Reise zum Bodensee

Text: Jens Hoffmann

Wer bewusst aus dem Rahmen fällt, kann sein Leben bereichern.

 

Los geht’s. Malerische Ortschaften, geschichtsträchtige Städte, familienfreundliche Ausflugsziele, jede Menge Genuss und Natur; eine Familienreise entlang des Bodensees ist aufregend und entspannend zugleich.

Am Airport Stuttgart beginnt die Reise zum schwäbischen „Meer“.

Wir wechseln in den Mietwagen, streifen kurz Baden Württembergs Hauptstadt und weiter geht’s in Richtung Ravensburg.

Im Ländle wird viel gearbeitet, man ist von Grund auf solide, alles muss bodenständig sein.

Die Tradition hat hier einen Wert und begleitete uns in eine entspannte Welt.

Wir lesen Ravensburg auf dem Autobahnschild und fahren ab, die Stadt ist das Zentrum der Region Bodensee-Oberschwaben. Hier gibt es nicht nur Ravensburger Brettspiele, sondern auch unendlich viele Apfelplantagen. 

Wir haben ein paar Äpfel probiert. Die Äpfel sind ein Traum und purer Genuss. Für jeden bedeutet Luxus etwas anderes, aber es ist immer die Abweichung vom Normalen. Einen spritzigen, festen Apfel fachgerecht vom Ast zu drehen und zu verkosten ist eine himmlische Unvernunft. Einfach grossartig.  

Was ist in Erinnerung geblieben?

Ravensburg die Stadt der Türme und Tore hat 1600 Obstbauern, überall gibt es feine regionale Küche und ein Besuch des Spieleland bedeutet Aktion für die ganze Familie.

Hier fährt man mit der Schwäbischen Eisenbahn, geht mit Käpt‘n Blaubär auf Abenteuerfahrt oder saust mit der Maus im Freifallturm hinab. Das Spieleland ist ein Kinderparadies.

Ravensburger Spieleland (Eintritt: Erw. 27,50 Euro, Kinder von 3 bis 14 Jahre 25,50 Euro).

Weiter geht’s nach Aulendorf. Im 1000 Seelen-Örtchen angekommen erlebt man das ländliche Schwabenland.

Unser obskures Objekt des Interesses ist das Hotel „Ferienhof Tiergarten“, ideal für Familien. Aus einer alten Scheune wurde ein Kinderparadies.

Der Tiergarten mit Eseln, Ponys, Hühner und Damwild ist ein idyllischer Ort der Ruhe.  Am Abend lebte die gute, alte Ritterzeit auf im Hotel Arthus & Ritterkeller erwartete uns ein feierliches, historisches Rittermahl. Kostüme, Schwerter und Ritterrüstungen.

Eine schöne Melange aus Tradition, Kultur und ritterlicher Gemütlichkeit.

Spätestens als der Wirt laut  “Auf die Gesundheit” rief, stiessen alle Besucher freudig an.

Vereint und kampfbereit fühlten wir uns wirklich wie die alten Ritter. Im Ritterkeller serviert man traditionelle Gerichte wie Spätzle, Schweinshaxe, schwäbischen Kartoffelsalat und Maultaschen. Für uns gab es selbstgebackenenes Brot, Salat, gegrillte Schweinshaxe gepaart mit frisch gezapftem Bier und Weisswein aus Krügen. 

Glücklich riefen die Kinder, „es hat gemundet mein Mundschenk“ und fielen spät abends erschöpft in die Betten. In der Frühe weckten uns die Wild- und Streicheltiere durch ihre Geräusche.

Auch das Frühstückbuffet war aussergewöhnlich. Die Bauern aus der Gegend verarbeiten heimische Produkte wie Eier, Gemüse und Wurst zur zünftigen und schmackhaften Jause.

Kurz danach übernahmen die Kinder das Kommando bei der Tierfütterung.

Fazit: Das Hotel vereint Bauernhof-Flair mit dem Komfort eines Urlaubsresorts.

Das satte Grün der Felder ringsum setzt frische Akzente und ist die perfekte Dekoration.

Wem es langweilig wird bei soviel Land und Getier, dem empfehle ich die Schwabentherme in Aulendorf. Ein Thermal- und Freizeitbad mit einer großzügigen Saunalandschaft. Die liebenswerten Eigenarten der Region und die Menschen kann man beim Bieraufguss in der Sauna geniessen, das Schwimmbad mit verschiedenen Rutschen für jede Alterstufe bietet ein Programm mit Spaßgarantie.

Sodann ging die Familienpressereise wieder zurück in die Stadt Ravensburg. Hier wohnt man hervorragend im Hotel Ochsen. Das kleine Boutique Hotel befindet sich genau im Stadtzentrum, die Zimmer sind bei allem Styling warm und wohnlich eingerichtet. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe des Wirtshaus Mohren. Auch dies ist ein schöner Ort, in dem jeder glücklich wird. Einfache und raffinierte schwäbische Küche,  der Maitre de Cuisine verwöhnt mit Spätzle, Felchen oder Kalbsschnitzel, während das nette Team die Gäste mit reizendem Service, schönen Weinen vom Weingut Aufricht und leckeren Desserts verführt. Einfachheit und feine Kulinarik gehen im „Wirtshaus Mohren“ Hand in Hand.

Der Abend geht zu Ende und gut geschlafen haben wir „im Ochsen“ auch.

Am nächsten Morgen geht es nach Friedrichshafen, heute steht die Apfelernte beim „Ferienhof Katzenmaier’s“ auf dem Programm.

Wir bekamen den Weg des Apfels von der Blüte bis in die Obstkiste erklärt. Anschließend fuhren wir im Apfelerntetraktor mit Anhänger zum Haldenberg. Der kleine Hügel ist mit 500 Metern der höchste Punkt von Friedrichshafen. Ein schöner Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über Friedrichshafen und den See, einen Zeppelin am Himmel gab es obendrauf.

Ab ins Auto und los – zum Affenberg nach Salem.

Hier leben über 200 freilebende Affen. Diese dürfen von den Besuchern mit Popcorn gefüttert werden. Getreu der Devise der Törrichte macht mit, füttern wir die Affen und gewinnen dabei wahre Klugheit.

Ein feiner Spaß für Groß und Klein.

Weiter geht es, wir fühlten uns ein bisschen wie Verbrecher auf der Flucht. Die nächste Übernachtung ist im Landhotel Gerbehof in Friedrichshafen. Ein Naturhotel, umgeben von Wiesen und Wäldern. Für Naturfreunde der perfekte Ort zum Abtauchen, Ruhe erleben und Landluftatmen. Man serviert Säfte, Bio-Eier, selbstgebackenes Brot. Hier leben Mensch und Tier zusammen. Es gibt einen grossen Pferdestall mit Kutsche und vielen Pferden.

Für die Kinder standen Moritz und Benji zum Ponyreiten bereit. Ein bisschen störrisch war Moritz zunächst, aber dann klappte alles und wir machten machten uns auf den Weg. Die Kinder grinsten wie die Honigkuchenpferde. Wunderbar. Eine exotische Natursauna steht im Garten des Gerbehof und die hatten wir am Abend für uns alleine.

Nebenan wird übrigens weiter angebaut.

Nach dem Frühstück, ging es mit der Fähre nach Konstanz.

Die Geschichte der Stadt Konstanz dreht sich ebenfalls um den See.

Kaiserwetter, die Sonne strahlt, wir holen unsere  „Kultur-Rädle“ am Bahnhofsplatz ab.

Die heutige Etappe der „Tour de Bodensee“ führte uns zur Insel Mainau.

 

Los geht es, überall gibt es etwas zu sehen und man trifft viele freundliche Menschen insbesondere wenn man sich mal wieder verfahren hat. Alle paar Hundert Meter blieben wir stehen, sondierten die Lage, zückten einen Stadtplan und weiter gehts. Der Weg ist das Ziel, wir genossen die frische Luft und unaufgeregte Stimmung.

Mitten im See liegt die Märcheninsel. Mainau ist botanischer Garten und Freizeitparadies in einem. Das Klima ist mild, mediterrane und subtropische Pflanzen wachsen unter freiem Himmel. Die unzähligen Tulpen und Narzissen auf den Werbephotos von Mainau sehen aus wie ein ausgerollter Blumenteppich.

Unser Highlight befand sich aber innen, das Schmetterlingshaus. Einfach wunderbar, Hunderte von verschiedenen Faltern flattern durchs Haus.

Dazu gab es die oft zitierte  „metaphysische Atmosphäre“ am See, die Ruhe und die Schönheit des Wassers.

Wer es genau wissen will, die Insel gehört der schwedischen Konigsfamilie. Lennart Bernadotte hat aus Liebe zu einer Bürgerlichen auf die Thronfolge im Schwedischen Königshaus verzichtet und sich am Bodensee niedergelassen.

Am Bodensee gibt es aber nicht nur über hundert Kilometer Radwege, sondern auch die Freunde der Kulinarik werden bedient.

Gastronomische Freuden bietet die gesamte Region, überall gibt es Felchen, feines Kalbsschnitzel und Spätzle. In den Gewächshäusern und Feldern reifen Tomaten, Salat und Gurken in erstklassiger Qualität. Auch Wein wird angebaut, dieser passt bestens zu den Felchen. Ein wunderbarer Dreiklang: Gemüse, Fisch, Wein. Die ganze Region hat eine einzigartige Handschrift, Teller für Teller harmonische Aromatik und Würzung. Danach bleibt man lokal, ein Käseteller mit Schweizer Appenzeller, Allgäuer Emmentaler und Vorarlberger Bergkäse. Wunderbar.

Mein Tipp: Felchen frisch aus dem Bodensee gefangen nur mit Zitrone, man muss nicht immer aus Bekanntem Neues kreieren um den Gast glücklich zu machen.

Meersburg haben wir nur kurz erlebt, die älteste bewohnte Burg Deutschlands und das neue Schloss gesehen.

Das war’s. Last but not least – etwas für den Papa.

Das Weingut Aufricht muss man kennen, die Weinberge reichen bis ans Bodenseeufer. Feine Mineralik,  Vielschichtigkeit und Facettenreichtum.

Wir haben den Cuvée aus Riesling und Grauburgunder getrunken. Ein cremiger Wein mit feinen Noten. Danach einen Grauburger, auch dieser ein wirklich schöner Wein. Aufricht rettet das Image einer vom Massenmarkt geliebten Rebsorte. Der Grauburgunder sticht wirklich heraus und verführt weitere Aufricht Weine zu geniessen.  Alle Weine sind nicht prätentiös und dienen immer dem Essen. Man hat noch lange etwas im Mund, auch wenn man den Wein schon geschluckt hat. Chapeau, das Beste zum Schluss.

Auf der Rückfahrt nach Stuttgart stoppten wir in Allensbach. Hier gibt es einen Wild- und Freizeitpark. Pünktlich zur Falkner – Vorführung waren wir Ort.

Der siberische Uhu, Rabe und Schneeule flogen und landeten punktgenau. Cool. Ein wunderbarer Ausflug, die Kindern konnten zauberhafte Hirsche streicheln und wir erleben Braunbären aus ein paar Metern Entfernung.

Das ist mir selbst in Kanada nicht gelungen.

Streichelzoo, Aktivspielplatz und die Falknerei sind ein perktes Ausflugsziel für Natur- und Tierfreunde.

Die Familie ist eine Glücksquelle und gerade in diesen Tagen stellte ich wieder fest:

Glückliche Kinder bedeuten glückliche Eltern.

Infos und Übernachtungen:

Ferienhof Tiergarten

Beim Tiergarten 11

88326 Aulendorf

Ferienhof Tiergarten, Ihr Urlaubsziel in Oberschwaben / Bodensee.

 

Ritteressen im Ritterkeller

Hotel Arthus & Ritterkeller Radgasse 1
88326 Aulendorf
Tel. 07525 92 21-0

Hotel Arthus & Ritterkeller

Salem Affenfreigehege (Eintritt: Erw. 8,50 Euro, Kinder 5,50 Euro, Familien 22 Euro).

Insel Mainau: Eintritt zur Insel: Erw. 18 Euro, Kinder bis 12 Jahre gratis.

Ravensburger Spieleland

Ravensburger Spieleland

 

Hotel Ochsen – Hotel am Mehlsack

Wirtshaus Mohren

Wirtshaus Mohren

Ferienhof Katzenmaier

Landhotel Gerbehof in Friedrichshafen

Landhotel Gerbehof

Hotel Gerbe

Hotel Gerbe

Gasthof Adler

Gasthof Adler

Kulturrädle in Konstanz

Tink Bike

Die Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband Baden-Württemberg.

Wir sind Süden – Tourismusverband Baden-Württemberg