Die Berliner Pandas fliegen bei Lufthansa First-Class

Erstmalig landete am 24. Juni 2017 auf dem neuen Cargo-Terminal des BER in Schönefeld eine Lufthansa-Frachtmaschine landen. Das allein mutete schon sensationell an. Die eigentliche Sensation sind aber die außergewöhnlichen Passagiere, die dann gesund und munter nach gut zwölfstündigem Flug die Maschine des Typs McDonnell Douglas MD-11 verliessen: Miss Meng Meng (gesprochen „Möng Möng“) und Mister Jiao Qing (gesprochen „Ching“). Zwei Riesenpandas, begleitet von Pflegepersonal und Andreas Ochs, dem Leitenden Tierarzt des Berliner Zoos.

Die Bären stammen aus dem Panda-Zentrum im westchinesischen Chengdu. Dort werden sie seit mehr als zwei Wochen auf die 8500 Kilometer lange Reise nach Deutschland vorbereitet.

Transportiert wurden sie in zwei 550 Kilogramm schweren und 1,30 Meter mal 1,30 Meter mal 1,90 Meter großen komfortablen Stahlcontainern. Doktor Ochs informiert die Presse schon mal über Details: „Versorgt werden Meng Meng und Jiao Qing unterwegs mit ausreichend Bambussnacks. Eine Tränke ist selbstverständlich auch in der Transportbox vorhanden. Wir können die Tiere während des gesamten Fluges jederzeit besuchen und sicherstellen, dass es ihnen gut geht.“ Auch für das kleine Geschäft unterwegs ist gesorgt: Die Transportbox ist mit Saugmatten ausgelegt, sodass Herr und Frau Panda im Fall der Fälle trocken und ohne Geruchsbelästigung ihre Reise fortsetzen können. Sicherheitshalber hat der Veterinär eine kleine Apotheke dabei. Dazu gehören Mittel gegen Reisekrankheit, Wundspray, Augensalbe, falls sich eines der Tiere eine Bindehautentzündung zuzieht sowie einer Infektionslösung.

Mit Komplikationen rechnet der Tierarzt nicht. „Pandas gelten als ausgesprochen ruhige Tiere, dafür sorgt schon ihr Hauptnahrungsmittel Bambus, das nur wenig Nährstoffe enthält. So ein Flug in 10.000 Metern Höhe sollte für die Tiere Stillstand bedeuten“, so Ochs. „Sie werden wohl schlafen oder dösen.“ Außerdem wird der Pilot einen flachen Aufstiegs- und Landewinkel wählen, um den Druckausgleich in den Ohren schonend zu gestalten.

Für 15 Jahre soll das Pärchen dann im Berliner Zoo residieren. Die Leihgabe der künftigen Star-Bewohner wurde als Geste für die Freundschaft zwischen Deutschland und China von Chinas Präsident Xi Jinping und Angela Merkel persönlich in die Wege geleitet. Allerdings stellt China strenge Anforderungen. So baute der Berliner Zoo für die Riesenpandas eine 9-Millionen teure artgerechte Anlage.

Pro Jahr wird eine Million US-Dollar (etwa 920.000 Euro) fällig, die zum größten Teil der Panda-Aufzucht und Forschung in China zu Gute kommen soll.

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