgabe der SZ (die übrigens wirklich früh morgens an meiner Türklinke hing)? Um ehrlich zu sein: Ich habe beim Nachhausekommen ersteinmal dem Obst-und Gebäckteller den Garaus gemacht. Die Aufnahme zeigt beides in unversehrtem Zustand. Danke dem tollen Zimmerservice!

Hier genießt man jeden Tag, ohne zurück oder nach vorn zu schauen. Es kommt wie es kommt, man tanzt öffentlich mit jedem und ist fröhlich. Die Stadt ist eine vibrierende Metropole, eine Klagemauer sucht man hier vergebens. Diese befindet sich woanders. Der naheliegende Camelmarkt ist ein bunter Ort, an dem man alles findet, gefakte Sportsachen von Adidas und Gebetsglocken.

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Elektrowaren, Datteln, Avocados, Trauben in allen Variationen. Wir flogen daran vorbei auf dem Weg zum feinen, trendigen Restaurant Fleamarket.

Noch eine Bemerkung zum Shabbat. Ab Freitag 14 Uhr ist in den meisten Teilen der Stadt Ruhe im Karton, um es mal salopp auszudrücken. Wir wussten uns bei unseren abendlichen Erkundungstouren jedoch zu helfen und waren zu Gast im Dallal, einem weiteren Szene-Lokal in Tel Aviv. Die Tuna Sashimi sind sehr empfehlenswert… bei der Rückkehr ins Hotel hätte ich fast aus Versehen den “Shabbat-Fahrstuhl” benutzt. Der ist langsam und hält auf jeder Etage, ob man will oder nicht und wird an den Wochenenden von den streng Gläubigen benutzt.

Fazit: Tel Aviv lohnt sich!

Text & Photos: Anke Bracht & Jens Hoffmann

Destinationsreport  von Jens Hoffmann.
Ankunft Ben Gurion Airport, 26 Grad. Als Presse-Reisegruppe kommt man schnell durch die Visa-Schlange. Das Visum gibt es ausgedruckt, wohl auch um keine Probleme bei einer Weiterreise in die umliegenden 21 arabischen Staaten zu bekommen.

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Wenn in Berlin bereits der Winter da ist, blühen in Israel noch viele Pflanzen und Blumen. Offiziell wohnen nur eine halbe Millionen Menschen in der Stadt, die mondäne Metropole wirkt aber viel grösser und mit den umliegenden Vierteln rechnet sie sich auf drei Millionen Einwohner hoch.

In Tel Aviv spielt sich alles am Strand ab. Man trifft sich an der Strandpromenade, zum Flanieren, Volleyballspielen und sogar zum öffentlichen Tanzen am Wochenende. Hier stürzen sich die Touristen und Israelis auch im November ins Mittelmeer, genau wie im Sommer bei hohen Wellen.

Wenn die Sonne untergeht, beginnt die Party, die Menschen leben draußen wie in asiatischen oder südlichen Metropolen, hier genießen die Menschen das Leben und feiern gern. In Jerusalem wird gebetet, in Haifa gearbeitet und in Tel Aviv gelebt. Stimmt vollkommen und ist noch nicht einmal ein polemischer Allgemeinplatz. Unser Hotel ist das Herods Tel Aviv.

Herods Tel Aviv Eingang 2 300 dpi

 

Der Blick von der 18. Etage des Herods Hotels Tel Aviv gewährt mir einen fantastischen Blick auf ein blaues beruhigendes Meer und die Skyline der Stadt.

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Das wunderschöne Herods thront direkt am Strand und unten sonnen sich Touristen und Israelis in der Novembersonne. In Tel Aviv genießt man jeden Tag, ohne zurück oder nach vorn zu schauen.

 

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Es kommt wie es kommt, man tanzt öffentlich mit jedem der möchte und ist fröhlich.

Die Stadt ist angekommen und ist eine vibrierende Metropole. Normal in Tel Aviv ist, dass die Menschen auf der Wiese im Hayarkon-Park liegen, Beachvolleyball spielen, Skateboard fahren und dass man fast rund um die Uhr ausgeht, eine Klagemauer sucht man hier vergebens. Diese befindet sich wonaders. Hier findet man schöne, modernisierte Designbauten und auch das Wohnhaus des Staatsgründers David Ben-Gurion.

Food & Architekturfreunde kommen auf ihre Kosten.

Tel Aviv Food

Die weiße Stadt hat unzählige Gebäude im Bauhausstil. Nicht umsonst ist Tel Aviv seit 2003 Weltkulturerbe und bietet mehr als den legendären Carmel-Markt. Aber auch dieser ist ein bunter Ort, an dem man alles findet, gefakte Sportsachen von Adidas, Gebetsglocken, Elektrowaren, Datteln, Avocados, Nektarinen und Trauben in allen Variationen. Hier gehen alle Menschen hin und freuen sich, dass alles nur die Hälfte kostet.

Tel Avivs Charme ist das Unvollendete. In den Jahren nach der Staatsgründung 1948 kamen so viele Juden nach Tel Aviv, dass sehr schnell gebaut wurde. Viele Häuser müssen heute renoviert werden, weil die Menschen Lust auf schöne Häuser und Lifestyle haben, oder weil die Meerluft den Beton bröseln lässt. Die Nachfrage nach Wohnraum in Tel Aviv ist so groß, dass Mieten und Kaufpreise das Niveau des großen Bruders in Manhattan erreicht haben.

Viele Menschen wohnen deshalb in Jaffa, dem arabischen Viertel, das mittlerweile ein eigener Meltingpoint geworden ist. Jaffa ist der neue Süden von Tel Aviv. Hier wohnen die Studenten, Kreativen, Startupler und Künstler und das nicht nur, weil sie sich die Mieten im Zentrum nicht mehr leisten können. Hier findet man noch etwas anderes als die Wolkenkratzer, die in Tel Aviv dominieren.

Auch in Jaffa wird viel renoviert, Apartmentanlagen mit Swimmingpools auf den Dachterrassen gebaut und es ist schick, im alten Jaffa essen zu gehen. In den Restos hängt Kunst aus der ganzen Welt. Wir haben in dem trendigen Restaurant Fleamarket gegessen. Loftcharakter, ausrangierte Turngeräte, offene Küche und hervorragende Fischgerichte, es gab Sashimi, Seabass und schönen Weisswein. Perfekt – danach ging es noch in eine Bar names Rothschild 12 auf dem gleichnamigen Boulevard.

 

Später liefen wir nach Hause ins Hotel. Dies dauerte etwas länger, es war aber ein fantastischer Nachtspaziergang. Den Style des Herods Tel Aviv, der Blick auf die Skyline und den Beach von Tel Aviv werde ich nicht so schnell vergessen.

 

Großartig, das wird mein November Hideaway.