Von Jens Hoffmann

Die Reiseindustrie ist immer auf der Suche nach neuen Zielen. In der letzten Zeit ist hier besonders ein Land in den Fokus von Investoren, Versicherungen und Reiseanbietern gerückt: Das Sultanat Oman im Osten der Arabischen Halbinsel im Dreiländereck zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Jemen fasziniert mit riesigen Wüstenlandschaften, steinigen Gebirgszüge, einer einzigartigen Natur und jahrtausendealter Geschichte. Orient pur, verzaubert uns das Land in die Welt von Sindbad und die Märchen aus 1001 Nacht. Als Partnerland der in diesem Jahr leider wegen der Corona-Pandemie abgesagten internationalen Reisemesse ITB wollte sich der Oman mit all seinen Facetten in Berlin vorstellen. Dazu kam es nicht. Die Hoffnung bleibt, das eindrucksvolle Land in naher Zukunft wieder besuchen zu können.Wadi Bani Khalid. Foto: CC BY-SA 3.0 Richard Bartz

Wadi Bani Khalid. Foto: CC BY-SA 3.0 Richard Bartz

In nur 50 Jahren hat das Land den gewaltigen Sprung vom Feudalismus in ein modernes Zeitalter geschafft. Tariq Al Said ist seit Januar 2020 der regierende Sultan von Oman und der neue Herrscher der Straße von Hormuz. Sein Vorgänger und Cousin, Sultan Qaboos hat das Land in den 50 Jahren seiner Herrschaft aus bitterer Armut und Rückständigkeit in die Moderne und zu Wohlstand geführt. Tariq war daran als Minister maßgeblich beteiligt. Er gilt als weise und besonnen, der Gigantismus, der in Dubai und den anderen Emiraten in den Himmel wächst, ist ihm fremd. Das Land hat etwa zweieinhalb Millionen Einwohner, exportiert hauptsächlich Erdöl und Erdgas und verfügt im Gegensatz zu den meisten anderen Golf-Staaten über eine leistungsfähige Landwirtschaft. Zudem wird seit einigen Jahren gezielt die Tourismusbranche und das produzierende Gewerbe gefördert, um das Land aus seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Ölindustrie zu befreien. Die Omanis leben in einer offenen Gesellschaft. Frauen nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Es gibt keine strikte Geschlechtertrennung und kein Schleiergebot im öffentlichen Leben.Der Frauenanteil in der Wissenschaft ist sehr hoch, an der staatlichen Al-Qabus-Universität gibt es sogar eine „Jungsquote“, weil sehr viele Mädchen an der Hochschule studieren. Auch in der Regierung gibt es eine Reihe von Ministerinnen.

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Die Welt der Moderne lernen Urlauber bei ihrer Ankunft kennen. Der im März 2018 eröffnete Muscat Airport ist ein Quantensprung in der Airport Infrastruktur und bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Auch im Süden gibt es mit dem Salalah International Airport ein supermodernes Gateway.

Für Kreuzfahrtgäste, deren Zahl weiter steigen soll, wird in den nächsten zwei Jahren in Muscat der Port Sultan Quaboos zum Kreuzfahrt-Hub mit neuester Technologie ausgebaut.

Das Land will mehr Touristen ins Land locken und versucht deshalb den Spagat zwischen arabischer Tradition und Weltoffenheit. So gehört Oman zu den wenigen Ländern im Nahen Osten, in denen Menschen aus Saudi-Arabien und Iran nebeneinander einkaufen gehen oder im Restaurant sitzen können. Aus dem Streit der beiden Regionalmächte um die Vorherrschaft am Golf hat sich Sultan Qaboos konsequent herausgehalten und bewahrte sein Land Jahrzehnte lang vor militärischen Konflikten. Alkohol ist nicht grundsätzlich verboten, man bekommt Drinks zum Beispiel in Hotels und vielen Restaurants.

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Muscat, die Hauptstadt liegt direkt am Meer – umringt von Wüstenbergen. Obwohl Muscat mit seinen angrenzenden Orten auf über 600.000 Einwohner kommt hat das eigentliche Muscat selbst nur 30.000 Einwohner, ein Scheichtum das eine angenehme Gelassenheit ausstrahlt. Der perfekte Startpunkt für eine Stadttour ist das prachtvolle Opernhaus von Muscat, der glatt polierte Marmorboden vor dem Eingang strahlt im Sonnenlicht.

Von außen wirkt der Opernbau aus Marmor und Beton wie eine Festung der besonderen Art. Gastauftritte berühmter Künstler wie Al Jarreau, Placido Domingo und die Wiener Staatsoper machten das Opernhaus bekannt. Dank des Reichtums durch Öl und Erdgas wurde auch viel in Bildung und Kultur investiert. Der Sultan selbst ist ein Liebhaber von Klassikmusik, wohl auch deshalb finanzierte er den millionenschweren Bau der Oper. Ein eigenes Ensemble gibt es zwar noch nicht, aber es ist geplant und internationale Opernstars und auch Rockmusiker geben regelmäßig Konzerte. Typisch Oman – ein Spagat zwischen westlicher und orientalischer Kultur.

Der Oman, der auf eine tausendjährige Seehandelstradition zurückblickt, will weltoffen sein und seine Schätze trotzdem bewahren.Ein weiterer Touristenmagnet ist das jüngst eröffnete Nationalmuseum.Nationalmuseum

Nationalmuseum

Muscat ist weitläufig, es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel, deshalb braucht man ein Vehikel um Stadt und Land zu besichtigen. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der morgendliche Ausflug zum Fischmarkt, es lohnt sich auch die Hafenpromenade entlangzufahren, den Souk besuchen und auch die Paläste und auch die Große Sultan-Qabus-Moschee muss man gesehen haben. Sie ist jeden Morgen außer freitagszwischen 8:30 und 11 Uhr für nichtmuslimische Besucher geöffnet. Bedeckende Kleidung nicht vergessen. Frauen müssen ihr Haar mit Tuch oder Schal verbergen.Sultan Qaboos-Moschee

Sultan Qaboos-Moschee

Weiter geht’s. Für Reisewütige gibt es viel zu sehen im Oman 70 Prozent des Oman sind Wüste. Eine Wadi-Oasen Besuch ist aufregend, die Wüste Wahabi weist die gleiche Pflanzen- und Tiervielfalt auf wie die großen Wüsten dieser Welt. Arabische Kamele, auch Dromedare genannt, sind seit jeher eine wichtige Fortbewegungsmethode durch die weiten Wüsten und die schroffe Gebirgswelt des Oman. Beduinen und Nomaden schätzen die sogenannten Wüstenschiffe seit 3.500 Jahren als treue Begleiter und zuverlässiges Transportmittel. Die Tiere können Lasten bis zu 450 Kilogramm über Distanzen von 50 Kilometern befördern – dabei laufen sie zumeist über unwegsames, teils dornenreiches Terrain.

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Kamele sind darüber hinaus in der Lage, große Mengen Wasser in ihrem Körper zu speichern, was es ihnen ermöglicht, Strecken von hunderten Kilometern Länge in heißem Wüstenklima zurückzulegen. In den letzten Jahrzehnten haben das Auto und das Flugzeug die Tiere weitgehend abgelöst. Viele Omanis haben sich jedoch dem Erhalt dieses wertvollen Teils ihrer Landeskultur verschrieben.

Auch ein Badeaufenthalt ist möglich. Und man kann sich nach den Besichtigungstouren wohltuend und typisch orientalisch verwöhnen lassen.

Im „Sand Spa“ erlebt man für 90 Minuten eine Heißsandtherapie, die auch für den weitgereisten Journalisten neu war. Die Wärme und Energie für den Sand wird von der Sonne geliefert. Über den heißen Sand wird langsam Wärme abgegeben, die der Körper genüsslich absorbieren kann. Spaß macht auch eine Spa Behandlung namens „Sternstaub“. Ein exotisches Schönheitsritual, ein ganzheitliches 90 minütiges Peeling mit Mandelpulver und „Silver Star Staub“. Der Körper wird geschrubbt und zu Samt poliert. Die Haut strahlt, man fühlt sich verwöhnt, im Einklang mit den Wüstensternen. Auch bei der Spa Behandlung „Arabischen Nacht“ wird das Gesicht belebt und repariert. Die körpereigenen Energien werden bei allen Behandlungen aktiviert undin die richtigen Bahnen gelenkt. Die Massagen mit ganzheitlichem Ansatz für körperliches und geistiges Wohlbefinden haben Spaß gemacht. Dann geht es mit dem Hotel Tuk Tuk zurück zum Zelt, wo man bei frischem Wind und angenehmer Temperatur von 24 bis 28°C die Aussicht auf die Wüste genießen, den  Infinity Pool erleben, mit dem Squad fahren oder einfach nur die Seele baumeln lassen kann.

Informationen:

Hotels:

Sahab Resort and Spa

http://www.sahabresort.com

Dunes by Al Nahda

http://www.dunesbyalnahda.com

http://www.storringtonpr.com

Die Reise wurde unterstützt von Storrington PR in London.