Isabella Fiala vom Hotelportal http://www.luxuszeit.com fühlte sich wie in den Sixties  –  im Hotel Titanic Chaussee in Berlin.

In der Chausseestraße 30 in Berlin-Mitte gehen die Sixities und orientalisches Flair eine Symbiose ein: Das Hotel Titanic Chaussee vereint gekonnt die beiden Stilrichtungen. Ein außergewöhnliches Hotel.

Von außen wirkt das Hotel Titanic Chaussee alles andere als besonders. Ganz im Gegenteil. Ein schlichter, glatter Betonbau reiht sich in die Häuserzeile ein und fällt in seinem Einheits-Grau nicht weiter auf. Umso beeindruckender ist das Erlebnis, wenn man durch die Schiebetüren das Hotel betritt. Ich begebe mich auf eine Zeitreise zurück in die 60er Jahre. Die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt, von den Decken hängen runde Sixties-Lampen, das Licht ist gedimmt, als Rezeption dienen zwei von innen beleuchtete, abgerundete Marmorblöcke und in der Bar Charlotte gleich neben dem Eingang gruppieren sich lederbezogene, geschwungene Club Chairs um kleine, runde Tische. Das Ganze in den Farben Grün, Türkis, Orange und Braun. Mad Man lässt grüßen.

Und das Atrium erst! Das erstreckt sich über zwölf Meter. Durch das große Glasdach sieht man den Himmel über Berlin. Das Hotelvolk chillt in den Sitzinseln, bestehend aus gemütlichen Sesseln und stilvollen Nierentischen.
Die Erfolgsgeschichte der Brüder Aygün

Das Hotel Titanic Chaussee ist neben dem Titanic Comfort und dem Titanic Gendarmenmarkt das dritte Haus der türkischen Unternehmerfamilie Aygün in Berlin. Vor über 40 Jahren kamen die sechs Brüder als Gastarbeiter aus der Türkei nach Berlin und starteten in der Gastronomie. Zur Gastrogruppe Hasir zählen mittlerweile 15 Berliner Restaurants. Auch in der Hotellerie sind die Aygüns erfolgreich. 1993 eröffneten sie ihr erstes Titanic Hotel in der Türkei. Elf Hotels sind es mittlerweile, das Titanic Chaussee ist der neueste Zugang. Vier Jahre dauerte der Bau unter der Leitung von Architekt Tchoban Voss. Eine alte Bunkeranlage musste extra dafür abgerissen werden. Die Ausstattung mit italienischem Mobiliar übernahm Innenarchitektin Asli Arikan Dayioglu.

„Unser Stil?“, fragt General Remzi Morkoc, mit dem ich mich später in der Bar unterhalte. „Sexy Sixties!“ Morkoc lächelt stolz und nippt von seinem türkischen Tee. Seit einigen Monaten leitet er das Hotel. Davor war er in der Türkei, jetzt ist er zurück in Berlin, wo er einst studiert hat. Er wohnt gleich neben dem Hotel und ist fast immer im Titanic Chaussee. Damit der Betrieb läuft. Denn Service und Gastfreundschaft werden im Titanic Chaussee groß geschrieben.

Orientalische Einflüsse

Die türkischen Wurzeln des Hotels zeigen sich im Detail. Das Holz in den Gängen ist mit orientalischen Schnitzereien verziert. Die Wände meines Zimmers schmücken Bilder mit osmanischen Ornamenten. Und in einem anderen Bild sind antike, arabisch anmutende Schlüssel gerahmt. Das weitere Interieur ist ganz im Zeichen der Sixties: geschwungene Leuchten, ein hübscher senfgelber Sessel und das Bad stilvoll mit grünen Kacheln verkleidet. Vom Fenster blicke ich auf den leider etwas schmucklosen Innenhof. Dafür ist es nachts schön ruhig.

Das Highlight des Hotels erwartet mich im oberen Stockwerk. Auf 3.000 Quadratmetern erstreckt sich das BeFine Sports & Spa. Ein Wellness-Refugium mit Fitness Club, Indoor-Pool, Sauna, Dampfbad und einem prachtvollen türkischen Hamam. Auch externe Besucher dürfen das Spa besuchen. Hotelgäste zahlen zwölf Euro Eintritt.

Spa-Besuch am Morgen

Sehr businessfreundlich sind die Öffnungszeiten des Spas von 6 bis 22 Uhr. Auch wenn es ein wenig Überwindung kostet, starte ich meinen Tag mit einigen Runden im Pool. Es ist noch sehr früh am Morgen und die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch das Glasdach über mir. Als Belohnung für die sportliche Ertüchtigung wartet auf mich das Frühstück, das im ersten Geschoss im Restaurant Alesta in Buffetform angerichtet ist. Die Auswahl ist gut, aber leider wenig überraschend: Müsli, Bacon, Bohnen, Eier, Räucherlachs, Croissants… Toll hätte ich es gefunden, wenn es auch türkische Spezialitäten gegeben hätte.

Kulinarisch auf seine Kosten kommt man im Restaurant Pasceralla, in dem ich aus zeitlichen Gründen leider nicht gegessen habe. Familie Aygün holte sich für das Restaurant keinen Geringeren als Philippe Lemoine an Bord ­– den einstigen Küchenchef des Borchardt.

Lustig: Ein Franzose leitet jetzt das italienische Restaurant einer türkischen Unternehmerfamilie. Dass das Restaurant einen so prominenten Küchenchef hat, habe ich erst nach meinem Aufenthalt erfahren. Schade, sonst hätte ich doch dort gegessen. Aber ich komme sicher bald wieder nach Berlin.

Information und Buchung:

http://www.titanic.com.tr/titanicchausseeberlin/default-de.html