Luxus im ehemaligen Palast

In großer Vorfreude reiste ich in die Stadt, in der ich vor einigen Jahren an der “Universiteit van Amsterdam” studiert habe.  

Neben dem Waldorf Astoria wollte ich auch sehen, was sich in den letzten Jahren architektonisch und urban in der Stadt getan hat. Es ging bei der Reise jedoch nicht nur um eine Sightseeing-Geschichte, sondern um eine Hotelstorie.

Und da wir bei Hotelgeschichten sind, gibt es zum neuen Waldorf Astoria viel zu erzählen: Das Gebäude in der prachtvollen Herengracht, ganz in der Nähe des königlichen Palastes gelegen, ist eines der ersten Häuser am Platz. Teile des Gebäudes wurden im 17. Jahrhundert errichtet. Im Laufe der Zeit dienten die sechs alten Patrizierhäuser als Wohnsitz des Adels und von bedeutenden, einflussreichen Handelsleuten. Im 19. und 20. Jahrhundert schließlich beherbergten die Patrizierhäuser Banken. 

Das Mauerwerk ist dunkel und schlicht und passt sich der umgebenden Architektur an – kurz: Auf den ersten Blick ist das Waldorf Astoria ziemlich unauffällig. Man betritt das Hotel über eine kleine Außentreppe und fühlt sich fast als Hausherr. Und genau dies macht den Charme aus! Man spürt die Liebe zum Detail und den Respekt vor der Geschichte in allen  Räumen. Besonders schön sind dabei die Rokkoko-Figuren im Treppenhaus und der Garten.

Das Publikum ist international und unkonventionell. Überhaupt ist das Waldorf eines der lockersten und freundlichsten Top-Hotels weltweit, in denen ich bisher zu Gast war.

Der Service ist wie in allen Waldorf-Häusern ausgezeichnet, dabei aber so unaufdringlich-dezent, dass man sich sofort wohlfühlt.

Die Gestaltung der Zimmer tut ihr Übriges: Die Einrichtung ist die eines stylischen, dabei gemütlichen Top-Hotels, die Details sind durchdacht und schaffen eine im wahrsten Sinne des Wortes wohnliche Atmosphäre. Zu meiner Suite noch diese Bemerkung: Man hat das Gefühl, auf Wolken gebettet zu sein. Wir haben sehr gut geschlafen. Herrlich. Das Waldorf macht es einem wirklich leicht, sich zuhause zu fühlen.

Mit Vorfreude erwartete ich mein Dinner im Gourmet-Restaurant Librije’s Zusje. Der Chefkoch Sidney Schutte steht in Exklusiv-Partnerschaft zum 3-Sterne-Michelin-Restaurant De Librije in Zwolle, im Waldorf befindet sich sozusagen die kleine Schwester. Sidney kocht im De-Librije-Stil, bringt aber seine persönliche Note deutlich ein. Die ist asiatisch, bedingt durch seine zehnjährige Kocherfahrung in Hongkong. Und seine Liebe zu holländischen Produkten will er dabei nicht verstecken, so kamen wir in den Genuss von heimischen und saisonalen Beeren und Früchten aller Art. Besonders entzückte uns der Apfelkuchen auf seine künstlerische Art.

Nach dem Dinner besuchten wir dann noch auf einen Drink die Hotel-Bar Vault und mochten besonders die geheimnisvollen alten Schließfächer. Wie gesagt, das Waldorf Amsterdam war mal eine Bank! Heute werden in den Schließfächern edle Tropfen alten Whiskeys gelagert.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück mit Produkten höchster Qualität, ging es per Rad in den Westerpark und wir erfreuten uns an der Industrie-Kulisse und an gutem Kaffee in alten Hallen. Dann ging es weiter ins Marseille-Huis an der Kaizergracht. Dieses Haus ist jetzt der Fotografie gewidmet und überrascht den Besucher mit interessanten Ausstellungen. Ein paar Häuser weiter, auf der anderen Seite des Kanals, liegt das Patrizierhaus Felix Meritis im neu-klassizistischen Stil und bietet seinen Gästen kleine Snacks und wunderbaren Kaffee. Wir sind glücklich, machen eine Menge Photos und genießen die Sonnenstrahlen. Herrlich!  Was für eine wunderschöne Stadt – ich habe mich wieder verliebt.

Amsterdam, ich komme wieder, ganz bald, direkt nach der Pandemie.