Eine schöne Reise durch Luxemburg & die Region Ardennen
Text: Jens Hoffmann
Das Grossherzogtum Luxemburg ist ein rätselhafter Ort voller Geheimnisse. Einst war der über 1000 Jahre alte, kleine Flächenstaat mit nur 500.000 Einwohnern eine der mächstigten Festungen Europas.
Heute ist es ein schöner Reiseort, durch viel Architektur wurde ein herrlicher Kontrast zur Natur und dem idyllischen Stadtbild geschaffen. Der Bockfelsen ist mein Startpunkt für den historischen Rundweg durch die ältesten Viertel der Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg.
Wahrlich schön ist der Blick von dem Corniche-Wall über das Alzette-Tal hinweg.
Seit 1994 gehören die historische Altstadt und die Festungsbauten zum Unesco-Weltkulturerbe
Der Wenzel-Rundweg führt hinab zur Alzette und zu den Klostergärten der ehemaligen Benediktinerabtei Neumünster. Wechselvoll ist die Geschichte der Abtei Neumünster aus dem 17. Jahrhundert:
Sie kann uns mit schönen und düsteren Geschichten in ihren Bann schlagen, bis 1769 war sie ein Kloster, dann Gefängnis, ab 1867 Militärkrankenhaus und bis 1984 wiederum Gefängnis.
Das alles passt zur Stadt, die Dinge in Luxemburg wechselten häufig den Besitzer und ihre Widmungen.
Luxemburg erschließt sich einfach nicht auf den ersten Blick.
Einige Stadtteile hat man tiefer gelegt, andere höher. Von der Altstadt in den Bezirk Grund verkehrt ein Fahrstuhl. Die Fahrt im Aufzug dauert nur ein paar Sekunden. Aber es ist wie eine Zeitreise.
Unten die historischen Bauten, oben die Glaspaläste des Justizzentrums samt Institutionen der Europäischen Union.
Altes und Neues, Jahrhunderte lange Geschichte und moderne Architektur bilden für die Besucher der Stadt Luxemburg zwischen den Befestigungsbauten mit den Kasematten und dem Stadtteil Kirchberg reizvolle Kontraste.
Mächtig türmen sich die hellen Sandsteinfelsen am Bock mit den Kasematten auf und auch diese stecken voller Geheimnisse. Die ersten Kasematten wurden 1644 unter spanischer Herrschaft angelegt. Die unterirdischen Gänge wurden im Laufe der Geschichte auf eine Gesamtlänge von 23 Kilometer ausgebaut. Einige Gänge sind 40 Meter tief. Für mich rührt der besonderen Reiz Luxemburgs von dem Nebeneinander unterschiedlicher Baustile her, mit einer Mischung aus Renaissancefassaden und neugotischen Palästen. Luxemburg ist als internationale Finanzhochburg und Zentrum europäischer Institutionen bekannt, deshalb geraten seine touristischen Reize immer etwas in den Hintergrund. Seit eingen Jahren erkennen aber immer mehr Besucher die kulturellen Qualitäten und die Genussvielfalt des Großherzogtums.
Nicht umsonst gibt es die höchste Sternerestaurantdichte Europas.
Es sind aber auch die vielen Gärten und Parks die den besonderen Charme Luxemburgs ausmachen.
Die malerische Lage auf einem von Schluchten durchzogenen Felsplateau sorgen für eine unwiderstehlich schöne natürliche Kulisse. Der romantische Charme des Ortes war wohl auch Victor Hugo bekannt, der während seines Luxemburger Exils zahlreiche Skizzen anfertigte, die heutzutage einen unermesslichen Wert haben.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Großherzogliche Palast, der noch heute die Kulisse der meisten offiziellen Anlässe des Großherzogtums bildet.
Der linke Flügel des Gebäudes ist der schönste, mit seinen Türmchen und seinem abstrakten geometrischen Dekor, das typisch für die Architektur der Spanischen Niederlande ist. Für Kunstinteressierte empfiehlt sich ein Besuch im Historischen Museum der Stadt, das Museum fasst mehrere Gebäude hinter einer riesigen Glasfassade zusammen. Vom Museum aus gibt es den erwähnten 60 qm2 hohen Fahrstuhl, der durch das Felsplateau in die Unterstadt direkt zum Museum führt.
Praktisch.
Schön ist auch das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst.
Der Vorplatz des Museums ist der ehemalige Fischmarkt, bzw. die Kreuzung zweier römischer Handelsstraßen: Trier- Paris und Aachen-Metz. Jede der Straßen hat etwas Besonderes zu bieten, hübsche Ecktürmchen, historisches Pflaster und Barockfassaden. Die Rue Sigefroi führt zum Chemin de la Corniche, dem „schönsten Balkon Europas “.
Die Aussicht von diesem Sträßchen am Rande des Stadtzentrums ist wirklich atemberaubend schön, eine malerische Komposition im “Herzen Europas”.
Auf dem Kirchberg-Plateau befindet die europäischen Institutionen, RTL, alle Banken und Hauptsitze von Großunternehmen.
Diesem Stadteil fehlt es vielleicht etwas an Wärme, mir hat es dennoch sehr gut gefallen.
Das Museum für moderne Kunst Grand-Duc Jean (MUDAM), in einem Gebäude des Architekten Ieoh Ming Pei, welcher auch die Pyramiden des Louvre entworfen hat und auch die Philharmonie von Christian de Portzamparc sind Meisterwerke zeitgenössischer Architektur.
Im Inneren der Philharmonie befinden sich zwei Konzertsäle, wir haben an einer Probe teilgenommen, die Akustik ist ebenso bemerkenswert wie die Eleganz des Ortes.
Ein wunderbarer Tag in Luxemburg City geht zu Ende
Sodann machten wir uns auf den Weg in die Ardennen.
Unsere Reise führt uns durch wunderbare Landschaften aus Sandsteinfelsen, Schluchten, Höhlen und unberührtem Wald. Mal ist die Natur zart, mal wild.
Eingebettet in die Landschaft der Ardennen befindet sich unser Ziel.
Die Stadt Vianden.
Auch hier findet man enge Gassen, gotische Kirchen am Fuße der restaurierten Burg gelegenen, mittelalterlichen Städtchens. Die Wanderwege in der Umgebung sollen atemberaubende Aussischten bieten.
Die Flora und Fauna der ausgedehnten Wälder konnten wir nur aus dem Auto bewundern, aber ich komme wieder, es gibt hier wunderbare Golfplätze.
Das kulinarische Angebot in Luxemburg City oder in anderen kleinen Orten & Städten ist nicht nur exquisit, sondern auch unverfälscht: Gemüse, Fleisch und Käse stammen immer von eigenen Bauernhöfen.
Alles überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus Gourmetküche und landestypischen Spezialitäten.
Wir wurden überall mit Quiche Lorraine, Fisch, Fleisch schönem Wein und feinperligem Cremant verwöhnt.
Zu erwähnen sind aber nicht nur die Sternerestaurants, sondern auch die etwas deftigeren Restaurants verführen mit Speisen und schönen Weinen zum Genuss.
Ich komme bestimmt bald wieder.
Mehr Informationen: Visit Luxembourg
Die Pressereise wurde unterstützt vom Landesverkehrsamt Luxemburg (ONT)