Unterwegs in Marokko.

Von Jens Hoffmann

Vom Aiport Menara ist man in 10 Minuten in Marrakesch. Ein grossartiger, lebendiger Ort.

Stoffe, Gerüche, orientalische Geschichtenerzähler, Händler und Schlangenbeschwörer.

 

 

Eine schöne Reise in die Vergangenheit.

 

 

In den Strasse ist das Treiben vielfältig und aufregend.

 

 

Marrakesch wurde oft als “Paris der Sahara” beschrieben.

Wohl auch deshalb ist es zur Trenddestination geworden.

Insgesamt gibt es in Marokko neun Plätze und Objekte, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen.

Darunter auch die Medina. Auf dem Basar ist das Leben fast dasselbe wie vor hunderten Jahren geblieben, die Luft ist erfüllt mit einer eigenen Dynamik, einem vibrierenden Puls.

Hier verschmilzt Moderne mit Tradition. Ich beobachte wie alte Marokkaner mit ihren traditionellen Gewändern an mir vorbeiziehen während an der anderen Ecke der Straße modern, gestylte Menschen Arm in Arm entlangschreiten.

Tiere, Pauschaltouristen, Angelina Jolie, Madonna und Michael Douglas geniessen diesen berauschenden Mix aus Farben, Düften und Klängen.

 

 

Das Essen ist oftmals wunderbar.

 

 

Die Altstadt (Medina) liegt im Zentrum.

Um diesen alten Stadtkern  hat sich die Stadt immer weiter entwickelt, hier findet man Plätze die ihren Geruch nach Fleisch, Früchten, Leder, Gewürzen und Orient verbreiten.

Mein Favorit ist der Djemaa el Fna, tagsüber ein unscheinbarer Platz, mit Einbruch der Dunkelheit wird es trubelig.

Unzählige Stände verkaufen Suppen, Säfte, Kaffee, Tee und jede Menge Souvenirs und Nippes.

Tausende Besucher geniessen das Treiben.

Arabische Damen malen Henna-Kunstwerke auf Beine und Arme, andere lesen aus der Hand.

Traditionelle Gruppen machen Musik, während nebenan Geschichtenerzähler große Gruppen von Zuhörern unterhalten.

Affen und Vögel, Menschen in den buntesten Kostümen, Akrobaten – überall erwarten alle Sinnesorgane neue Eindrücke.

Einfach faszinierend sich diesen Reizüberflutungen auszusetzen. Weiter geht’s.

Als Architekturliebhaber faszinieren mich die “Riads”,  orientalisch verspielte Stadthäuschen mit verträumten Innenhöfen.

Sie sind ein Synonym für authentische, arabische Ästhetik geworden.

Hier kann man viele Facetten Marokkos erlernen, eine davon ist unser Hotel, das legendäre La Mamounia.

Das bekannteste Hotel in der Stadt ist es unzweifelhaft. Eine Hotellegende,  die den Mythos dieser Stadt mit begründete und unser Zuhause auf Zeit war.

 

 

Schon im 18. Jahrhundert – lange bevor das 5-Sterne-Hotel richtig bekannt wurde- rankten sich Legenden um diesen einzigartigen Ort. Der Geschichte nach vermachte Sultan Mohammed Ben Abdellah seinen vier Söhnen je einen Garten als Hochzeitsmitgift. Prinz Mamoun erhielt einen drei Hektar großen Park, in dem er fortan prächtige Feste feierte. 1923 wurde aus dem Palast im Park das Hotel La Mamounia, war das Domizil im 70.000 Quadratmeter großen Park für ein lange Zeit die einzige Adresse der Spitzenklasse.

 

Seit der Eröffnung in den zwanziger Jahren waren Staatsmänner wie Churchill, de Gaulle oder Nelson Mandela hier. Aber auch Filmstars wie Catherine Deneuve,  Claudia Cardinale, Alain Delon und Alfred Hitchcock, der im La Mamounia Szenen für “Der Mann, der zuviel wusste“ drehte. Über 80 Jahre später wurde vor allen Dingen durch die Renovierung unter der Leitung des Architekten Jacques Garcia ein Gesamtkunstwerk aus Art déco, maurischmarokkanischer Formensprache und internationalem Design geschaffen. Beim Betreten der Lobby fühlt man sich in eine Traumwelt versetzt, man federt über dicke Berberteppiche, die sanft nachgeben und glänzende Marmorstufen.

 

 

In der Suite stand dies für uns bereit. Dann wieder raus; über diese ungemein schweren Berberteppiche in die Galerie Majorelle, rote Polster und Vorhänge geben dem langen Raum eine elegante Schwere. Hinter den hohen Glastüren, vorbei an einer Bronzestatue in Richtung Garten.

Eine riesige grüne Oase inmitten der Wüste.

Wir wohnten in einer wunderschönen Suite, die 800 Angestellten lesen einem jeden Wunsch von den Lippen ab. Es gibt Tage, da sind rund 1000 Service-Kräfte für die Gäste im Einsatz. Selbst wenn hier Tagungen stattfinden, wieviele es bei uns waren weiss ich nicht genau, aber das Verhältnis war durchweg 1 zu 3 zugunsten der Gäste. Grossartig.

Hier findet man genau die kleinen und großen Annehmlichkeiten, die das legendäre Palasthotel mit vielen Geschichten zu einem berauschenden Erlebnis machen.

Auch kulinarisch erfüllt das La Mamounia unsere hohen Ansprüche.

Die Gäste haben die Wahl zwischen mehreren Restaurants. Wir genossen „French Cuisine“ mit Blick auf den paradisieschen Garten. Gehobene feine Fisch und Fleischgerichte serviert von perfekt geschultem Personal konnten uns vollendens überzeugen. Der Vegetarier Trend setzt sich aber auch hier fort, die Wertschätzung pflanzlicher Zutaten sind im Mamounia fest etabliert und man findet auf der Karte alle erdenklichen Gemüsegerichte.

Wir begleiteten das ganze Menue mit Taittinger Champagner. Der Préstige Cuvée passt meiner Einschätzung nach grossartig zum prickelnden Lebensgefühl und Genuss im Hotel.

Die Service-Qualität ist unterschiedlich von absolut brillant bis clubmäßig locker.

Das ist ein Unterschied zu vielen anderen Grand Hotels. Die Weinpflege in den Restaurants und Bars war gleichbleibend perfekt und der betuchte Gast muss auf seinen Petrus oder Mouton Rothschild nicht verzichten

Modemacher, Musiker und Filmstars schätzen dieses Ambiente, Evenbetreiber und Agenturen nutzen das Hotel für Vernissagen und Happenings vor dem Panorama des Hohen Atlas Gebirges.

Yves Saint Laurent verfügte sogar, dass seine Asche im Rosengarten des Jardin Majorelle verstreut werden sollte.

Fazit: Die älteste Stadt der Welt hat eine magische Anziehungskraft.

Diese ist untrennbar verbunden mit der Atmosphäre des La Mamounia.

Photos: Robby Cyron & Jens Hoffmann