Wie jedes Jahr wurden herausragende Persönlichkeiten der Berliner Gastronomie für ihre Leistungen in den folgenden Kategorien geehrt: „Berliner Meisterkoch“, „Aufsteiger des Jahres“, „Berliner Gastgeber“, „Berliner Szenerestaurant“, „Berliner Kiezmeister“, „Berliner Barkultur“ und „Gastronomischer Innovator“.

Die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“ geht an Nicholas Hahn aus dem Cookies Cream.

Aus der Begründung der Jury: Die Auszeichnung Meisterkoch ehrt die Idee hinter dem Teller. Sie zeichnet ein gesellschaftliches Gespür aus. Kreativität. Und die Materialisierung und Übersetzung in die Sprache der Kulinarik durch Expertise.

Kochkunst ist Kunst. Nicholas Hahn ist ein Künstler. Schon 2018 wurde er zum Aufsteiger bei den Berliner Meisterköchen gekürt. Seit August 2023 führt er die Küche des Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Restaurant mit Michelin-Stern. Wo früher Party gefeiert wurden, werden jetzt auf höchstem Niveau Menüs serviert.

Mit seiner ganz eigenen Tellersprache voller Eleganz, Poesie, spannender Kontraste der Texturen und tiefen Aromen hat er die Jury von seinem Talent, seiner kulinarischen Intelligenz, seiner technischen Perfektion und seiner Vision überzeugt.

Den Titel „Aufsteiger des Jahres 2025“ erhält Jeff Claudio aus dem Stoke.

Aus der Begründung der Jury: Das Stoke ist eine der spannendsten Neueröffnungen der Berliner Gastronomie und verdient den Titel „Aufsteiger des Jahres 2025“, weil es mit handwerklicher Präzision, internationalem Format und kreativer Eigenständigkeit ein kulinarisches Erlebnis schafft, das noch lange nachwirkt. Küchenchef Jeff Claudio, mit Stationen in gefeierten Restaurants weltweit, hebt gemeinsam mit einem Team aus Top-Talenten ein scheinbar simples Konzept – japanisches Yakitori, gegrillte Hühnerspieße – auf ein neues kulinarisches Niveau. Das Geheimnis? Erfahrung, überragende Produktkenntnis, ein kompromissloser Nose-to-Tail-Ansatz, verbunden mit einem unverrückbaren Fokus auf beste Zutaten und exzellente Zubereitung. Und dem entsprechenden, maßgefertigten Handwerkszeug wie dem zentral inszenierten Binchotan-Grill. Das minimalistisch-elegante Interior-Design, die von Mitinhaberin Jessica Tan kuratierte Naturwein-Auswahl und Weltklasse-Drinks von Adam Tudoret machen das Stoke zum Gesamterlebnis mit Metropolenflair. Zu Recht hat es sich in Windeseile zum neuen kulinarischen Fixpunkt der Stadt entwickelt. Ein Restaurant wie ein Geschenk für Berlin – und seine internationalen Gäste.

In der Kategorie „Berliner Gastgeberin 2025“ fiel die Wahl der Jury auf Jana Kämpfer aus der Manon Brasserie Nouvelle. Aus der Begründung der Jury: Sie ist keine gewöhnliche Gastgeberin. Eher Animateurin, Therapeutin, gar Flickenteppich-Genie in einer Vielzahl von zusammenhängenden Restaurants. Golden Phoenix, Funky Fisch, 893 Ryotei – zuletzt Manon und der exklusive Salon le Duc, jeder war schon einmal in einem dieser Restaurants, alle von Kant-König The Duc Ngo. Seine Jana – seit fast 20 Jahren an Ducs Seite, zusammen haben sie an 21 Restaurantkonzepten gestrickt – springt von Restaurant zu Restaurant. Wird ein neuer Laden eröffnet, steht sie dort an vorderster Front. Im Golden Phoenix war sie schnippisch, im 893 schon souverän, im Funky Fisch richtig cool und wenn der nächste Laden öffnet, ist sie auf und davon. So wie jetzt im Manon, der neuesten Eröffnung. Jetzt zeigt sich ihre ganze Erfahrung, ihre ganze Klasse. Sie treibt das Team an, tanzt mit dem Gast, bemerkt jeden Fehler und korrigiert sofort. Auch das macht eine große Gastgeberin aus!

Das „Berliner Szenerestaurant 2025“ ist in diesem Jahr das Restaurant Luna D´Oro im Clärchens Ballhaus. Aus der Begründung der Jury: Vermutlich denkt bei Szenerestaurant erstmal keiner an einen Laden, in dem auch eine rüstige Rentnerrunde den 70. Geburtstag mit Wunderkerzen feiert. Doch im Luna D´Oro wird Szene breit gedacht – oder sogar neu erfunden: Hier sitzen Jung, Alt, Touris, Berliner, Families, Clubgänger und Grenzgänger, weil alle sich in dieser einzigartigen Atmosphäre wohlfühlen. Nicht zufällig erinnert sie an Babylon Berlin. Das Luna D´Oro ist ein lebensfroher, offener Ort für alle – Blasen-Denken und Ausgrenzung werden abgelehnt – und niedrigschwellig ist es ohnehin. Denn für sehr faire Preise gibt es simple Teller, die trotzdem clever sind, weil jede Menge Handwerk und Geschichte darin einfließen: Berliner Geschichte, deutsche, ostdeutsche und die persönliche von Küchenchef Tobias Beck, der gern alte Rezepte recherchiert.

Der „Berliner Kiezmeister 2025“ ist das Adana Grillhaus in Kreuzberg.

Aus der Begründung der Jury: Fragt man Köchinnen und Köche, wo sie gerne Essen gehen, wenn sie nach Feierabend noch was erleben wollen, kommt erstaunlich oft die Antwort: Ins Adana Grillhaus in der Audre-LordeStraße. Die Holzkohlen glühen hier fast rund um die Uhr. Noch weit nach Mitternacht werden hier jeden Tag Zwiebeln gehobelt und mit Zitrone und Sumach gewürzt, Fladenbrote, Tomaten und scharfe Spitzpaprika auf die glühenden Grillstäbe gelegt, während nebenan die Spieße mit Lammkebab brutzeln.

Das Adana Grillhaus, ein Familienbetrieb seit über 30 Jahren, ist längst eine Institution in Kreuzberg. Das liegt auch an der enormen Beständigkeit der Betreiber: Jeden Tag haben sie geöffnet, jeden Tag werden Mezze-Platten mit Hummus und Cacik aufgetischt. Jeden Tag Lambchops, Hühnerflügel und Kotelett gegrillt, und hinterher Künefe zum Mokka serviert.

Die Auszeichnung für die „Berliner Barkultur 2025“ geht an Dustin Franke (Bademeister, Bar Nonno, Lamm Bar, Mausi, Torte). Aus der Begründung der Jury: Eine Bar ohne Community ist einfach nur ein Ort, der Getränke verkauft. Die Bars, die Dustin Franke in Berlin eröffnet und betreibt, sind immer lebendige dritte Orte. Ob die „Torte“ in Neukölln, der „Bademeister“ in Weißensee oder das „Lamm“ im Prenzlauer Berg:

Es geht stets um Gemeinschaft, um Nachbarschaft, um Inklusion und Diversität – und natürlich um Genuss, dank großartiger Drinks zu einem erschwinglichen Preis. Die Herzlichkeit seiner Teams fußt auf einer Arbeitskultur, die von Mitbestimmung und Mitgestaltung geprägt ist – bis hin zu Betrieben, die von langjährigen Mitarbeitenden gemanagt und geführt werden. So ist binnen eines Jahrzehnts ein kleines Biotop gewachsen, das Abend für Abend Barkultur bietet – niedrigschwellig und auf hohem Niveau.

Und in der Kategorie „Gastronomischer Innovator 2025“ fiel die Wahl der Jury auf Vadim Otto Ursus Henselder.

Aus der Begründung der Jury: Erst die kluge, aber nie belehrende Produktküche im Otto, dann das stets lebendige, leibspeisenselige Neo-Wirtshaus Trio und nun die unaufgeregt zeitgenössische Weinbar Pluto, die sich auch als Nachbarschaftskneipe versteht – Vadim Otto Ursus Henselder hat nicht nur verstanden, dass sich die Stadtgesellschaft nach zugewandten, auch niederschwelligen kulinarischen Konzepten sehnt.

Der noch immer junge Koch und Gastronom findet auch in den beiläufigsten Momenten, bei einem frisch gezapften Bier an der Bar und seinem selbstgemachten Wildschweinschinken aus der Schorfheide, zu einer uns Gäste umarmenden Exzellenz.

Statt eine Geschäftsidee oder ein Restaurantkonzept zu skalieren, hat Vadim Otto Ursus lieber seine Auffassung von Gastgeberschaft und mithin Arbeitgeberschaft skaliert.

Und Orte geschaffen, in denen es sich unter Freundinnen und Freunden arbeitet.

Ein Gefühl, das sich auch auf die Gäste überträgt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden dabei von den Gewinner-Restaurants aus dem vergangenen Jahr bekocht, unter anderem dem Sternerestaurant Loumi sowie Dr & Dr, Veronika, Michelberger und Domäne Dahlem.

Informationen erhalten Sie unter: www.berliner-meisterkoeche.de