Hört die Weisen aus dem Morgenland: Maria Groß kocht vor Wut, Josef Laggner geht ins KaDeWe und Tim Raue will in der Villa Kellermann sein neues Restaurant eröffnen.

Von Nikolas Rechenberg

Berlins bester Koch – so der Gault Millau – will in der bekannten Villa Kellermann in Potsdam ein Restaurant eröffnen. Die Villa direkt am Heiligen See in der Berliner Vorstadt wird derzeit renoviert und soll Mitte nächsten Jahres mit Luxus-Apartments aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Die Heiligen Drei Könige von Potsdam, also Günther Jauch, Wolfgang Joop und Mathias Döpfner werden – in welcher Form auch immer – hinter dem Projekt stehen und aufpassen, dass alles ganz wunderbar zugeht.

 

Niko freut sich jetzt schon, dass die Villa Kellermann wieder öffentlich wird und erinnert sich an die traumhaften Sonnenuntergänge am See, die das damalige, verspiegelte „Ristorante Villa Kellermann“ golden tauchten und sieht Tim Raue vor sich, der wie ein Honigkuchen strahlt, als wenn er gerade Tim Mälzer in Kitchen Impossible besiegt hätte.

Josef Laggner öffnet Wirtshaus im KaDeWe

Josef Laggner eröffnet im kommenden Jahr ein „Lutter & Wegner“ im KaDeWe. Das Wirtshaus soll ab Frühsommer die größte Gastro-Fläche in der legendären sechsten Etage sein. Das KaDeWe will dazu einen abgetrennten und abgesicherten Nachtbereich mit Bars schaffen – der Zugang für die Gäste wird dann über einen Außen-Lift vom Wittenbergplatz her geregelt, so dass der Restaurant-Betrieb im Gegensatz zum übrigen Geschäft noch um Mitternacht laufen kann. Niko meint: Das ist doch mal eine richtig gute Idee aus dem KaDeWe!

TV-Köchin Maria Groß kocht vor Wut

Nachdem ihr Restaurant Bachstelze wegen einer lächerlichen Bagatelle geschlossen wurde, hat sie ihr Amt als Erfurt-Botschafterin niedergelegt und das Ausflugsgeschäft im Biergarten wird reduziert. Die GOURMETWELTEN zitieren ihren letzten Facebook-Eintrag dazu und sagen „Bravo, liebe Maria!“:

„In eigener Sache. Meine Küche wird kaputtreguliert.

Nachdem heute auch die Süddeutsche Zeitung auf der ersten Seite darüber berichtet und das Thema inzwischen bundesweit Schlagzeilen macht, möchte ich noch einmal klarstellen: Ich bin sauber! Ich stelle allerhöchste Qualitätsansprüche an Lebensmittel, Kochkunst, Gastfreundschaft, Esskultur, Mitmenschlichkeit und natürlich auch an Hygiene. Niemand kann auf derartig hohem Niveau kochen, wenn hintenrum was nicht stimmt.

Ich fühle mich ungerechtfertigt von der Stadt Erfurt kriminalisiert. Auf Website der Stadt werden ich und mein Restaurant „Bachstelze“ öffentlich an den Pranger gestellt. Mir werden „Hygieneverstöße und Täuschungstatbestände beim Umgang mit Lebensmitteln“ unterstellt. Ich gestehe: In meiner Küche war es, laut Aussage Prüferin „wünschenswert“, ein FUNKTIONIERENDES DOPPELHANDWASCHBECKEN mit Kranarmatur auszutauschen. Bei der Eröffnungsabnahme musste dieses nicht mal eingebaut sein. Zudem war ein Etikett an einer Packung Bratwürste abgefallen. Diese Mängel sind längst abgestellt. Ein Infrarotwaschbecken ist eingebaut. Und nur darum ging es.

Damit ich hier richtig verstanden werde. Selbstverständlich unterstütze ich jede staatliche Maßnahme, die die qualitätsvolle Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln sicherstellt. Grausame Tiertransporte und Massentierhaltung, Genmanipulation, Überdüngung, Einsatz von Chemie lehne ich ab und fordere im Gegenteil hier viel strengere Kontrollen. Wer mich kennt, weiß, das sind keine leeren Worte.

Aber hier ging es um einen Wasserhahn und ein Wurstetikett. Es kann nicht sein, dass aus reiner Prinzipienreiterei meine Reputation ramponiert wird. Das richtige Maß muss stimmen. Behörden dürfen nicht übertreiben. Das verletzt jedes Gerechtigkeitsgefühl. Wenn zum Beispiel in Berlin die Bahnhofsmission am Zoo den vielen Gestrandeten und Obdachlosen jetzt im Winter keine heiße Mahlzeit mehr anbieten darf, weil die vielen Vorschriften dort nicht in jedem besonderen Fall eingehalten werden können, dann läuft in diesem Land etwas richtig falsch. Kalte Suppe. Kalte Seele.“