„Wer die Liebe bettet, der ruht gut“, heißt es doch. Was liegt da näher als mit der besseren Hälfte ein paar richtig geruhsame Tage im Bregenzerwald zu verbringen. Am Besten im Genießer und Kuschelhotel Gams.

„Na, da haben Sie sich ja was schönes ausgesucht“, freut sich der Busfahrer. „Das ist wirklich nichts von der Stange“, ruft er mir beim Aussteigen nach. Er bringt mich vom Bregenzer Bahnhof zu den Wäldlern bringt, wie sich die Einheimischen im Bregenzerwald selbst nennen. Ich würde ihn vom Fleck weg zum nettesten Busfahrer der Welt küren. So reizend ist er und ganz begeistert, dass ich nach Bezau will, ins Gams.

Das ungewöhnliche Hotel ist im ganzen Bregenzerwald bekannt wie ein bunter Hund. Als ich nur wenige Gehminuten entfernt von der Bushaltestelle vor dem Eingang stehe, wird mir auch klar warum. Größer als die Kirche im Ort. Orientalisch üppig und ein bisschen frivol ist es. Das Genießer und Kuschelhotel Gams ist eine Klasse für sich.

Liebe mit Eigensinn – irgendwie Gams

Zwei pinkfarbene Blumenkübel flankieren einen kleinen Teich.Über die Steinstege erreiche ich den Eingang. Vor der Tief-Garage steht ein nicht weniger pinkfarbener BMW Mini für kuschelige Fluchten zu zweit.

 

„La vie en rose“ von Anfang bis Ende. Neben dran das alte Gasthaus von 1648. Der Dachfirst ist der höchste Punkt im Ort. Das alte und das neue Haus stehen mittendrin, wie ein eigenwilliges Liebespaar in diesem Kosmos, in dem sich seit Jahrhunderten nichts zu ändern scheint. Scheint! Mitten im Dorf direkt neben der Kirche haben Ellen Nenning und Andreas Mennel einen Tempel für die wichtigste Sache der Welt geschaffen, für die Liebe.

Früher war das Gams der Kirchgasthof. Heute ist es ein  gewaltiges Kuschelnest und durchaus eine Extravaganz im kleinen lauschigen Bezau. Aber ab und zu braucht die Liebe eben eine eigene Kathedrale und eine große Bühne. Und die findet sie hier in diesem herrlich eigenwilligen Hotel.

Weil der Mann an meiner Seite einfach keine Zeit hatte für das ganz große Kuscheln bin ich alleine hingefahren. Und nein, das sollte man auf gar keinen Fall tun. Eigentlich geht es auch gar nicht. Denn im Gams kann man nur zu zweit absteigen. Auf dieser Bühne spielt die Liebe die Hauptrolle und das geht eben nicht alleine. Paare jeden Alters und jeglicher Couleur:  junge Eltern, die mal wieder wissen wollen, wie es ohne die Racker ist, frisch und alt verliebte oder solche, die es wieder sein wollen,  Mutter und Tochter oder Freundinnen. Natürlich kann er auch seinen Mann mitbringen oder sie ihre Frau. „Das sind uns ganz liebe Gäste“, sagt Ellen. Seit 1996 führt sie das Hotel mit ihrem Lebenspartner Andreas. „Sie genießen gerne, wie wir. Das Leben, gutes Essen und guten Service.“ Also alle sind herzlich willkommen. Nur Singles müssen draußen bleiben. Im Gams dreht sich alles um die „Zeit zu zweit“. Da ist die Hausherrin streng.

Ein bisschen kokett geht immer im Gams

Schöner zelebrieren als hier in der Stille der Berge und zwischen dem pompös plüschigen Ambiente der Nischen und Zimmer und der andererseits wieder kühl inszenierten Strenge der Architektur. Eine spannungsreiche Kombination. In den rund den 54 Suiten kann man Kuscheln bis auch der letzte Froschkönig zum Prinzen wird. Der Mann an meiner Seite hat etwas verpasst.

Die Innenarchitektur kokettiert geschickt mit dem Reiz der Verheißung. Nischen, die sich dem Blick entziehen und doch offen sind. Türen, die aus Mauern ragen, hinter den sich aber kein Raum verbirgt. Chiffon Vorhänge, die den Blick verschleiern, aber zulassen. „Auch die Erotik ist eine Verheißung, die sich erfüllen kann oder nicht“, sagt Ellen. Damit spielt sie in ihrem Konzept.  Aber um es gleich klar zu stellen. Das Gams ist kein Erotik-Hotel. Man könnte es eher als subtil-kokette Gratwanderung zwischen eindeutig zweideutig beschreiben. „So tickt die Welt der Erwachsenen“, sagt Nenning.

Was alle brauchen „Zeit zu Zweit“

 Als sie mit Mitte zwanzig zusammen mit ihrem Partner das Hotel und den Gasthof von heute auf Morgen übernehmen musste, war der Landgasthaus schon ein paar  Hundert Jahre alt und bekannt für seine gute Küche. Das wollte sie erhalten. Alles andere aber sollte neu werden. „Wir wollten für irgendetwas die Nummer Eins sein“, sagt sie bestimmt aber doch auch bescheiden. Nenning ist ein große, stattliche und moderne Frau. Mit ihrem Charisma würde sie gut auch in ein Hotel mitten in New York City passen. Wer aber wie sie, hier im Bregenzerwald aufwächst, der ist meist tief verwurzelt mit der Heimat. Und so war es nie eine Frage, wo sie ihren Traum wahr macht. Auch wenn sie dafür die großen „romantischen Plätze der Welt“ erst einmal inspiziert hat.

Bevor sie wussten wohin die Reise geht, wussten sie, was sie nicht wollten. Kein weiteres Wanderhotel und auch nicht nur einen Wellnesstempel. Irgendwann fragten sie sich das Paar. „Warum nicht den Menschen das geben, was sie selbst am meisten brauchten: intensive „Zeit zu zweit“ und eine Bühne, die sie zu einem Fest werden lässt. Eine Atmosphäre, in der man sich die eigene Liebes-Geschichte neu erzählen kann. „Romeo und Julia, das ist doch großartig“, sagt sie.

 

 

Restaurants und Kuschel-Suiten folgen zwei Konzepten. Das „klare, kubische und männliche“. Im Blütenschloss in der Mitte des großen Parkgartens mit Pool und Bachlauf habe sie dagegen eine eher weibliche Formensprache gewählt. Vier königliche Farben  geben dem Kokon seine besondere Atmosphäre. Grün, Blau, Gold und Purpur. Überall Samt, Satin und Chiffon. Sie spielen mit den sinnlichen Eigenschaften des Lichts.

 

 

Am Abend genieße ich die lässig leichte Küche von Sascha Hoss. Zwei Hauben hat er sich erkocht. Während draußen an den Tischen die Paare allesamt in ihre eigene Welt versinken, fliegen emsige Geister zwischen Küche und Restaurant hin und her und tun alles für einen perfekten Auftritt. Draußen tauchen die letzten Sonnenstrahlen die Berghänge in ein sanftes Licht. In den Lobby-Nischen sammeln sich allmählich Paare rund um die Bar, flüstern, kichern und lassen eine verheißungsvolle Nacht anbrechen.

 

 

Meine Suite im Kokon empfängt mich in königlichem Grün. Der Balkon ist ein gemütlich nach innen gerichteter Raum, den ich von der Badewanne aus einsehen kann. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und zünde den Kamin an. Träume bei himmlisch schmelziger Schokolade und Champagner von der Liebe und dem Mann an meiner Seite. Durch die Fenster über der Sofabank sehe ich den Sternen zu wie sie funkeln und Sternschnuppen auf ihrem Weg durch das Firmament. Irgendwann hüllt mich Stille ein, der Duft der Bergwiesen und die seidig schillernden Tücher rund um mein Himmelbett. Was für eine Nacht.

Auch im Blütenschloss kehren Pärchen Arm in Arm vom Balkon zurück ins Zimmer. Im Innern des einzigen Rundbaus, der je in Bezau gebaut wurde, befindet sich die wohl größte Liebeserklärung der Welt. Hier haben sich Hunderte Liebende mit ihren Wünschen und Schwüren verewigt. Vom Erdgeschoss bis unter das Dach. Ich bin inzwischen vollends tiefenentspannt und auch ein bisschen verliebt in dieses Genießer- und Kuschelhotel.

Unnötig zu erwähnen, dass auch der Wellnessbereich gut zum Hotel passt und einen herrlichen Blick in die Landschaft gewährt. Nach einer ausgiebigen Massage beende ich das Wellness-Treatment in meiner Suite im Privat-Whirlpool.

Das Gams ist ideal für Kurzurlaub. Es gibt unterschiedliche „Herzblattideen“ und „Kuschelangebote“ auch maßgeschneidert. Von der 1001 Wellnessnacht über zwei, drei oder vier Übernachtungen. Wer also seine „Zeit zu zweit mal so richtig in Szene setzen will, dem bietet das Gams dazu jede Menge Gelegenheit, nicht nur zum Valentinstag.

Alle Informationen zum Romantikurlaub unter www.hotel-gams.at

Anreise über Bregenz mit dem Auto oder Zug. Von dort über die A14 und über die L200 weiter über Egg nach Bezau. Von Bregenz fährt man mit dem Auto gut eine halbe bis dreiviertel Stunde bis Bezau.

Die Reise habe ich auf Einladung des Hotels Gams unternommen.

Gams, Genießer- & Kuschelhotel

Platz 44

A – 6870 Bezau

Tel.: +43 (0)5514 / 22 20

Fax.: +43 (0)5514 / 22 20 901

 

www.hotel-gams.at

Die Reise wurde außerdem unterstützt von der Bregenzerwald Tourismus GmbH

www.bregenzerwald.at