Ein Gastbeitrag, der Lust & Appetit macht. Von Jens Hoffmann.
Zu Besuch im Designhotel Lux 11 in Berlin
Berlin-Mitte, wo früher DDR Charme und dann Hausbesetzungen angesagt waren, bietet das neue Zentrum heute schöne Designhotels, schicke Restaurant und Popup Stores. Früher musste man stundenlang im Flugzeug sitzen um nach New York oder London fliegen, heute findet man diesen grosstädtischen Flair in Berlins neuer Mitte. Es ist Freitagabend, die Rosa-Luxemburg Strasse ist gut besucht, obwohl es der 27/12 ist. Scharen von Menschen sind unterwegs und nicht alle nur um Weihnachtsgeschenke umzutauschen. Für uns geht es in ein wunderschönes Boutique-Design Hotel, das Lux11. Das unter Denkmalschutz gestellte Gebäude diente früher dem KGB als Headquarter Germany in Berlin. Das Hotel liegt direkt am Alexanderplatz, bietet viel Design, Luxus und nebenbei den Blick auf den “Alex”, den Fernsehturm. Die Lage ist perfekt, hier ist die internationale Travelszene, Mode und die Kunstwelt zu Hause. Im Designhotel bemerkt man sofort die Handschrift von Claus Sendlinger, dem Chef von DesignHotels Worldwide. Offensichtlich arbeiten hier Designer, Lifestyleexperten und Hotelmanagement zusammen. An der Rezeption Berlin Style, cool, aber zunächst 5min an der leeren Rezeption gewartet und schon ein bisschen mit den schönen Holzkugelschreiber in Form von Tieren gespielt, bis ich das Anmeldeformular unterschreiben durfte. In der Lobby gibt es einige kultige Dinge zu erweben unter anderem die schönen Badezimmerprodukte, die uns gleich in der Suite erwarteten. Das Einchecken ging dann schnell, mit dem Aufzug hoch in den 3. Stock und oben wartete hinter der Nummer 311 eine wundervolle Suite. In dem grossen loftartigen Raum fühlt man sich sofort wohl und entspannt -vielleicht auch weil wir selbst im Loft wohnen- ein bisschen wie zu Hause. Grossartiges Interieurdesign, schlichte Wände aus Beton, helle Farben, klare Linien, die Handschrift des Architektenduos G.Salmaso und Claudio Silvestrin. Ihr Minimalismus verbannt alles überflüssige, was bleibt ist ein schöner Wohnbereich mit Sofa, Arbeitsplatz und ein Schlafbereich mit gemütlichem Bett. Bad und Küche sind offen in den Raum integriert, passend zum minimalistischen Konzept der Zimmer. Das Bad ist ins Zimmer integriert. Riesige Dusch- und Lotionsflaschen stehen auf dem Waschbecken.
In die Dusche ging es erst die Treppe hoch und dann wieder runter, ziemlich besonders. Unten wartet dann die mintgrüne Wanne. Der Blick aus unserem Fenster zeigt, daß sich hier die Geschichte Ost-Berlins mit der Moderne vereint hat. Man schaut auf den Alex und einen Plattenbau in dem sich Margot Honecker wohgefühlt hätte, das alles macht den besonderen Charme des Hotels aus. Wie wohl auch auch der interessante Grundriss, zu den Zimmern gelangt man um diverse Ecken und beim Gang nach unten zeigt sich ein toller Altbau mit hohen, alten, doppelten Holztüren auf jeder Etage.
Das Prince Restaurant liegt direkt neben dem Lux 11 und auch das Frühstück wird im Prince serviert, aber es gehört streng genommen gar nicht zum schicken Designhotel an der Rosa-Luxemburg-Straße mit der Hausnummer 11. Aber egal, das soll jetzt nicht verwirren.
Faszinierend ist die Herzlichkeit, mit der Gäste im Prince begrüßt und bewirtet werden. Während eines Aufenthalts im Lux11 darf ein Besuch des neuen Pan-Asian Resto Prince nicht fehlen.
Das Prince wird betrieben von der Good Time-Group, die in Berlin recht bekannt ist – für perfekte asiatische Küche, großartiges Design und architektonisch ansprechende Interieurkonzepte. Die von einem vietnamesischen Pärchen geführte Gruppe betreibt mittlerweile sieben Restaurants in der Stadt verteilt. Wir ließen uns überraschen und gaben uns in die Hände des Chef du Cuisine. Getreu dem Motto: Wir sind glücklich, haltet uns bei Laune, wir wollen es auch bleiben.
Unserem Erwartungen wird der Kochkünstler an diesem Abend mehr als gerecht. Die kulinarische Reise wird mit einer breiten Auswahl eröffnet, los geht es mit thailändischen und chinesischen Leckereien. Interpretationen von “Ding Dang Dong”, hausgemachte Dumplings mit verschiedenen Füllungen, auch ein “Party Girl” war dabei, ein grüner Papayasalat mit Erdnüssen.
Gebackene Calamares verstecken sich hinter den “Crispy Marettis”, es folgen gebackene Scampis mit Wasabi-Creme und Mango. Ausgezeichnet. Jedes dieser kleinen Häppchen, die präsentiert werden, ist eine Explosion authentischer Aromen, eine kompromisslose Hommage an den Isaan im Norden Thailands oder an die Stadt Hongkong. Dann betritt ein faszinierender “Devil on Fire” den Raum, Rinderfiletspitzen in einer wirklich scharfen Sauce, der mit fünf Chilischoten ausgezeichnet ist… Dazu gibt es Cremant.
Später tranken wir Chardonnay und den legendären Raffles Hotel “Singapore Sling”. Ich kenne die asiatische Küche von vielen Reisen – das Prince überrascht in besonderer Weise und ist einfach wunderschön. Qualität und Geschmack waren vorzüglich.
Und das Beste: Die Küche wechselt ständig.
Jens Hoffmann