Ayubowan – Willkommen Sri Lanka
Text: Jens Hoffmann
Wer sehnsüchtig nach einer besonderen Destination sucht, muss nach Sri Lanka reisen.
Ayubowan ist die Begrüßung im „königlich leuchtenden Land“.
Meine Reise begann in Colombo. Die Hauptstadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern ist keine Metropole von internationalem Rang, aber ein schöner Ort.
Am 4. Februar 1948 (Nationalfeiertag) wurde die Britische Kronkolonie Ceylon unabhängig.
1972 gab sich das Land den Namen Sri Lanka und erklärte sich zur Republik.
Sri Lanka ist reich an Tempeln, Kolonialarchitektur und Palmenstränden.
Hier findet man eine über 2000 Jahre alte Kultur, Geschichte und Traditionen, die man heute noch erleben kann.
Sattgrüne Teeplantagen, tropische Urwälder und spirituelle Erfahrungen gibt es dazu.
Colombo ist eine Metropole voller Leben, mal modern, mal kolonial und gelassen. Eine faszinierende Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen, die Melange aus alt und neu macht Colombo so einzigartig.
Ob christliche Kirchen, buddhistische Klöster oder hinduistische Tempel – sie alle stehen friedlich in ein und derselben Stadt und lassen sich gut per Tuk Tuk erreichen.
Entlang der Galle Road wachsen futuristische Paläste aus Glas und Beton in die Höhe, nicht weit davon entfernt stehen viktorianische Bauten, wie man sie aus England kennt.
Es gibt immer wieder Neues zu entdecken, ich mag das Basarviertel Pettah und die bunten Märkte. Sie bieten Außergewöhnliches: exotisches Gemüse, Früchte, Kleidung im indischem Look und viele Unikate von lokalen Designern. Tausend Gerüche, es duftet überall nach asiatischen Gewürzen und Ferne.
Moderne Großstadtkinder, tamilische Männer in Kurtas und unzählige, lachende Menschen.
Auf die Colombo #“Bucketlist“ gehört ein Besuch des „Dutch Hospital Precinct“ – das ehemalige niederländische Krankenhaus ist einen Besuch wert. Es ist nicht nur ein schönes Gebäude aus der Kolonialzeit, sondern bietet auch einen aufregenden Spa-Bereich.
Ich checke ein und bekomme ein Treatment namens Shiro Dhaara.
Was ist das denn?
Bei dieser Behandlung träufelt man eine Stunde Öl auf die Stirn, man bemerkt nur noch die Weite des irdischen Seins und die Hände der Masseuse. Ich schließe die Augen, denke an nichts, dann folgen Kopfmassage und eine Fußreflexzonenbehandlung.
Man liegt rücklings auf der Liege, der Kopf ruht auf einem Nackenpolster. Ein schützendes Tuch wird über die Augen gelegt. Ganz langsam und gleichmäßig fließt dann das heisse Öl über meine Stirn, mit bewundernswerter Konzentration gelingt es, entlang des Haaransatzes von links nach rechts und rechts nach links einen feinen, gleichmäßigen Ölfaden niederfallen zu lassen. Hierdurch werden die Nerven beruhigt und Energiepunkte stimuliert.
Sofort spürt man eine tiefe Entspannung, ein wunschloses Weggleiten nach hinten, dorthin, wohin das Öl abfließt. Dann stellt sich ein Gefühl ein, dass nichts mehr wichtig ist, wie in einem Rausch.
Ein angenehmer, öliger Duft – des frei wählbaren Öls- bleibt in der Nase dann geht es direkt in einen sargähnlichen Steamkasten.
Wow!
Begleitet von einem kurzen Schlaf, empfindet man eine wohlige Orientierungslosigkeit. Beschwingt gehe ich ins Hilton Colombo.
Ich geniesse den Blick aus dem Zimmer, fühle mich wahrlich weit weg von allem und schlafe betreut von schönen Träumen ein.
Am nächsten Morgen ging es früh los es in den Minneriya Nationalpark.
Hier grasen unzählige Elefanten in der Sonne, direkt am Wasser in artenreicher Natur. Ich bin kein Safari Fan, aber die Naturvielfalt ist einzigartig und Elefanten beobachten macht immer Spass.
Für eine Reise mit Kindern ideal.
Wie man sonst die Zeit verbringt? Mit Essen, feine Kulinarik exotische und bekömmliche Gaumenfreuden sind ein ständiger Begleiter.
Der natürliche Reichtum an Kräutern und Gewürzen macht den Besuch zu einer kulinarischen Entdeckungstour. Zum Frühstück gibt es oftmals Hoppers – kleine Brote aus Reismehl. Sie werden über einer Flamme zu einem Fladen verarbeitet und in Kokosnussraspeln und Chili gedippt. Wunderbar. Auch die Rotis, ein Teigfladen mit einer Füllung aus Fisch, Fleisch und Gemüse sind aufregend. Dazu natürlich wieder Dalle, Chilis und Kokosraspeln. Am Abend dann Reis & Curries, in verschiedenen Farben und mit Kokosmilch. Kochen ist Verwandeln – Kaltes und Warmes, Scharfes und Süßes, dazu trinkt man Wasser oder Lion Lagerbier.
Ich war schon mal auf Sri Lanka, diesmal ging es etwas weniger um die Traumstrände als vielmehr um das Land über den Wolken, das Hochland – auf nach Kandy.
Ein klimatischer Kontrast, sattgrüne Teeplantagen, Teeanbau und Tee genießen statt Reis und Palmen.
Die schönste Art nach Kandy zu gelangen ist mit dem Zug.
Eine malerische Zugstrecke durch Palmen und Urwald führt hinauf ins Hochland von Kandy nach Nuwara Eliya.
Fantastisch!
Die Insel wurde von der Natur reich beschenkt und ist es gibt viel Zeit für stille Momente und Begegnungen.
In Kandy befindet sich der buddhistische Tempel „Sacred Tooth Relic“. Her befindet sich der Legende nach der linke Eckzahn von Buddha Siddhartha. Der Zahntempel ist ein aufregendes Gebäude aus dem 17.Jahrhundert. Von außen sticht ein großer Turm hervor, In dem dreistöckigen Gebäude befinden sich mehrer Schreine, die dritte Etage beherbergt den Goldenen Schrein und das Objekt der Pilgerbegierde, den goldenen Zahn.
Am nächsten Tag fuhren wir von Kandy nach Nuwara Eliya. Auch Nuwara Eliya ist durch die Sri Lanka Railways mit Kandy gut verbunden, ein Überbleibsel der englischen Kolonialzeit.
Die Eisenbahn wurde von den Briten zum Transport des Tees aus den Hochlandplantagen zum Hafen von Colombo gebaut. Das Reisen ist angenehm, die Züge sind in der ersten Klasse klimatisiert, auch in der zweiten und dritten Klasse leicht und unbeschwert insbesondere wenn man schon in Indien Zug gefahren ist. Ständig werden Kleinigkeiten zum Knabbern in den Zug getragen.
Beeindruckt von der Reise mit dem Zug, atemberaubenden Ausblicken, pittoresken Dörfern und kleinen Bahnhöfen, die während der Fahrt an mir vorbeizogen, verlasse ich den Zug.
Es erwartet uns das Städtchen Nuwara Eliya mit 13 Grad, etwas kalt und aussergewöhnlich, wohl auch deshalb heisst es „Little England“.Das kleine Örtchen im Hochland wird aber nicht wegen des Wetters, sondern wegen des Tees als „Litte England“ bezeichnet.
Wir wohnten im Jetwing St. Andrews Hotel und haben dann im Ort auch tatsächlich ein paar Golfbälle abgeschlagen.
Lustig – vor ein paar Jahren habe ich das gleiche gemacht, aber in St. Andrews in Schottland.
Im Hochland bleiben wir ein paar Tage, die Zeit kann man hier herrlich mit Golf, Teeproben und viel Genuss verbringen.
Auf jeden Sri Lanka Reisezettel gehört auch ein Besuch in Sigiriya. Ein starker Löwe begrüsst uns am Eingang des „Rock Fortress“. Sigiriya Rock – der Aufstieg zur historischen Felsenfestung ist aufregend. Die Festung auf dem sogenannten Löwenfelsen ist seit 1982 UNESCO-Weltkulturerbe und der Aufstieg lohnt schon alleine wegen des grandiosen Ausblicks vom Gipfel des 200 m hohen Monolithen.
Unser Ziel war es, Energie zu tanken und und das ist uns wirklich gelungen.
Überall findet man schöne Unterkünfte, aus normalen Dingen ist Luxus geworden. Man bot mir überall ein Bett und eine schöne Zeit. Prinzessinartige Betten und feine Seide gehören oftmals dazu.
Ein perfektes Hideaway fanden wir am Kandalame Lake. Ein Ayurveda Dinner und schönen Pool gab es auch. Das 5-Sterne Jetwing Lake Hotel liegt, wie der Name bereits sagt, an einem kleinen See.
Den Blick auf den See genießt man sowohl vom Infinity Pool, als auch aus den riesigen Zimmern mit durchgehender Glasfront. Fantastisch, spektakulär ist der Ausblick bei Sonnenaufgang. Doch hat das moderne Hotel aus Stahl und Beton bei mir nicht nur mit Design, sondern auch mit dem schönen Dinner mit landestypischen und internationalen Spezialitäten überzeugt.
Auch das Dolphin Hotel in Negombo konnte mit seinem Ausblick überzeugen.
Gut geschlafen habe ich überall.
Fazit: Sri Lanka ist ein kleines Paradies und auf jeden Fall eine Reise wert.
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