In der Debatte im Michelin plädiert auch der französische Starkoch Yannick Alléno für mehr Gelassenheit. Paul Bocuse hätte erneut die Ärmel hochgekrempelt und gekämpft. Paul war ein Kämpfer», sagte Alléno mit Blick auf den 2018 gestorbenen Meisterkoch.
Das Stammhaus von Bocuse in der Nähe von Lyon wird im neuen Michelin-Gourmetführer nur noch mit zwei – statt bisher drei – Sternen bewertet. Diese Entscheidung hat in Frankreich eine Debatte über die Bewertung von Restaurants ausgelöst. «Es kann passieren, dass wir eines Tages weniger in Form sind als an einem anderen Tag», sagte Alléno. «Das ist nur menschlich.» Er fügte hinzu: «Die Spitzenküche ist wie Spitzensport. Jeden Tag gibt es Wettbewerber, jeden Tag muss man Weltmeister sein», sagte Alléno am Rande einer Veranstaltung der «Grandes Tables du Monde», dies ist eine Vereinigung internationaler Spitzenrestaurants.
Alléno führt in seinem Heimatland zwei Drei-Sterne-Häuser: eines im Pavillon Ledoyen in Paris nahe den Champs-Elysées («Alléno Paris – Pavillon Ledoyen») und das «1947» im Wintersportort Courchevel.
Alléno machte deutlich, dass er das Erscheinen des neuen «Guide rouge», wie das Gourmetbuch in Frankreich auch genannt wird, ernst nimmt. «Man stellt den Zeiger auf Null und fängt dann für das nächste Jahr an. Ich weiß, dass dies alles sehr anfällig ist. Entscheidend ist die tägliche Exzellenz der ganzen Mannschaft.»
Er fügte hinzu: «Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die ein Flugzeug nehmen oder ins Auto steigen, um in unsere Restaurants zu kommen.