Das Palasthotel La Mamounia und die 1001 Geschichten von Marrakesch
Text: Jens Hoffmann
Marrakesch ist ein großartiger, lebendiger Ort orientalischer Geschichtenerzähler, Händler und Schlangenbeschwörer. In Marrakesch gibt es 1001 Geschichten und viele Facetten Marokkos kennen zu lernen. Mehr als eine davon ist das Hotel La Mamounia.
Das bezaubernste Hotel in der Stadt ist es unzweifelhaft, es ist eine Hotel-Ikone, die den Mythos dieser Stadt mit begründete. Schon im 18. Jahrhundert, lange bevor das 5-Sterne-Hotel vom Jet Set eingefangen wurde, rankten sich Legenden um diesen einzigartigen Ort.
Der Geschichte nach vermachte Sultan Mohammed Ben Abdellah seinen vier Söhnen je einen Garten als Hochzeitsmitgift. Prinz Mamoun erhielt einen drei Hektar großen Park, in dem er fortan prächtige Feste feierte. 1923 wurde aus dem Palast im Park das Hotel La Mamounia.
Seit der Eröffnung in den zwanziger Jahren waren Staatsmänner wie Churchill, de Gaulle oder Nelson Mandela hier. Aber auch Filmstars wie Catherine Deneuve, Claudia Cardinale, Alain Delon und Alfred Hitchcock, der im La Mamounia Szenen für „Der Mann, der zuviel wusste“ drehte.
Über 80 Jahre später wurde vor allen Dingen durch die Renovierung unter der Leitung des Architekten Jacques Garcia ein Gesamtkunstwerk aus Art déco, maurisch-marokkanischer Formensprache und internationalem Design geschaffen. Beim Betreten der Lobby fühle ich mich in eine Traumwelt versetzt. Man federt über dicke Berberteppiche, die sanft nachgeben, und schreitet über glänzende Marmorstufen. Dann wieder über diese Berberteppiche in die Galerie Majorelle, rote Polster und Vorhänge geben dem langen Raum eine elegante Schwere.
Hinter den hohen Glastüren, vorbei an einer Bronzestatue in Richtung Garten. Eine riesige grüne Oase inmitten der Wüste. Wir wohnen in einer wunderschönen Suite, die 800 Angestellten lesen einem jeden Wunsch von den Lippen ab. Hier findet man genau die kleinen und großen Annehmlichkeiten, die das legendäre Palasthotel mit vielen Geschichten zu einem berauschenden Erlebnis machen.
Man entspannt am Pool und auch kulinarisch erfüllt das La Mamounia hohe Ansprüche.
Man speist auf dem Zimmer und hat die Wahl zwischen mehreren Restaurants.
Wir genießen French Cuisine im paradisieschen Wüstengarten. Gehobene feine Fisch- und Fleischgerichte serviert von perfekt geschultem Personal überzeugen uns vollendens. Der Vegetarier-Trend setzt sich aber auch hier ungebremst fort, die Wertschätzung pflanzlicher Zutaten sind im La Mamounia fest etabliert und man findet auf der Karte alle erdenklichen Gemüsegerichte. Wir genießen und begleiten das ganze Menü mit Champagner. Der Préstige Cuvée passt meiner Einschätzung nach großartig zum prickelnden Lebensgefühl, Luxus und Genuss des Hotels. Und natürlich bestens zur La Mamounia Gourmetküche.
Schnell wird klar, warum Modemacher, Musiker und Filmstars dieses Ambiente schätzen und für Vernissagen und Happenings vor dem Panorama des Hohen Atlas Gebirges nutzen.
Yves Saint Laurent verfügte sogar, dass seine Asche im Rosengarten des Jardin Majorelle verstreut werden sollte.
Die älteste Stadt der Welt bietet viele kulturhistorische Höhepunkte und hat eine magische Anziehungskraft.