Auf den Malediven ist die neue Inselwelt bereits Realität, zu den natürlichen Inseln kommen künstliche hinzu.
Das größte Projekt sind die Fari Islands im Nord-Malé-Atoll.
Wo vor wenigen Jahren Sandbänke aus dem Indischen Ozean ragten, sind nun mit Pumpen, Baggern und Wellenbrechern neue Inseln entstanden.
Auf den ersten Blick sieht es aus wie viele andere Resorts:
In der Lagune schimmert das Wasser Blau und Türkis
Anm.: Photo (Conrad Rangali)
Palmen säumen weiße Sandstrände, an denen sich Beachvillen und auf Stelzen in die Lagune gebaute Wasservillen aufreihen.
Im «Patina Maldives Resort» ist alles ist zu perfekt, um natürlich zu sein.
Das Resort vereint ideal geformte Badebuchten mit monumentalen Kunstwerken, mit einem Yachthafen, Bars und Restaurants.
Künstliche Inseln sind umstritten.
Der Mitgründer der für Nachhaltigkeit bekannten Soneva-Resorts, Sonu Shivdasani, lehnt sie kategorisch ab.
Weil nicht mehr genügend geeignete Inseln zur Verfügung stünden, setzten immer mehr Resortbetreiber auf künstliche. «Deren Baukosten sind nicht viel höher als die Erschließungskosten für natürliche Inseln.
Zudem könnten die Planer ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Viele Gäste sagen, dass sie auf der Insel gar nicht merken, dass diese von Menschenhand geschaffen wurde.
Damit die Vegetation anfangs nicht zu karg ist, hat das Patina-Resort zwei Jahre vor der Eröffnung 350 000 Pflanzen und Hunderte Palmen angepflanzt.
Jetzt ist der Bewuchs recht dicht und der Rest nur eine Frage der Zeit.
Das Resort war eines der ersten künstlichen Inselprojekte der Malediven. Inzwischen ist es ein tropisches Paradies und eines der gefragtesten Luxusresorts weltweit, von denen viele inzwischen auf künstlichen Inseln entstehen.
Diese gab es übrigens schon in der Steinzeit, als vor dem heutigen Irland aus Baumstämmen, Sand und Steinen sogenannte Crannógs geschaffen wurden. Sechs weitere aktuelle Beispiele:
Das bislang wohl spektakulärste künstliche Inselprojekt liegt vor der Küste Dubais: The Palm Jumeirah wurde nach rund sieben Jahren Bauzeit 2008 eröffnet. Der «Stamm» des Prestigeprojekts in Palmenform ragt 600 Meter breit und vier Kilometer lang in den Persischen Golf. Zum Schutz vor Sturmfluten ist die Palme von einem Wellenbrecher in Form einer Sichel umgeben.
Über einen Unterseetunnel gelangt man auf den zwölf Kilometer langen Außenring mit dem 1500-Zimmer-Resort «Atlantis», einem großen Aquarium sowie weiteren Hotels. Auf dem Stamm der Insel wurden noch mehr Hotels gebaut, die 16 «Palmwedel» säumen Villen und Ferienhäuser.
Die geschätzten Gesamtkosten von rund zehn Milliarden Euro für The Palm sind genauso gigantisch wie der bauliche Aufwand. Schätzungsweise 200 Millionen Kubikmeter Sand und Gestein wurden vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate aufgeschüttet und mit riesigen Maschinen gerüttelt, um einen festen Baugrund zu ermöglichen. Umweltschützer kritisierten den massiven Eingriff in die Natur.
Kreuzfahrtunternehmen locken nicht mehr nur mit immer größeren Schiffen, sondern nun auch mit Privatinseln für ihre Passagiere.
So nutzt MSC Cruises eine künstliche Insel in der Karibik als Zwischenstopp auf Kreuzfahrten. Mit dem «Ocean Cay Marine Reserve» möchte man sich von der Konkurrenz absetzen.
Rund 80 000 Palmen, Sträucher und andere Pflanzen wurden auf die Insel gebracht. Dort warten auf die Gäste acht Strände, ein Restaurant und einige Bars.
Die Niederländer haben keine Insel weit in die Nordsee gebaut, dafür dem Meer aber durch Deiche viel Fläche abgenommen. Flevoland ist bis heute im Osten und Süden durch Seen und Kanäle vom Festland getrennt und wird manchmal als größte künstliche Insel der Welt bezeichnet.
Die 1969 geschaffene Provinz beherbergt auf Poldern von rund 1400 Quadratkilometern Acker- und Weideland, aber auch Großstädte wie Almere und Touristenorte wie Urk.
Die kleinste und älteste Gemeinde der Provinz, die erstmals 966 erwähnt wurde, lockt Touristen mit einem schönen Fischereihafen und war einst eine eigene Insel. Der weiß getünchte Leuchtturm von Urk ist ein beliebtes Fotomotiv.
Bereits 1972 begannen die Aufschüttungsarbeiten für Rokko Island.
1992 wurde die Insel fertiggestellt, die in der Präfektur Osaka wegen ihres westlichen Stadtbilds auffällt.
Neben Wohnungen bietet Rokko Island auch Touristenhotels und mit dem in einem futuristischen Bau beheimateten Kōbe Fashion Museum auch ein bekanntes Ausstellungshaus für Mode.
Ocean Flower Island in der südchinesischen Provinz Hainan soll nach Angaben der Entwickler die größte menschengemachte Insel der Welt werden.
Das «Hawaii Chinas», wie die Provinz auch genannt wird, lockt mit Sandstränden, Tropenwäldern und ganzjährigem Badewetter viele Chinesen an.
Weil für neue Resorts an der Küste Platz fehlt, entstehen auf 3,8 Quadratkilometern drei verbundene Kunstinseln mit Hotels, Ferienappartements, Restaurants und Freizeitparks.
Darunter ein Wasserpark mit Pools und Rutschen, der sich um einen mit künstlichem Schnee bedeckten Berg gruppiert.
Ocean Flower Island soll dann auch mehr Ausländer anziehen.
Lets go Abu Dhabi & Doha.
The Pearl (Doha)
«The Riviera Arabia» nennen die Katarer die rund 300 Meter vor Doha ins Meer gepflanzte Insel.
Rund um den Yachthafen gruppieren sich Villen, Wolkenkratzer und Palazzi, die wie die Brücken an Vorbilder aus Venedig erinnern.
Stay tuned, alles wird anders….