Das Restaurant CELL in Berlin

Text: Jens Hoffmann

Im Oktober 2018 eröffnete das Restaurant CELL des russischen Küchenchefs Evgeny Vikentev.

Seine Art zu kochen vereint Russland und die Welt auf einzigartige Weise, er ist ein Ausnahmetalent ohne Zweifel. Evgeny erstes internationales Restaurant befindet sich in der Uhlandstrasse 172 im Berliner Westen und bietet Platz für 55 Gäste. 

Vikentev begann seine Kochkarriere bei einem italienischen Sternekoch, danach ging es für zwei Jahre ins „La Marée“, ein bekanntes Fisch Restaurant in St. Petersburg, später nach Barcelona..

Im CELL zelebriert er das Motto lokal kaufen, global denken, wohl auch weil er gerne und viel um die Welt reist.

Berlin ist für ihn eine Stadt im Wandel, offen für alles. Deshalb heißt das Restaurant „Cell“, weil Evgeny aus den Grenzen einer festgefahrenen Denkweise, einer Zelle, ausbrechen wolle.

Dafür hat er ein Spitzenteam, unter anderem Simon Dienemann, zuvor Souschef bei Tim Raue und im mit zwei Michelin Sternen dekorierten „The Square“ in London, engagiert.

Die Kunst ist für ihn eine starke Inspiration.

Daran angelehnt kreiert Evgeny Menüs und Kompositionen, mit dem Anspruch über geographische und künstlerische Grenzen hinauszugehen.

Bei jedem Gericht stehen lokale Zutaten, deren Beschaffenheit und die Maximierung des Geschmacks im Mittelpunkt.

Das Ergebnis sind Gerichte, die eine sinnliche Botschaft vermitteln.

Diese Botschaft spiegelt sich im auch Interieur wider: Das Design des CELLS fängt den umfassenden Geist der Bauhaus-Bewegung auf und steht für Eleganz, Funktionalitat und Asthetik zugleich.

Geometrische Schmiedeelemente umgeben jeden einzelnen Tischbereich des Restaurants. So entsteht die Illusion einzelner, separierter Zellen, aus welchen man einen direkten Blick auf die Küche und die Köche bei der Arbeit hat. Daher auch der Name des Restaurants – CELL.

Ich freute mich den ganzen Arbeitstag auf das Tasting Menü und nehme es vorweg, es war ein schöner Abend.

Das Restaurant bietet zwei Menüs mit jeweils 9 Gängen an: Time Steps – ein absolut saisonales Menu und Roots Religion – ein pflanzenbasiertes, vegetarisches Menü. 

Alle zwei Monate werden die Menüs ausgetauscht. Ein innovatives Fine-Dining-Menü mit einem fulminanten Steinpilz Tirami Su Finale.

Wichtig sei, dass die Gäste bereit seien „den Geist auf die Reise zu schicken“. Ja, das bin ich und die Reise hat Spaß gemacht.

Die Weinkarte wurde übrigens vom Chef Sommelier Pascal Kunert entworfen und bietet eine Auswahl an Weinen aus biologischen und biodynamischen Weinbergen. Alkoholfreie Getranke werden ebenfalls zu den Menus angeboten, dazu gehören Tee, Kombuchas, Wasserkefirs und Bio-Safte.

Alle Weine passten hervorragend.

Fazit:

Die geschmacklichen Kombinationen haben mich immer wieder überrascht, die Präsentation der Gerichte war eindrucksvoll. Es gab ein paar Spielereien ohne wirklich kulinarische Statement, aber es schmeckte vorzüglich. Jeder Gang war aromenintensiv.

Informationen und Buchung:

http://cell.restaurant

Photos: Restaurant CELL