Aus der Reihe: Unterwegs in Europa
Zu Besuch in Utrecht
Text: Jens Hoffmann
Thema der Recherche – Cyling Reise Utrecht.
Alles begann in Den Haag.
Mitten im Stadtzentrum von Den Haag geht es zwischen Springbrunnen und Cafés ganz ruhig und entspannt zu.
Gut geschlafen habe ich auch.
Nach dem Museumsbesuch im Mauritius Huis Museum in Den Haag ging es weiter nach Utrecht.
Utrecht zeigte uns, wie man zur „Bicycle City No.1 of the World“ wurde und den globalen Wandel zur Fahrradwelt schaffen kann.
Ziel ist nicht nur die Creation einer besseren Mobilität, sondern die Schaffung einer neuen, nachhaltigen Welt die Spaß macht.
In Utrecht sind täglich hundertausend Menschen per Rad unterwegs.
Dort gibt es 245 Kilometer Fahrradstraßen mit breiten Radwegen.
Im größten Fahrrad-Parkhaus der Welt am Utrechter Hauptbahnhof finden unzáhlige Fahrräder Platz.
Weltweit gibt es bereits 130 Fahrradbürgermeister (es werden immer mehr!) und viele Liebhaber der Fahrradkultur.
Mir wurde mir schnell klar, das das Fahrrad eine hohe Wertschätzung geniesst.
Zu allen offiziellen und historischen Orten gelangt man schnell mit dem Rad.
Eigentlich dreht sich fast alles ums Fahrrad.
Man will die Radinfrastruktur ausbauen, um Utrecht zu einem klimaneutralen Ort zu machen.
Radfahren hat im ganzen Land oberste Priorität.
Um dem Radverkehr Vorrang einzuräumen begann man schon früh eine fahrradfreundliche Zukunft zu planen.
Doch wie viele Dinge braucht es immer etwas Zeit und Geduld um die Hürden der Bürokratie zu überwinden und die Bereitschaft für Investitionen zu kreiren erklärte uns Herbert Tiemens, Verkehrsplaner der Stadt Utrecht und Mitarbeitet der Dutch Cycling Embassy.
„Utrecht – we all cycle!“ war der Start.
Die Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur stiegen auf über 250 Mio. Euro.
Umgesetzt wurden der Ausbau des Fahrradnetzes mit Erholungsrouten, Fahrradstraßen auf dem Dach der Autobahn, Fahrradbrücken und Zweiradtunnel.
Auch die Fahrradabstellmöglichkeiten wurden ausgebaut, das weltweit größte Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof in Urecht wurde geschaffen.
Die Transformation Utrechts schritt schnell voran.
Ein Mobilitätsplan 2040 wurde entwickelt, der eine Stadt der kurzen Wege vorsieht.
Mit anderen Straßenbelägen, weißen Strichen setzte man Zeichen von denen auch Städte wie Den Haag profitiert hat.
Man kommt mit dem Fahrrad überall blitzschnell hin.
70 Prozent der Utrechter fahren per Rad.
Im Parkhaus zeigen digitale Anzeigen die aktuelle Auslastung und wo es noch freie Plätze gibt.
Wir radeln weiter zum Fort van de Klop und Uni-Campus.
Spaß hat es gemacht!
Eine interessante Erfahrung fúr mich dass Radfahrer erst mit der zweiten Grünphase über die Kreuzung kommen.
Man lernt nie aus.
Man sucht nach gemeinsamen Vorstellungen und fragt die Menschen wie sie sich die Zukunft vorstellen.
Nach ihren Ideen und Wünschen plant man dann Veránderungen.
Machen denn Holländer alles mit?
Na ja, sie sind lernbereit und glauben an ihre Gesundheit und das Fahradfahren per Arztrezept.
„Wie breit muss ein Radweg sein?
Úber drei Meter, damit zwei Fahrradfahrer nebeneinander fahren kőnnen und einer überholen kann.
Die Zukunft kann kommen.
Radfahren ist Kult.
Aber es gibt auch Schattenseiten in Utrecht
Stoisch stapft der Mann auf den Laternenmast zu, in der Hand hält er eine Schleifhexe.
Seine orangene Warnweste verrät, dass er für die Stadt tätig ist.
Die Funken sprühen, in wenigen Sekunden ist mit dem Trennschleifer das Schloss zersägt und das Fahrrad, das im Halteverbot abgestellt ist, auf die Laderampe eines Lasters geschoben.
Wer falsch parkt, wird abgeschleppt.
Wer sein Rad zurückhaben möchte, muss es für 25 Euro auslösen.
Das ist die andere Seite der Fahrradstadt Nr.1.
Willkommen in der Zukunft, weiter gehts…
Bei der Tour zur Maliebaan, dem ältesten Fahrradweg der Welt, erfahre ich das auch die Kinder des Königs der Niederlande radeln.
Selbstverständlich ohne Helm, einen Fahrradhelm trägt in den Niederlanden niemand.
Informationen:
Photos: Niederländisches Büro für Tourismus & Conventioin, Utrecht Marketing, The Hague Partners & Jens Hoffmann.
Meine Recherchereise wurde vom NBTC (Niederländisches Büro für Tourismus & Conventioin in Köln) unterstützt.
Der Inhalt dieses Artikels ist davon unbeeinflusst.