Aus der Reihe: Der Schamane des Reisens

Unterwegs in Europa

Text: Jens Hoffmann

Die Region Athos im Süden der griechischen Halbinsel Chalkidiki ist immer noch ein Insidertipp für Männer.

Die Fahrzeit von Thessaloniki bis zum Fuß des Berges Athos beträgt etwa zwei Stunden, die aber wie im Flug vergehen.

Das Gebiet ist nach dem höchsten Berg Athos (2033 m) benannt, der an der Südostspitze des Mönchsstaats thront.

Ein Staat im Staat: selbstverwaltet, geheimnisvoll und für die meisten nie erreichbar.

Einzigartig und von naturbelassener Schönheit, mit über 20 Klöstern, in denen ausschließlich Mönche leben.

Männer brauchen ein Visum, das es erlaubt in diesem Territorium von Kloster zu Kloster zu wandern und sogar zu übernachten.

Eine Gebietsgrenze, die mit einer fast 5 Kilometer langen Mauer, von Küste zu Küste gezogen ist.

Polizeistationen sorgen dafür, dass niemand eindringt und die klösterliche Ruhe stört.

Ein gewisser Mythos umrankt den selbstverwalteten monastischen Staat , in dem über 2000 griechische, serbische, bulgarische, russische und rumänische Mönche leben.

Es ist der Ursprungsort der Orthodoxie, die gemäß der Religion der Byzantiner lebt.

Um diesen Ort lebendig zu halten gibt es viele Feierlichkeiten und Kooperationen zwischen den Klöstern und den angrenzenden Ländern, Städten und Kommunen.

Wir wurden mit einem Event um das serbische Kloster beglückt.

Aus diesem Anlass ist ein serbischer Chor angereist.

Nymphenartig begleitete uns dieser Chor in weißen Gewändern die ganze Reise.

Wunderbar!

Die griechische Mythologie begleitet mich schon mein ganzes Leben und ich erfahre immer neue Dinge.

Dazu gab es traditionelle Mönchsküche von Sterneköchen zubereitet gepaart mit wunderbaren Weinen aus der Athos Region.

Kann das Leben schöner sein?

Die Küche der Mönche beschränkt sich auf die Dinge, die auf und um de heiligen Berg wachsen.

Null Kilometer oder „brutal lokal“. Gegessen wird was die Erde hergibt und was aus dem Meer kommt.

Die Athos-Mönche ernähren sich somit zeitgemäß nachhaltig.

Sie essen kein Fleisch, sondern nur Fisch, Früchte und Gemüse mit außergewöhnlicher Intensität.

Alle Dinner am Berg waren klassische Mönchsküche, viel Fisch und Gemüse, kein Fleisch.

Wirklich vorzüglich. Chapeau.

Zum süßen Abschluss gab es Honig-Maisgrieß und dann wieder schöne Weine.

Die Mönche betrieben schon von jeher Weinanbau. Doch erst in den 70er Jahren kam der erste Wein vom heiligen Berg in die Außenwelt, später dann die „New Wines of Greece“ fernab vom geharzten Redzina.

Mittlerweile sind viele der Weine mit Medaillen bei Weinwettbewerben prämiert worden.

Die Rebsorten Assyrtiko und Roditis vom Berg Athos sind meine Favoriten.

Gut geträumt habe ich von der Musik und weißgekleideten Nymphen.

Am nächsten Morgen ging es weiter.

Wir fuhren sozusagen um den Berg auf den Spuren von Aristoteles.

Überall in der Region gibt es winzige Dörfer, kleine Ortschaften, traumhafte Strände, türkises Meer und wunderbares Essen.

Das Essen in den Tavernen spiegelt immer noch die griechische Kultur und Vergangenheit.

Diese Tavernen, Restaurants und charmante Bars offerieren Frappe, Tsipouro oder ein Glas Wein und laden überall zum Verweilen ein.

Jeder Blick vom Schiff oder aus dem Fenster erscheint wie ein Werbespot über einen Naturpark der Lebenslust mit einer riesigen Vegetationsvielfalt.

Hier spürt man überall etwas Einzigartiges das alle Sinne belebt.

Etwas ganz Besonderes. Sinnlich und außergewöhnlich, fremd und doch vertraut.

Es ist die offene Herzlichkeit, die ehrliche Gastfreundschaft, die Lebensfreude, der man überall begegnet.

Natürlich findet man auch hier endlose Sandstrände, kristallklares Wasser, einsame kleine Buchten und romantischen Fischer, die jeden Abend meditativ aufs Meer hinausfahren.

Sie verkörpern die besinnliche Stille die bei der genussvollen Zeit stehen zu bleiben scheint.

Vollendete Harmonie des Lebens im Einklang mit der Natur.

Ich fühle mich angekommen an einem besseren Ort.

Der Berg der Heiligen, der Wachturm der Orthodoxie und die Wiege der Kultur.

Himmel, Erde und Meer verbinden sich zu einem irdischen Paradies in einer musikalischen (Chor) Harmonie.

Athos – der Berg der mich rufte.

Ich werde seinen Ruf noch lang hören, ihm folgen und ganz bald wiederkommen.

Am nächsten Tag ging es von Thessaloniki retour.

Yassou. 

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