Es geschah am Sonntag den 1. November 2020, der erste Flug aus der Schweiz zum neuen Hauptstadtflughafen BER.

Nur ein paar Passagiere stiegen am Flughafen Basel (Euro Airport) in den Airbus A320 von Easyjet Europe, eine ehemalige Air-Berlin-Maschine.

Viel Verkehr gab es nicht in Basel und so konnten wir rechtzeitig nach Berlin-Brandenburg starten.

Eine Flugzeit von einer Stunde und zehn Minuten trennte an diesem Sonntag die beiden Städte. Der Flug verlief ereignisarm und angenehm, die Kabinenbesatzung  kümmerte sich aufmerksam um die Passagiere.

Ups, im Sinkflug meldete sich dann der Flugkapitän zu Wort und kündigte die Landung in Schönefeld an.

Dass Schönefeld nun Bestandteil des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg ist, ändert für Easyjet einiges. Die Airline kann sich nach der Schließung Tegels am 8. November auf einen statt zwei Flughäfen konzentrieren und plant, nächstes Jahr über 70 Direktverbindungen ab dem neuen Airport anzubieten. Vor Ort betreibt Easyjet auch die erste Wartungsbasis außerhalb Großbritanniens.

Für die Piloten ändert sich nicht viel. Der Icao-Code Schönefelds EDDB wurde vom BER übernommen. Die Pistenbezeichnungen bleiben, da sie bereits beim Bau des neuen Flughafens angepasst worden waren,

An- und Abflugverfahren bleiben größtenteils gleich. Und so mag es wohl, gemischt mit viel Routine, zu diesem kleinen Versprecher gekommen sein, den der Kapitän sofort korrigierte.

Die Landung erfolgte wenig später auf Piste 25R. Wir rollten vorbei an geparkten Easyjet-Maschinen, vorbei an einigen Lufthansa-Jets.

Es war eine seltsame Stimmung. Einerseits ein frisch eingeweihter Flughafen, andererseits ein Vorfeld voller gegroundeter Flugzeuge.

Mit zwanzig Minuten Vorsprung gegenüber dem Flugplan rollten wir ans Gate.

Die Fluggastbrücke ließ aber noch etwas auf sich warten – etwas, was auch anderen Easyjet-Fliegern passierte, man aber auch von Tegel kennt.

Bald liefen wir durch das Südpier des Terminal 1 des BER.

Erster Eindruck: Die Architektur und das Design wirken schlicht, zugleich elegant. Die Laufbänder funktionierten, nur Passagiere gab es kaum.

Das Terminal empfanden wir beim Transit etwas eng. Es fehlen große, offene Bereiche. Stattdessen hängen die Decken tief, die Gates verkommen zu Nebenräumen eines unendlich langen Ganges mit Laufbändern.

Vereinzelt war Personal anzutreffen, aber die meisten der Gates, an denen wir vorbeiliefen, waren menschenleer. Der Flughafen stellte Hilfspersonal zur Verfügung, welches die Fragen der Passagiere beantwortete. Bei den Gepäckbändern war es still, nur gelegentlich waren Passagiere anzutreffen. Der Zoll war zu dieser Uhrzeit nicht besetzt, und so kamen wir schnell hinaus.

Im Vergleich zum Terminal war landseitig ein regelrechtes Menschengewirr, der Andrang war groß. Mit neun Jahren Verspätung eröffnete der neue Flughafen BER, für einen Sonntagsausflug die perfekte Destination.