Aus der Reihe „Kleine Fluchten“: Hitchcocks Vögel flattern noch in Bodega Bay

Von Kathrin Sion

Als wir die Kalifornien-Reise vorbereiteten, klickten wir uns durch Google Maps, wir studierten Hotelinfos – und schauten Alfred Hitchcocks „Die Vögel“. Denn genau hier wollten wir hin: nach Bodega. Und nun waren wir on the route – und plötzlich fiel der Blick auf eine Kirche. Das ist sie – U-Turn, zurück. Wir hatten die Kirche und das Schulhaus gefunden, die in dem berühmten Horrorfilm „The Birds“ eine herausragende Rolle spielen. Die Schule ist inzwischen ein Privathaus, die Kirche wird weiterhin für Gottesdienste genutzt. Nun mussten wir nur noch die Bay Hill Road finden, auf der Tippi Hedren mit den beiden „Liebesvögeln“ im Auto fährt, um den Anwalt Mitch zu besuchen. Das Navi führte uns problemlos auf die Straße, eine wunderbare Route – und das Birdfeeling stellte sich gleich ein. (Na ja, nicht ganz, Tippi fuhr oben ohne).

Geschickt hatte Hitchcock die Orte Bodega und Bodega Bay in seinem Film verschmolzen – und dies, obwohl die Örtchen einige Meilen voneinander entfernt liegen. In Bodega Bay gibt es auch heute noch das Tides Restaurant und den Parkplatz, der im Film eine Tankstelle war, die dann explodierte (die Explosion fand allerdings im Studio statt). Überall trifft man hier auf Hitchcock (eine Statue von ihm steht sogar vor einem Market in Bodega). Die Vögel schwirren an jeder Ecke: Aus Ton, auf Kunststoff, liebevoll als Kunstobjekte. Und natürlich sind die Raben auch in Natura am Himmel zu sehen.

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Die Bodega Bay Lodge, 1956 gebaut, 1972 vergrößert, liegt direkt an der robusten Küste und der hügeligen Landschaft, die hier das Sonoma-Valley ausmachen.

Die Bodega Bay Lodge spiegelt die wilde Schönheit der romantischen Region wieder. Leider nun das letzte Ziel auf der Reise, das von vielen Birds-Fans besucht wird, und auch Tippi Hedren ist noch ab und an Gast dieses Boutiquehotels (38 Zimmer) mit der unvergleichlichen Aussicht auf den Pazifischen Ozean. Der Blick macht süchtig, ob morgens im Nebel, mittags, wenn der Nebel aufsteigt und die Sonnenstrahlen sich durch die Wolken drücken und natürlich bei blauem Himmel. Diese Ruhe, nur die Seelöwen, die es sich auf einem Felsen im Ozean gut gehen lassen, sind zu hören. Und das Foghorn, das alle zehn Sekunden tutet. Wer hierher kommt, möchte Fahrrad fahren oder sich mit dem Motorrad in die Kurven legen oder wandern. Aber auch sightseeing und relaxing, erklärt Brian Larsen, seit nunmehr 20 Jahren Director of Sales, in der Bodega Bay Lodge. Sonoma County ist relaxed, so Larsen.

Es gibt aber auch so viele Orte zum Anschauen, wie beispielsweise Petaluma, 1852 von Goldgräbern gegründet. Ein „must have seen“ und nur 25 Milen entfernt.

Nach dem Ausflug tut die Ruhe wieder gut. Die gemütlichen Zimmer verfügen alle über einen eigenen Balkon oder Terrasse, natürlich mit Blick aufs Meer, dicke Daunenbetten und echte fireplaces. Im Hotel wird großen Wert auf Umweltschutz gelegt. Umfassende ökologische Nachhaltigkeits-Programme einschließlich Wasser- und Energieeinsparung und Recycling gehören zur grünen Philosophie des Hauses.

Jetzt ein Sprung in den Pool – und dann relaxing, so wie Brian Larsen es vorgeschlagen hat.