Über 600 Millionen Jahre alt ist er und nach 150 Jahren Raufklettern (am Seil!) ist Schluss. Schade.

Bis vor einer Weile konnte man sich an Australiens bekanntestem Felsblock, mitten in der roten Wüste gelegen, noch Souvenirs kaufen mit dem Aufdruck: «I did it, I climbed the Uluru or the Ayers Rock» .

Irgendwann wurde der «Heilige Berg» nur noch wie von den Aborigines selbst gennant: Uluru.

Ich selbst habe ihn noch tagsüber bestiegen. (Sorry!!!)

Dann wurde es verpönt, den 348 Meter hohen Brocken zu besteigen. Jetzt ist der Aufstieg verboten sein. Strafe: 630 Aussie Dollar / 400Euro).

Das Verbot stand schon lange fest. Es wurde von der Verwaltung des Nationalparks beschlossen, in dem der Berg liegt. Die letzten Jahre baten die Anangu, die hier schon seit Ewigkeiten zuhause sind, alle Besucher darum, freiwillig unten zu bleiben. Viele hielten sich daran. Zehntausende machten sich trotzdem in praller Sonne auf den anderthalb Kilometer langen Weg nach oben, wenn auch oft mit etwas schlechtem Gewissen. Der 360-Grad-Rundumblick ins Outback war dann aber grandios.

Der Parkchef Wilson, selbst ein Anangu, begründet das Verbot so: «Der Uluru ist für uns ein extrem wichtiger Ort. Kein Spielplatz und auch kein Freizeitpark wie Disneyland.» Wenn es das nur wäre: Trotz aller Schilder und Broschüren lassen Touristen, wie auf anderen Bergen, haufenweise ihren Abfall liegen. Mangels Toiletten verrichten manche auf dem Unesco-Weltkulturerbe auch ihre Notdurft. Solche Zustände gehören nun bald der Vergangenheit an.

Der Campingplatz ist dennoch immer noch voll bis auf den letzten Platz.

Nach Alice Springs, in die nächste richtige Stadt, sind es 470 Kilometer.

Viele finden es richtig, endlich den Bitten der Aborigines zu entsprechen. 700 000 Ureinwohner gibt es heute noch, die im Vergleich zu den restlichen 24 Millionen Australiern immer noch vielfach benachteiligt werden. Andere halten die Klettertour auf den Ayers Rock für so etwas wie ein Grundrecht für alle Bewohner des fünften Kontinents.

Auch unter den Aborigines sind nicht alle einer Meinung. Wenn man mit Jüngeren spricht, lautet die Antwort häufig: «Ist mir egal.» Der Aborigine-Künstler Billy Cooley, Jahrgang 1952, sagt: «Ich hätte kein Problem damit, wenn der Berg offen bleibt.

Tatsächlich ist der Uluru trotz seiner bescheidenen Höhe gefährlich. Der Fels ist nicht nur steil, sondern auch extrem glatt. Mindestens 37 Menschen kamen schon ums Leben. Seit man sich an einer 300 Meter langen Kette nach oben hangeln kann und dadurch auch Halt beim Abstieg hat, sind es weniger geworden.

Der letzte Aufstieg fand am 25/10/19 statt.