Emirates und Tim Clark, Präsident der Golfairline, schauen in die Zukunft.

Seit 1985 prägt er Emirates, seit 2003 als Präsident.

Heute ist die Airline aus Dubai mit über 130 Zielen auf sechs Kontinenten ein globales Schwergewicht – mit einer reinen Langstreckenflotte.

Doch auch Giganten haben mit Turbulenzen zu kämpfen.

Die Zertifizierung bei Boeing stockt.

Emirates hat 210 Maschinen bestellt – bis 2027/28 sollten die meisten längst fliegen. «Wir müssten heute etwa 90 davon haben.»

Die Konsequenz: ältere Jets werden nachgebessert, inklusive neuer Kabinen, First-Class-Upgrades und Premium Economy.

Clark sagt: Wir hatten keine Wahl. Es war der einzige Weg, das Netzwerk aufrechtzuerhalten.

Neuer Hoffnungsträger ist der Airbus A350, von dem Emirates 65 Exemplare geordert hat.

Clark zeigt sich begeistert: «Ein Traum im Betrieb – und die Passagiere lieben ihn». Der A350-900 sei «eigentlich zu klein». Trotzdem war die Bestellung eine richtige Entscheidung, wie er betont.

Tim Clarks wahre Liebe aber gehört dem Superjumbo. Emirates betreibt die weltweit größte A380-Flotte – und würde am liebsten noch mehr davon fliegen. «Wenn wir noch 50 davon hätten, wären sie voll», so Clark.

Eine Neuauflage des Riesenfliegers?

Unwahrscheinlich, aber der Bedarf sei da: «Heute fliegen unsere A380 mit einem Sitzladefaktor von 85 Prozent – das sind 500 Menschen an Bord». Für Clark ist klar: «Das ist das gefragteste und beliebteste Flugzeug, das heute fliegt».

Die Dominanz von Boeing und Airbus wackelt. Chinas Comac entwickelt neue Modelle.

Tim glaubt an die Chance für einen Dritten im Bunde: «Natürlich gibt es Platz.

Die Chinesen sind auf einer Mission». Noch seien westliche Triebwerke und Avionik an Bord – aber «mit der Zeit werden sie ihr eigenes Ding machen.

Seit Jahren kämpft Emirates um eine Direktverbindung von Dubai nach Berlin.

Die Kooperation mit Condor, die mit dem A320 zwischen Berlin und Dubai fliegt, ist für Clark nur ein Kompromiss. Wir finden nicht, dass es ein Emirates-Produkt ist».

Zur wachsenden Steuerlast im Luftverkehr findet Clark klare Worte: «Regierungen haben den Luftfahrtsektor schon immer als goldenes Camel betrachtet».

Er warnt: Wer die Luftfahrt durch Steuern erstickt, gefährde die wirtschaftliche Zukunft. «Die Branche muss unterstützt werden».

Der Flughafen Dubai platzt aus allen Nähten. Der neue Mega-Airport Dubai World Centra soll zwischen 2032 und 2034 betriebsbereit sein.

Bis dahin muss improvisiert werden – mit Milliardeninvestitionen in die bestehende Infrastruktur.

Ziel: Kapazitäten auf 120 Millionen Passagiere hochschrauben, wenn und die Flotte hätten, könnten wir problemlos 350 Flugzeuge betreiben».

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