Wer an Singapur denkt, denkt zunächst an Luxushotels und Wolkenkratzer. Doch was für den Stadtstaat mindestens genauso typisch ist: jede Menge Vielfalt auf engstem Raum. Wir unternahmen eine Reise durch die Löwenstadt.

Singapur gefällt mir und besonders, wenn man im Raffles wohnt.

Ein Hotel das immer schon zu meinen Favoriten in Singapur zählt.

 

Das Raffles Hotel ist ein wunderschöner Kolonialstilbau. Er befindet sich in der Beach Road mitten in der Stadt. Es wurde 1887 eröffnet und ist bennant nach nach dem Gründer Singapurs, Sir Thomas Stamford Raffles. Gestartet wurde als Haus mit nur zehn Zimmern. Es begeisterte jedoch direkt Besucher aus allen Ländern dieser Welt mit seinem betörenden Charme.

Dazu gehört wohl auch die Geschichte des “Singapur Sling”, dieser Cocktail erlangte noch mehr Bekanntheit, als sein Entstehungsort und er wurde vor über 100 Jahren dort erfunden und wird noch heute in der Long Bar serviert.

 

Alles hat sich geändert, unendliche viele Gäste finden täglich von den vielen Kreuzfahrtschiffen den Weg zur Bar. Die Long Bar ist für alle da, das Hotel selbst bleibt weiter die exklusive Oase.

Der Hauch der vergangenen Dekaden beeinflusst diesen Ort, aber auch die modernen Elemente wie flächendeckendes w-lan sind vorhanden. Beim Tee und lästigem i-phone in der Hand, drehen wir die Zeit zurück.

 

Früher waren Schriftstellern wie Joseph Conrad und Rudyard Kiplin, die ebenfalls den Ruf des Hotel prägten. Heute würden sie Singapurs “Grand Dame” allerdings nicht mehr wiedererkennen. Der alte Flachbau wurde 1899 abgerissen und durch den heutigen Bau im Kolonialstil mit seinen zwei Flügeln und dem Palmen gesäumten Garten ersetzt. Nachdem es im Jahr 1987 zum nationalen Monument erkoren wurde, wurde es dann noch einmal renoviert. Der Original-Charakter blieb behalten. Man findet also weiterhin die polierten Holzböden, Deckenventilatoren und Suiten mit Verandas. Die 103 Suiten, von denen einige sechs Meter hohe Decken und charmante Badezimmer haben haben uns sehr gefallen. Sonntags strömen die Einwohner Singapurs zum Billard-Zimmer, um Sonntag Brunch zu geniessen oder machen das was alle am liebsten machen: Shoppen! Ja, das Shoppen in den Arkaden des Hotels ist ganauso beliebt, wie der Dach-Pool & das Spa.

Wir fast überall in Asien sind es nicht die 5 Sterne, sondern der außergewöhnliche Service. Es ist das asiatische Erfüllen von allen Wünschen als Philosophie und ein beeindruckende Hingabe zu Details. Dies alles macht das Raffles einzigartig. Da hätte ich beinahe etwas vergessen, es war unser kleiner Ausflug zum größten Süsswasseraquarium der Welt. Hinter dicken Acrylscheibe befinden sich über zwei Millionen Liter und ein fiktives Amazonasgebiet während der Regenzeit. Der Fluss wächst auf 120 Kilometer Breite an und setzt die angrenzenden Waldgebiete zehn bis zwölf Meter unter Wasser – zeitweiliger Lebensraum für eine Vielzahl von Flussbewohnern. Der Designer des Aquariums Cham hat das Naturschauspiel selbst erlebt und in seine Amazonas-Vision einfließen lassen. Wer vor dem 22 Meter langen und vier Meter hohen Schaufenster des Wassertanks steht, in dem zwischen künstlichen Baumstämmen Seekühe ihre Pirouetten drehen, wer die Mischung aus gedämpftem Licht und “Deep Blue” Hintergrundmusik erlebt, kann prima vom hektischen Treiben der Metropole entspannen. Dann wieder zurück zum Hotel. Wir haben den Abend mit Champagner ausklingen lassen, der mir doch erheblich besser schmeckt als der Sinagpore Sling.

 

 

Wir werden dem Raffles die Treue halten.

Photos: ua Martin Mai / Berlin.