50 Jahre Jaquart.

Das war eine wahrlich schöne Pressereise zu Jacquart in Reims, Frankreich.

Abholung am Airport CDG Paris und schon ging es los nach Reims.

Die Marke Jacquart ist eines der jüngeren Champagnerhäuser, dessen Geschichte 1964 begann, als sich die ersten Winzer genossenschaftlich zusammenschlossen, um gemeinsam einen qualitativ hochwertigen Champagner zu produzieren. Mittlerweile ist Jacquart ein Aktienunternehmen, bei dem insgesamt 1.800 zugehörige Winzer die Aktien halten und den Kurs des Unternehmens bestimmen können. Seit 2009 residiert Jacquart in einem schönen Haus in Reims, Tür an Tür mit geschichtsträchtigen Champagnerhäusern wie Roederer oder Krug. Floriane Eznack, die Chef-Önologin bei Jacquart, begrüßte uns bei unserem Besuch herzlich und erklärte das in der Champagne nur unversehrte Trauben gekeltert werden – darum ist Handlese gesetzlich vorgeschrieben. In der gesamten Champagne sind daher Jahr für Jahr hunderttausende Personen bei der Weinlese im Einsatz. Zudem sind für die Herstellung von Champagner nur drei Rebsorten zugelassen: Chardonnay, der dem Champagner Frische und Eleganz gibt; Pinot Noir, der Rückgrat und Struktur verleiht und Pinot Meunier,der Geschmeidigkeit bringt und die Cuvée abrundet. Für die Weine von Jacquart werden ausschließlich Weine aus der ersten Traubenpressung, der Cuvée, verwendet. Die Trauben werden in den ersten beiden Septemberwochen von Hand geernet und die ganzen Trauben sofort gepresst. Dann wird der Saft von der Haut und den Kernen getrennt, nach Rebsorten getrennt in Edelstahltanks abgefüllt, und die erste alkoholische Gärung erfolgt.  Nach einiger Zeit wird die im Wein enthaltene Säure biologisch abgebaut. Dann werden die Weine gefiltert, um die Trübstoffe zu entfernen. In diesem Stadium nennt man die Weine Stillweine. Und genau diese Stillweine haben wir unter Florianes Anleitung verkostet. Im Januar nach der Weinlese verkosten die Önologen alle Weine des Jahrgangs und stellen sie dann – bei Bedarf unter Zugabe von Reserveweinen aus vorherigen Jahrgängen – zu einer Champagnercuvée zusammen.

Das ist eine hohe Kunst. Denn die einzelnen Stillweine schmecken sauer und es erfordert viel Wissen, Geschmack, Aromenkenntnis und Vorstellungsvermögen, um die Cuvées für den Champagner zu komponieren und ihre Entwicklung vorherzuahnen. Für die Komposition der Champagnercuvées nehmen sich die Önologen bis 5 Monate Zeit. Ist die perfekte Komposition für die verschiedenen Weine gefunden, werden die Cuvées in Champagnerflaschen abgefüllt sowie Hefe hinzugefügt, die die zweite alkoholische Gärung auslösen. Die Hefe setzt während dieses 6 bis 8 Wochen dauernden Prozesses Alkohol und Kohlensäure frei und verwandelt die Stillweine in Schaumwein. Dann beginnt der Reifeprozess des Champagners, der bei Jacquart bis zu 3 Jahren dauert. Erst dann ist der Champagner fertig gereift und kann getrunken werden. Und erst dann weiß Floriane, ob ihre Komposition wie gewünscht harmoniert und sie einen typischen Jaquart-Champagner kreieren konnte. Nach diesem Intro in die Champagnerherstellung, dem Verkosten der Stillweine, gab es ein feines 4 Gänge-Menü mit Champagnerbegleitung. Da wir einiges getrunken haben, habe ich etwas den Überblick verloren, es gab Austern, Fisch und Kaviar, dazu einen Jahrgangschampagner: ein Jacquart Blanc de Blanc 2006.

Es folgten Meeresfrüche begleitet von Champagne Jacquart Rosé Mosaique.Das Hauptgericht war ein Wolfsbarsch.

Weiter ging es mit Scheiben von Comté Käse, Brot und Rucola. Und immer wieder verschiedene feine Cuvées.

Oskar Wilde sagte,  wenn man die Wahl hat zwischen Austern und Champagner: Beides!!!

Oder war es garnicht Oskar Wilde?

Den Abschluss ein feines Desert und eine Flasche Champagner als take away. Merci beaucoup.

Der Air France Piloten Streik ist auch vorbei, mit dem Kombi nach Paris und abends wieder in Berlin.

Reims, mon amour!