Den Haag – Die aufregende Großstadt am Meer.
Text: Jens Hoffmann
Beim Betreten der Lobby des „The Collector“ Boutique-Hotels war ich verzaubert und fühlte mich sofort wohl.
Ankommen, verweilen und entspannen.
Die Äpfel in der Obstschale waren dekoriert wie auf einem altmeisterlichen Stilleben.Offenbar legt man hier Wert auf Stil.Die Zimmer des Hotels sind individuell und klassisch gestaltet.Mir gefallen besonders die verschiedenen architektonischen Stilrichtungen und Artkollektionen an den Wánden.
Draussen vor der Tür stehen Fahrräder fúr die Gäste bereit.
Ich starte meine Fahrradsafari, los geht es nach Kijkduin.
Sozusagen auf der Suche nach der Ziellinie der 1. Etappe der Tour de Femmes.
Zwischen vielen Cafés, Springbrunnen und Shops geht es im Stadtzentrum sehr entspannt zu. Ich fúhle mich frei und geniesse die charmante Stadt am Meer.Man schmeckt den nahen Strand in der salzigen Luft.Der Zauber Den Haags ergibt sich aber nicht nur daraus, dass sie direkt am Meer liegt.
Auch historisch, landschaftlich und kúnstlerisch hat die Stadt einiges zu bieten.
Wer am Meer, auf Sand wohnt, ist ein „Hagenaar“.
Er ist oftmals gut abgesichert, viele Bewohner der Capitale sind als Verwaltungsbeamte beschäftigt.Den Haag ist auch der Sitz vieler europaeischer Einrichtungen.
Hier ist der internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen im Friedenspalast beherbergt.
Der Internationale Strafgerichtshof befindet sich ebenfalls in Den Haag.
Einige Konflikte wurden hier hier gelőst, gerade kommen sehr viele hinzu.
Auch den Palais Noordeinde, den Sitz der Kőniglichen Familie findet man in Den Haag.
Dies ist jedoch alles nicht nur eine Liebeserklárung an die Poesie des Alltags der Stadt, sondern es prásentiert sich eine vitale Stadt mit sozialem Sprengstoff und Konflikten.
Der Westen wurde auf Sand erbaut, der Osten auf Sumpfboden errichtet.
Die Arbeiterschicht lebt im Ostteil der Stadt auf dem Sumpfboden, kámpft mehr fúr Freiheit und ihren Lebenunterhalt.
Sie werden etwas abwertent ‚Hagenezen‘ genannt.
Für den Hagenezen ist der ‚Haagse Harry‘ auf dem Grote Markt ein Idol.
Der prollige Harry ist eine niederlándische Comicfigur in Jogginghose mit viel Humor und Lebensfreude.Sein Denkmal auf dem Grote Markt ist ein beliebter Treffpunkt. Der Haagse Harry spricht Haager Platt, ein Slang der von der Oberschicht abgelehnt wird.
Interessant.
Berauscht vom prallen Leben und neuen Alltagsbegegnungen schwinge ich mich aufs Rad zum Denkmal der Den Haager Bohemians.
Es zeigt einen eleganten Bonvivant namens Couperus.
Das Denkmal findet man auf der Lange Voorhout, das Wohnhaus des Schriftstellers Couperus ist heute ein Museum.
Er liebte das mondäne Scheveningen.
Scheveningen ist halt Kult und cool.
Der kilometerlange Sandstrand von Scheveningen ist nur ein paar Radminuten vom City Zentrum entfernt und zum Verlieben schőn.
Nach einem kurzen Strandbesuch mit Snack und Heineken Pils geht es mit dem Rad retour.
Weiter geht es zum Binnenhof.
Das im gotischen Stil errichtete Gebáude ist der Sitz der Regierung der Niederlande.
Es befindet sich am Platz Groene Zoodje und sollte besucht werden, nicht nur, wenn man sich fúr die Geschichte der Niederlande interessiert.
Den Haag war ursprünglich der Sitz des Grafen von Holland.
Dieser formte aus seinem Beraterteam die niederländische Ständeversammlung, aus der dann spáter das Parlament hervorging.Teil des Parlament war auch Johan de Witt.
Er steht auf einem Denkmal vor dem Parlament und schaut aufs Volk herab.
Er lebte von 1625 bis 1672 in Den Haag.Im Goldenem Zeitalter der Niederlande war er als Ratspensionár von Holland viele Jahre der dominierende Staatsmann der Republik der Vereinigten Niederlande.
Er versuchte das politische System zum Wohle des Volkes zu ordnen und ein glúckliches Leben zu fúhren – leider erfolglos, er wurde vom Volk gelyncht.Dies lasse ich unkommentiert. Ich betrachte das Gebáude des Binnenhof mit seinen spitzen Dächern und Backsteinmauern und stelle fest das es Vermeers „Ansicht von Delft“ áhnelt.
Das weltberühmte Gemälde schaute ich mir dann ein paar Minuten spáter im benachbarten Museum Mauritshuis an.
in der staatlichen Sammlung findet man hunderte hollándischer Gemálde, darunter auch viele Werke von Rembrandt, van Gogh und Vermeer.
Mein Lieblinglingsbild von Vermeer bleibt „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“.
Fasziniert vom Gemálde der jungen Dame verpasse ich fast den Anschluss an meine Reisegruppe und den Zug nach Utrecht.
Das Mauritshuis Museum ist einfach nur schőn, ein Besuch lohnt sich immer.
Wir treten hinaus und radeln im Strom davon, unser Ziel ist der Bahnhof.
Apropos Verkehr. Das Fahrrad ist hier ein weit verbreitetes Verkehrsmittel, die Infrastruktur ist mit unzaehligen Radwegen sehr gut und die Radler halten sich an die Verkehrsregeln.
Dui, Den Haag – Du Schőnheit am Meer.
Die Stadt ist eine Reise wert und bleibt nie eine Episode.
Informationen:http://holland.com
Photos: Niederländisches Büro für Tourismus & Conventioin, Miriam Dijck,
Hollandse Hootge & Jens HoffmannMeine Recherchereise wurde vom NBTC (Niederländisches Büro für Tourismus & Conventioin in Köln) unterstützt.Der Inhalt dieses Artikels ist davon unbeeinflusst.