Text: Jens Hoffmann

Nachhaltigigkeit ist ein Handlungsprinzip bei der Nutzung von Ressourcen und ein hochaktuelles Thema.

Unsere Redaktion möchte auf klimaneutrale Mobilität achten, also nicht mit dem Flugzeug oder mit dem Auto auf Dienstreise, sondern mit dem Zug.

Ein ICE und ein französischer TGV brachten mich nach Ostfrankreich.

Ich nehme es vorweg, Spaß gemacht hat es.

Nach Besancon mit 330 Stundenkilometern.

Ankunft am Gare de Besancon Viotte.

Die Hauptstadt der Franche-Comté verzückt mit kleinen Gassen, bunten Fachwerkhäusern und typisch französischen Charme an der Schleife des Flusses Doubs.

Nach dem Frühstück laufen wir hoch zur Zitadelle.

Die Zitadelle liegt 364 Meter über dem Meeeresspiegel, auf dem Gelände befinden sich 25 Gebäude aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen und drei Museen.

Ludwig der XIV. übertrug Besancon eine wichtige Rolle für die Verteidigung der Grenze zu den Spanischen Niederlanden.

Die hoch über der Stadt liegende Festung ist eng mit der Geschichte ihres Baumeisters Vauban verbunden.

Der berühmte Militärarchitekt, der 1668 die Baupläne der Zitadelle von Besancon entwarf, sollte das Bild von Besancon auf Dauer prägen

Die Zitadelle von Becançon begrüßte uns mit freilaufenden Straußen.

Sie wurde 2008 ins Unesco Weltkulturerbe aufgenommen und hat sich als touristische Attraktion der Franche-Comté etabliert.

Von den mächtigen Mauern der Zitadelle hat man einen faszinierenden Ausblick auf die Stadt und die Flussschleife des Doubs.

Die Zitadelle war Kaserne, Gefängnis, Kriegsgefangenenlager und Miltärdepot.

Der Wandel von der miltärischen Zitadelle zur touristischen Sehenswürdigkeit wurde mit Bravour gemeistert.

Heute befinden sich in ihr Museen und sogar ein Zoo.

im Zoo der Zitadelle warten Löwen, Tiger und Affen auf die Besucher.

Das erfeut fast 300.000 Besucher jährlich und auch viele jüngere Besucher.

Leider mussten wir zu schnell wieder hinab in die Stadt.

Das Victor Hugo Haus stand auf der Liste und das Museum de Temps.

Das Musée du Temps ist ein Museum in einem Palast. Es befindet sich im Herzen eines Renaissancepalastes, dem Palais Granvelle, und zeigt die großen Momente der Uhrmacherei.

Besançon gilt als die „Hauptstadt der Uhrmacherei“.

Neben der berühmten Leroy 01, die lange Zeit als die komplizierteste Uhr der Welt galt, zeigt das Museum einen Teil der Instrumente des astronomischen Observatoriums von Besançon, das die Funktionstüchtigkeit der Chronometer bescheinigte.

Vom Turm des Museums kann man über die Dächer der Stadt blicken.

Besançon wurde mehrmals von Bränden überrascht, so dass man nur noch Steinhäuser bauen durfte und jedes Haus benötigte einen eigenen Schornstein für die Baugenehmigung.

Wohl auch das Haus der Lumiere Brüder, sie wurden als Erfinder des Kinos berühmt und gehören zu den berühmten Einwohnern der Stadt.

Der Weg zu unserem Hotel in der Rue Lecourbe führte uns dann am Haus von Victor Hugo vorbei.

Victor Hugo wurde 1802 in Besancon geboren.

Durch das Drama „Die kastilische Ehre“ (1830) wurde er zum Führer der französischen Hochromantik.

Später schrieb er den Roman „Les Miserables“ (1862), seinen weltbekannten Roman über die Ausgeschlossenen der Gesellschaft.

Kunst & Kulturliebhaber fühlen sich wirklich wohl in Besancon.

Abends ging es in Restaurant 1802.

Neben französischen Familien, gab es viele jüngere Besucher.

Nach dem Champagner, dem Symbolprodukt der Hochküche, tranken wir schöne Weine und genossen ausgezeichnete Speisen.

Fisch, Fleisch, Lauch, ein süßes Finale, alles perfekt.

Die Stimmung war großartig, selten haben wir besser gegessen, vergnügt verließen wir die Terrassse des Restaurant 1802.

Gut geschlafen habe ich.

Am nächsten Morgen geht es mit dem TGV nach Belfort.

Ganz in der Nähe befindet sich das Alstom-Werk, das die TGV-Züge anfertigt.

Wohl auch deshalb ist der Bahnhof Belfort-Montbéliard prima mit TGV zu erreichen.

Das Symbol der Stadt ist kaum zu übersehen und bewacht seit über 140 Jahren die Stadt.

Der steinerne Löwe thront über Belfort.

Direkt unterhalb der Festung liegt er und wacht über die Stadt.

Vom Mittelalter bis heute hat Belfort viele Veränderungen erfahren.

Die Stadt und ihre Umgebung hat viele Facetten, diese wurden von uns mit dem e-bike entdeckt.

So den „Ballon d’Alsace“, der höchste Punkt des Territoire von Belfort.

Dieses naturgeschützte Gebirge im Herzen des Naturparks „Ballons de Vosges“ ist ein wunderbares Erholungsgebiet, dass sich prima mit dem e-bike entdecken lässt.

Gemacht und getan.

Es gab einmal eine Zeit, Anfang des 20. Jahrhunderts, da war der Ballon d’Alsace das Highlight der Tour de France.

Der Grund liegt darin, dass er der erste Pass war, den die Fahrer der Tour de France des Jahres 1905 jemals bezwingen mußten.

Und somit war er mangels Konkurrenten für fünf Jahre der härteste „Tour de France“ Pass von allen.

René Pottier hieß der Mann, der als Erster den Ballon überquerte und zum Bergkönig des Radsports wurde.

So ähnlich haben wir uns gefühlt, als wir am Ende des Tages zurück in die Stadt kehrten.

Der Löwe wachte immer noch über seine Stadt.

Entstanden ist das Wahrzeichen, um an den Widerstand Belforts unter Colonel Denfert-Rochereau während der Belagerung von Belfort im Deutsch-Französischen Krieg (1870 bis 1871) zu erinnern.

Der Löwe auf dem Hügel an der Zitadelle Belforts wurde von Frédéric Auguste Bartholdi geschaffen.

Der „Espace Bartholdi“ offeriert viele Exponate und bei unserem Rundgang erfuhren wir, dass auch hier der Marquis de Vauban -der seinem König 54 Jahre Dienst leistete- die Geschichte der Stadt prägte.

Der Marktplatz von Belfort ist es wert besucht zu werden.

Die regionalen und nachaltig erzeugten Spezialitäten sowie die vielen ausgezeichneten Restaurants machen die Franche-Comte zur Genussregion.

Die Spezialitäten der Region muss man verkosten.

Egal, ob Comte Käse, Montbeliard Wurst, Terrine oder auch ein Couscous, probieren lohnt sich immer.

Fazit:

Franche-Comte, meine neue Lieblingsregion.

Besancon und Belfort gehören auf die viel zitierte Bucketlist, es gibt hier unendlich viel zu entdecken.

Am besten nachhaltig mit dem Zug anreisen. Alle Bahnhöfe der SNCF sind über die Deutsche Bahn buchbar.

Die Pressereise wurde unterstützt von Atout France, der Französischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt.

Photos: Corinne Vassele, Alain Doire & Jens Hoffmann