Das Jahr 2015 hat sich trotz Wetterturbulenzen zu einem sehr guten Jahr für Weine entwickelt.
Die Winzer und Geniesser schwärmen von ausdruckstarken Aromen in den ausgereiften Trauben.
Freunde deutscher Weine können sich freuen: Der Jahrgang 2015 ist laut Deutschem Weininstitut (DWI) herausragend gut geworden. „Wir hatten eine außergewöhnliche Witterung mit sehr viel Sonne“, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher in Mainz. Das Ergebnis: „Weine mit Strahlkraft“. Die bundesweite Erntemenge sei trotz Trockenheit kaum zurückgegangen: Mit fast neun Millionen Hektolitern liege sie nur zwei Prozent unter dem zehnjährigen Mittel.
Der Präsident des Weinbauverbandes Rheinhessen, Ingo Steitz, meinte: „Bei so viel Sonne konnte sich das Aroma der einzelnen Sorten sehr gut ausprägen, es gibt eine große Geschmacksvielfalt.“ Auf der internationalen Fachmesse Pro Wein in Düsseldorf vor einer Woche sei der deutsche Wein sehr gut angekommen.
Kirschessigfliegen als Schädlinge, Temperaturen über 40 Grad und Trockenheit – das Jahr 2015 trieb Deutschlands Winzern zunächst die Sorgenfalten auf die Stirn. Nun aber sagte Büscher, 2015 habe sich letztlich doch durch sehr gut ausgereifte und kerngesunde Trauben ausgezeichnet. Die Hitze habe statt dem Wein den gefürchteten, aber feuchtigkeitsliebenden Kirschessigfliegen zugesetzt.
Die älteren Reben mit bis zu zehn Meter langen Wurzeln hätten immer noch genügend Wasser gefunden, nur die jüngeren hätten bewässert werden müssen. Der Regen im August und September bescherte laut Steitz nach der Sommerhitze dem Jahrgang eine ideale Witterung.
Der deutsche Wein steht in scharfem internationalen Wettbewerb. Zwischen den vielen internationalen Weinen mit Millionen Flaschen Abfüllmenge sei es für Deutschlands Rebensäfte manchmal schwierig wahrgenommen zu werden, sagt Verbandspräsident Steitz. Von 100 in der Bundesrepublik getrunkenen Flaschen Wein stammten nur 44 auch aus Deutschland.
Prost.
Quelle: dpa, Meike Hickmann, Nikos Weinwelten
Photos: Jens Hoffmann