Golfboom in Corona Zeiten
Trotz aller temporären Einbußen gehören viele Golfanlagen weltweit zu den Gewinnern der Pandemie.
Ich habe mich national umgeschaut.
Die Grüns einiger Golfclubs im Berliner Umland präsentieren sich vergrößert und in Top-Zuständen. Viele Anlagen wie in Kremmen (dort habe ich vor vielen Jahren meine Platzreife erlangt) bieten weite Ausblicke in die naturbelassene Wald- und Wiesenlandschaft.
Die Platzoptimierungen haben sich 2020 in steigenden Nutzerzahlen niedergeschlagen.
Die Plätze sind besser geworden, und das lockt offensichtlich mehr Golfer an.
„Pay and play“ lautete das Motto früher, wer spontan Lust auf eine Golfrunde bekam, konnte immer spielen.
Seit dem Lockdown geht oftmals ohne telefonische oder Online-Buchung einer Startzeit nichts mehr – und das an sieben Tagen in der Woche.
Selbst mitten in der Woche muß man jetzt freie Startzeiten suchen.
Gut gebucht sind auch die an jedem Wochenende angebotenen Platzreifekurse und die Mitgliedszahlen steigen auch in Corona Zeiten.
Unterm Strich ziehen viele Betreiber eine überaus positive Schlußbilanz dieser ungewöhnlichen Golfsaison 2020: „Es ist Wahnsinn, was in der Golfbranche gerade abgeht. Man merkt, daß die Leute Sport treiben und sich bewegen wollen – und daß sie es heimatnah machen müssen.“
Niemand weiß, wie lange Corona und die daraus resultierenden Reisebeschränkungen die Welt noch in Atem halten, aber auch im kommenden Jahr ist wohl nicht davon auszugehen, daß die Leute wieder viel verreisen können; die Menschen werden auch 2021 viel zuhause bleiben und sich vor Ort Freizeitangebote suchen müssen. Bis ein geeigneter Impfstoff gegen Covid 19 da ist und alle durchgeimpft sind, können zwei Jahre ins Land gehen.
Das ist die Prognose.
Eine neue Tendenz beobachteten die Golfmanager auch bei den Turnieren. Während viele große, traditionelle Sponsoren- und Firmenturniere abgesagt wurden, erlebten kleinere Clubturniere über neun Löcher einen Zulauf, wie nie zuvor.
Alle hoffen auf einen nicht allzu strengen Winter.