Gastronomie auf dem EUREF-Campus

Die Liebe zu gutem Essen treibt viele Berlinerinnen und Berliner in unbekannte Kieze. Oft finden sich kulinarische Geheimtipps schließlich abgelegen in kleinen Straßen oder unauffällig im Souterrain. Zwischen die be- und entstehenden Bürogebäude rund um den Gasometer Schöneberg aber verirren sich nur wenige Nahrungssuchende zufällig. Wer mag schon Bürokantinen?

Tatsächlich mag die auch Reinhard Müller nicht. Die Vision des Vorstandsvorsitzenden der EUREF AG umfasst nicht nur eine ausgereifte Nachhaltigkeitsstrategie für den Campus und eine handverlesene Mieterstruktur. Zu ihr gehört auch, eine bunte Restaurantvielfalt anzusiedeln statt unternehmenseigener Kantinen. Schließlich kommt man nirgends besser ins Reden als bei einem guten Essen. Und wenn sich rund 5.000 Menschen aus innovativen Branchen – darunter bald 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GASAG-Gruppe – beim Essen treffen, so die Idee, entstehen daraus Lösungen für eine noch nachhaltigere Zukunft.

Schnitzel, Steak und Stern

Für die Ideen sorgen neben der GASAG-Gruppe beispielsweise die Agentur für Erneuerbare Energien, die Initiative Climate-KIC, ubitricity, die TU Berlin, Schneider Electric, das Fraunhofer Institut oder die Deutsche Bahn. Sie alle befassen sich auf dem Campus auch mit Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme.

Für das gute Essen sorgt seit 2015 Thomas Kammeier als gastronomischer Leiter des EUREF-Campus. Der Westfale sammelte in seiner Karriere nicht nur einen Michelin-Stern, sondern auch zahlreiche Titel (darunter drei Mal „Berliner Meisterkoch“), Hauben und Kochlöffel ein. Der Schritt heraus aus der Sterneküche und hinein in die Ideenschmiede EUREF-Campus war ein großer, wenngleich Kammeier seinen eigenen Qualitätsansprüchen ohne Abstriche treu geblieben ist.

Das bewies er bislang in seinen Mittagsrestaurants auf dem Campus: Von vegan und vegetarisch im „Grüns“ über klassische Burger vom Spreewälder Angus in der „Werkstatt“ – übrigens im selben Gebäude wie die Energiewerkstatt powered by GASAG Solution Plus (Link: www.energiewende-erleben.de) – bis zum original Wiener Schnitzel, dem „Vorzeigegericht“ des Cafés im Wasserturm.

Moderne Küche und ein altes Auto

Zur Mittagsgastronomie sollte sich ein Dinnerrestaurant gesellen, das abends nicht nur die Angestellten aus den Büros, sondern auch Gäste aus ganz Berlin auf den Campus lockt. So entwickelte Kammeier das Konzept für das Grillspezialitätenrestaurant „the CORD“. Corona bremste die Eröffnungspläne vorerst aus. Hinter den noch verschlossenen Türen aber steht alles bereit für die Gäste: Ein Ambiente aus dunklem Holz und viel Messing mit gemütlichen stoffbespannten Stühlen und Windlichtern auf den Tischen – und mittendrin der Namensgeber des Restaurants: der Cord 810/812, ein glänzendes Stück Automobilgeschichte. Mit dem Cord gelang es 1937, durch technische Details den Luftwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Wie passend, dass direkt über dem einstigen Nachhaltigkeitswunder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GASAG-Gruppe ab Frühjahr 2021 an Zukunftslösungen für mehr Nachhaltigkeit arbeiten – denn das „the CORD“ befindet sich im Erdgeschoss des Energiequartiers – der neuen Unternehmenszentrale der GASAG.

Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit als roter Faden

So breit gefächert das gastronomische Angebot auf dem EUREF-Campus auch ist – neben den Kammeier-Restaurants gibt es mit der „Schmiede“ und dem „Bamboo Bay“ italienische und asiatische Küche –, so stringent wird der Grundgedanke des Campus, Nachhaltigkeit, auch hier umgesetzt.

Dass regionalen Anbietern und saisonalen Produkten der Vorzug gegeben wird, hängt aber nicht ausschließlich mit deren besserer CO2-Bilanz zusammen. „Wir Küchenchefs können viel zum Thema Umwelt beitragen, weil wir entscheiden, was auf den Tellern landet“, fasst Kammeier seine Philosophie zusammen. „Aber es ist auch eine Frage des Geschmacks: Man merkt es einfach, ob ein Lebensmittel mit Respekt produziert und gekocht wird.“ 

Respekt ist auch eine Motivation bei der Auswahl der Lieferanten. Die Region zu stärken, ist Kammeier ebenso wichtig wie der GASAG. Während der Energiedienstleister seit vielen Jahren zahlreiche Berliner Kulturprojekte unterstützt, zeugen in den Restaurants Details wie der Kaffee aus der Tempelhofer Manufaktur „Andraschko“ von Kammeiers gewachsener Verbundenheit mit Berlin. Nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden: Auch die GASAG besitzt eine Leidenschaft für gutes Essen – weil Wärme und Strom nun mal nicht die einzigen Energien sind, die für die Lebensqualität in Berlin unverzichtbar sind. Nur konsequent, dass der Energiedienstleister die eat! Berlin sponsort, das Feinschmeckerfestival in der Hauptstadt, das inzwischen eine feste Größe im Jahreskalender jedes Gourmets ist.

Es bleibt spannend auf dem EUREF-Campus

Auf dem Campus gehen die Ideen nie aus, weder in den Büros, noch in den Küchen. Zu Kammeiers Glück ist der EUREF-Campus auch 13 Jahre nach seiner Eröffnung noch nicht fertig. Derzeit wird die künftige Nutzung des historischen Gasometers geplant. Eins ist schon sicher: Auch dort wird Gastronomie beheimatet sein und auch diese wird Thomas Kammeier leiten. Der Meisterkoch tüftelt schon am Konzept.

Für die schnelle Versorgung mit dem Frühstückscroissant oder dem süßen Teilchen für den Nachmittag wird es außerdem eine nachhaltige Bäckerei auf dem Gelände geben. Sie zieht in das markante Gebäude, das gerade an der Westspitze des Geländes aus dem Boden wächst: Den künftigen Sitz der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg. Und das gesamte Areal befindet sich weiter in der Entwicklung.

Den EUREF-Campus zu besuchen lohnt sich also nicht nur für jene, die sich für Nachhaltigkeit und innovative Zukunftsideen begeistern und die der GASAG einen Besuch abstatten wollen. Der Besuch lohnt sich auch für jeden, der einfach Appetit auf feines Essen hat. 

Informationen:

https://www.gasag.de

Text: Kay Szantyr

Photos: Andreas Schwarz