Text: Jens Hoffmann
Ein Indienbesuch ist eine Reise in die Vergangenheit, zu sich selbst oder eben auch eine buddhistische Erkenntnisreise!
Wärme, Licht, ein Farbenmeer, Musik und das Unvollkommene versetzen Körper, Geist und Seele in Schwingungen. Man sagt Indien verändert die Menschen.
Menschen, Menschen, Menschen so unglaublich viele: 1, 3 Milliarden Menschen leben in diesem Land. Für jeden Besucher ist es ein Erlebnis auf so viele Inder zu treffen die hier ihr irdisches Glück suchen und sich oftmals – insbesondere in den ländlichen Gebieten – der Moderne und dem digitalen Fortschritt verschließen.
Mein Ankunftsort ist New Delhi, die Hauptstadt mit dem klangvollen Namen stand schon immer auf meinem Reisezettel. 35 Grad und es ist sehr, sehr warm in diesem großen, staubigen, heißen Moloch. Delhi ist seit Jahren im rasanten Wandel und ein Spiegelbild von Indien, hier treffen sich Vergangenheit und hoffnungsvolle Gegenwart.
Delhi, die Kapitale von Indien ist eine Stadt mit 18 Millionen Einwohnern, die sich Neuankömmlingen direkt von seiner fröhlichen, farbenfrohen Seite zeigt. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt ist berauschend. Am Straßenrand stehen Menschen, Menschen und immer wieder Menschen, es geht entlang an Slums und grauen Industrieanlagen, man wähnt sich mehrmals in der Innenstadt, doch es geht immer weiter denn die Vorstädte sind von riesigem Ausmaß.
Dann endlich angekommen im Botschaftsviertel – übrigens mit höheren Immobilienpreisen als in den europäischen Metropolen. Das Botschaftsviertel ist das Delhi der Reichen, eine britische Erfindung, die Kolonialmacht ließ hier imposante Regierungsbauten, grüne Boulevards, Prachtstraßen und schöne Bungalows mit opulenten Gärten errichten. Hier machen die Abgase der verstopften Straßen Platz für den Duft nach Rosen und Jasmin.
Es gibt unzählige Viertel in Delhi, viele dienen einfach nur als Postadresse. Für mich ging es zuerst zum Connaught Place und dann nach Pahargani auf die weltbekannte Bazar Road, die kilometerlange Einkaufsstraße. Autos, Rikschas, Motorroller, Ochsenkarren, streunende Kühe und Fußgänger verursachen ein unbeschreibliches Chaos auf den Straßen, dennoch funktioniert alles bestens. Auch ein Ausflug nach Old Delhi ist reizvoll, abends erscheint es etwas gefährlich, doch hier ist alles im Fluss und man braucht sich keine Sorgen zu machen.
Hier in Delhi war der Austragungsort der “International Buddhist Conclave”, ein Meeting von Buddhisten, Mönchen, Meinungsmachern und Medialeuten aus aller Welt. Es war mehr als nur ein Meeting, vielmehr ein spiritueller Besuch der besonderen Art.
Am nächsten Tag geht es wieder in die Stadt, zunächst zum India Gate. Der 42 Meter hohe Triumphbogen wurde 192 nach dem Vorbild des Arc de Triumphe in Paris entworfen. Das Monument erinnert an die Soldaten die im Ersten Weltkrieg für das Britische Empire ihr Leben ließen. Dann weiter zum Nationalmuseum, aus dem Bus sehe ich überall die bekannten Luxushotels wie das Taj, Hilton und Oberoi und natürlich unzählige Shops in denen man wirklich alles kaufen kann. Es lohnt sich wirklich einen Tuk Tuk oder Taxiausflug mit Guide zu machen. Es gibt unendlich viele gute Guides, die wahrlich informationsfreudig sind und zeigen was man in Delhi unbedingt gesehen haben muss, insbesondere wenn man das erste Mal dort ist.
Die Eindrücke dieses Landes als Gemeinwesen mit reicher Geschichte, zwischen Moderne und Tradition, zwischen Demokratie, und Standesherrschaft, zwischen Globalisierung und historischen Prinzipien sind einfach unbeschreiblich.
Mein Gehirn versucht die Dinge zu verarbeiten: Der Inder trinkt keine Milch, er tötet keine Lebewesen, an jeder Ecke trifft man einen Affen oder Kuh. Diese Dinge sind aufregend und auch für den weit gereisten Journalisten nicht direkt verständlich. Kein Land dieser Welt ist so spirituell wie Indien. Buddha stammt aus Indien und Indien wurde viele Jahre als buddhistischer Wallfahrtsort unterschätzt.
Wir besuchten die Städte Varanasi, Bodhgaya und unsere Delegation wurde überall von Gruppen uniformierter Schulkinder empfangen mit geflochtenem Blumenschmuck und Bindis – dem aufklebbaren roten Punkt auf der Stirn.
Wir sahen viele Stupas, das sind die Bauwerke die Buddha und seine Lehre symbolisiert, Paläste, Meditationszentren, kleine Dörfer und große Städte die Buddha besucht hat wie eben Varanasi am Ganges, Sarnath, Bodhgaya und Vadodara.
Premierminister Modi sagte: ”Unsere Ahnen spielten mit Schlangen, wir spielen mit Smartphones”, ein Zitat, das noch lange nachwirkt.
ReiseTravel Service
India Tourism Frankfurt – www.airindia.in –
Unterkunft: The Ashok Hotel. www.theashok.com – http://www.incredibleindia.org –
Die Reise wurde unterstütz von India Tourism Frankfurt.