Gewinner wurde Niklas Herrmann von Aramark in Frankfurt.

18 Nachwuchsköchinnen und -köche überzeugten die Jury aus vielen Spitzenköchinnen und -köchen sowie das Live-Publikum vor Ort und am Stream mit ihren kulinarischen Kreationen.

Im Finale sah man Next Chef Award Initiator und Pate Johann Lafer 

Diese beiden hatten sich eine besondere Herausforderung für die Nachwuchsköchinnen und -köche ausgedacht:

Tranche vom Tafelspitz, Rhabarber-Tomaten-Sud mit Variationen der Puntarella galt es nachzukochen – und das ganz ohne Rezept. Sechs junge Kochtalente, die sich bereits in den Vorrunden qualifiziert hatten, bewiesen unter den Augen einer hochkarätig besetzten Jury Können, Kreativität und vor allem Nervenstärke.

Next Chef 2024

Der begehrte INTERNORGA Next Chef Award 2024 ging am Ende eines spannenden Tages an Niklas Herrmann von Aramark in Frankfurt : „Das Finale war ganz schön nervenaufreibend. Aber vor allem hat es viel Spaß gemacht, gegen so tolle Kolleginnen und Kollegen anzutreten.

Ich freue mich riesig über die Auszeichnung.“ Der Hauptpreis ist verbunden mit der Veröffentlichung eines Kochbuchs im renommierten Gräfe und Unzer Verlag.

Den zweiten Platz im Wettbewerb belegte Fouad David Hallak vom Mercure Hotel in Trier und den dritten Platz Gedion Beckmann von Der Player in Hamburg.

Beide freuen sich über Hightech für die Küche von Pacojet und ein Messerset von KAI.

Die Jury des Next Chef Awards setzte sich auch in diesem Jahr aus echten Branchenexpertinnen und -experten zusammen: Am Entscheidertisch saßen unter anderem die Spitzenköchinnen und ‑köche Anne Brandes (Gewinnerin des NCA 2023), Clara Hunger (Tulus Lotrek Berlin), Markus Hörner (Käfer), Paul Ivic (vegetarischer Sternekoch aus Wien), Rupert Kien (Seachefs), Thomas Martin (Jacobs Restaurant), RobinPietsch(Sternekoch Restaurant Pietsch), Peter Maria Schnurr (zweifacher Sternekoch aus Leipzig), Stefan Wilke (The Fontenay) und André Wolff (Rungis). „Die Leistungen und die Leidenschaft, die die jungen Köchinnen und Köche an den Tag gelegt haben, waren überaus beeindruckend“, sagt Sternekoch Robin Pietsch.

„Wir sind uns sicher, dass alle, die am Wettbewerb teilgenommen haben, die besten Chancen haben für eine außergewöhnliche Kochkarriere – und gratulieren Niklas Herrmann sehr herzlich!“

Ein bisschen Pfeffer, Ingwer oder Latschenkiefer in den Gin?

Aus langen Pipetten träufelt Frank Wigger Aromen in ein Gläschen des klaren Alkohols. Mit seiner Firma Heimat Heroes bietet Wigger Tasting-Pakete an, kleine Labore für Gin. «Wir wollen individuelle Geschmäcker unterstützen – auch wenn ich nicht alle Gins mag, die da produziert werden», gibt der Geschäftsführer zu.

Die Sets zum Selbermischen verkauft die Firma aus Münster an Weinhändler und Bars, aber auch an branchenfremde Firmen, die ein Gin-Tasting als Event anbieten wollen. Zu den Kunden gehörte auch schon die Rockband Donots, erzählt Wigger. Das Lieblingsaroma der Musiker: Gurke. 

An Wiggers Stand auf der Messe «Internorga» in Hamburg können seit Freitag die Besucherinnen und Besucher zu den Pipetten greifen. Und auch andere Firmen laden zum Selbermachen und Ausprobieren ein. «Der Gast von heute möchte mehr unterhalten werden, möchte mehr Entertainment erleben», sagt dazu Trendforscherin Karin Tischer, die mit ihrem Forschungs- und Entwicklungsinstitut Food and More bereits seit elf Jahren auf der Messe vertreten ist. 

Das Bedürfnis nach Unterhaltung in der Gastronomie fasst Tischer als «Eatertainment» zusammen. Das umfasse einmal außergewöhnliche Produkte – Tischer nennt etwa einen Musik-Lollipop aus China, der beim Verzehr Melodien über die Kieferknochen übertragen soll. Aber auch ein besonderes Ambiente könne den Unterhaltungsfaktor bringen. «In Düsseldorf habe ich zum Beispiel in einem Restaurant gegessen, das in einem ehemaligen Schwimmbad ist. Da sitzt man quasi im alten Schwimmbecken. Das ist schon lustig, und es gibt immer mehr solcher coolen Locations», berichtet Tischer. 

Um ein Erlebnis für Gäste zu schaffen, setzen Gastronomen in ihren Läden auch auf künstliche Intelligenz. Christoph Digwa vom Start-up menoovo zeigt an seinem Stand eine «digitale Servicekraft». Ein Bildschirm auf dem Tisch des Gastes gibt per Video und KI-generiertem Text Einblick in die Küche und Gerichte. Bestellen und Bezahlen geht per Knopfdruck – und zu den georderten Speisen empfiehlt die KI noch passende Getränke. «So adressieren wir den Fachkräftemangel», sagt Digwa, der mit seiner Familie eine Brauerei in der Nähe von Hannover betreibt. In einem Testbetrieb seit vergangenem April habe die KI-Servicekraft Kosten reduzieren und den Umsatz steigern können, berichtet er.

Digwas Start-up ist eine von vielen Ideen, künstliche Intelligenz vor und hinter den Kulissen in der Gastronomie zu integrieren. Im «AI Center» der Messe hängen große Bildschirme nebeneinander. Sie zeigen Buchhaltung per Chatbot, automatisierten Einkauf und die Qualitätskontrolle per Sensor.

Die großen Themen Digitalisierung und KI lieferten Entlastung in der Branche, sagt Trendforscherin Tischer. Dies reiche von mobilen Bestellsystemen per Smartphone bis hin zu autonomen Restaurants, die Speisen und Getränke komplett in Automaten verkauften. «Gerade für den ländlichen Raum ist das eine Lösung», sagt sie. Zusätzlich zu digitalen Systemen entwickele sich auch die Robotik weiter. «Das kann der Kaffeeroboter sein, der mir den Kaffee zubereitet und bringt. Das kann aber auch ein Roboterarm in einem Backshop sein, der dann die komplette Arbeit hinter den Kulissen übernimmt», erzählt sie.

Auch zwischen den Messeständen rollen immer wieder kleine Roboter hin und her. Die Service-Helfer können Bestellungen aufnehmen und Tabletts tragen, manche von ihnen sind mit einem freundlichen Lächeln ausgestattet. Ein Service-Roboter funktioniere aber nicht für jeden Betrieb, sondern müsse zum Konzept passen, betont Tischer. 

Nicht nur die Gastro-Technik entwickelt sich weiter, sondern auch die Gäste. Tischer spricht in dem Zusammenhang von einer «stillen Revolution des Geschmacks». Immer mehr Menschen lebten fleischfrei, und der Bezug zu Fleisch- und Fischprodukten nehme gerade bei Kindern und Jugendlichen ab, berichtet sie. 

Da überrascht es nicht, dass pflanzliche Proteinquellen auf der «Internorga» seit Jahren wichtiges Thema sind. Am Stand von Yi-Ting Wang brutzelt ein «Not Egg» – ein Spiegelei aus Sojaprotein, Mungobohnenkernen, Kürbis, Karotten und Maniokmehl. «An der Rezeptur haben wir jahrelang gearbeitet», sagt die Geschäftsführerin. Auf der «Internorga» wolle sie nun potenzielle Kunden für das Spiegelei finden. Auch an anderen Ständen werden Ei-Alternativen zum Probieren gereicht: Rührei, pochierte Eier oder Eiermuffins. Auf weiteren Grills braten fleischfreie Würstchen, Rippchen und Steaks.

Wer den direkten Vergleich sucht, muss nur aus der Messehalle rausgehen: Im Außenbereich bietet der «BBQ Place» deftiges Fleisch für den Grillrost. Aber auch in der Grilldomäne hält die pflanzliche Küche offensichtlich Einzug – ein paar vegetarische Optionen zeigen dort die Profis am Rost.

Stay tuned.