Zwei neue Restaurants mit 3-Sternen – In München das «Tohru in der Schreiberei» und in Hamburg das Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten.
Von Jens Hoffmann
Photos: Anna-Maria Veszeli
Die mittlerweile 341 Sternerestaurants bestätigen, dass das Niveau der deutschen Gastronomie zunimmt.
Zwölf 3-Sterne-Restaurants (darunter zwei neue), 47 2-Sterne-Restaurants (darunter fünf neue) und 282 1-Stern-Restaurants (darunter 30 neue) sind Beleg für eine bemerkenswerte Entwicklung der deutschen Gastronomie.
Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide MICHELIN sowie das gesamte Team an Inspektor*innen zollen den hiesigen Gastronom*innen vollen Respekt. „Ihr hoher Qualitätsanspruch ist ungebrochen, ebenso der Ideenreichtum und die Passion. Immer bestrebt, sich ganz am Gast zu orientieren, entwickeln oftmals junge Küchenchefinnen und Küchenchefs neue unprätentiöse, zugängliche und verständliche Konzepte. Dabei setzt sich der Trend zu pflanzenbasierter Küche fort. Während bei der Produktwahl Regionalität und Saisonalität nach wie vor eine immense Bedeutung zukommen.
Es hat Spaß gemacht, bei den Drei Sternern denke ich immer an Andy Hayler, mit dem ich ein EU Projekt gemacht habe und es ist schon spannend, dass es im Jahr 1951 weltweit nur sieben Drei-Sterne Restaurants. Michelin danke, es hat Spaß gemacht.
Genussreich war es auch.

Zwei neue 3-Sterne-Restaurants
Insgesamt zählt die neue Selektion zwölf 3-Sterne-Restaurants. Mit jeweils einem neuen und einem bestätigten 3-Sterne-Restaurant bilden Hamburg und München die deutsche Gastro-Spitze. In Hamburg hat Christoph Rüffer die Küche des Haerlin weiterentwickelt und sie nun in den gastronomischen Olymp gehoben.
„Mit perfekten Kompositionen aus Topprodukten in hervorragender Balance sind hier drei Sterne zweifelsfrei verdient“, findet das Travel-Food-Art Magazin.
Das The Table von Kevin Fehling überzeugt mit Aromen-Fusion und erhält bereits im zehnten Jahr die drei Sterne.
Gleich zwei höchstdekorierte Restaurants auch in München: Tohru Nakamura, in der vorherigen Selektion mit zwei Sternen ausgezeichnet, hat es mit dem Tohru in der Schreiberei nun in die 3-Sterne bekommen.
Wow!
„Mit eigener Handschrift und feinfühliger Stilistik gelingt ihm eine äußerst spannende Verbindung von japanisch inspirierter und klassisch-französischer Küche“, sind sich die Inspektor*innen einig.
Er teilt sich die gastronomische Spitze in der Stadt mit Jan Hartwig, der in seinem bereits mit drei Sternen ausgezeichneten JAN immer wieder aufs Neue eine grandiose Liaison aus Klassik und Kreativität schafft.
Unter den 47 2-Sterne-Restaurants findet sich mit dem neu aufgenommenen ATAMA by Martin Stopp. Mit seinen beiden Menüs – eines reduziert-produktorientiert, das andere unbeschwert-kreativ – liegt er bereits kurz nach der Eröffnung des Restaurants auf 2-Sterne-Niveau.
Ebenso erwähnenswert ist das Pietsch in Wernigerode, in dem sich Robin Pietsch und Luis Hendricks in ihrem Menü bestens auf Umami und Weltoffenheit verstehen und es damit in die 2-Sterne-Liga geschafft haben. Inhaber Robin Pietsch betreibt gleich nebenan auch das 1-Stern-Restaurant Zeitwerk.
Auf zwei Sterne gesteigert hat sich auch Oswald’s Gourmetstube in Teisnach mit der präzisen, produktorientierten Küche von Thomas Gerber.
Ebenso das Intense in Wachenheim an der Weinstraße, in dem Benjamin Peifer seine spezielle Fusion aus Pfalz und Japan in legerem Ambiente zum Besten gibt. Verdient ist auch der zweite Stern für das Gotthardt‘s by Yannick Noack in Koblenz, in dessen offener Küche Yannick Noack und sein Team seit letztem Dezember eine neue Wirkungsstätte gefunden haben.

Unter den 282 1-Stern-Restaurants der Selektion 2025 befinden sich 30 neu ausgezeichnete Restaurants. Hervorzuheben ist das Loumi. In dem kleinen Eckrestaurant in Berlin-Kreuzberg steht mit Karl-Louis Kömmler ein Autodidakt am Herd und bietet einen Mix aus japanisch-asiatisch und französischer Küche.
Luftig, einladend und freundlich ist die Atmosphäre im Sommerfeld in Frankfurt am Main.
In der offenen Küche wird saisonal, charakterstark und abwechslungsreich gekocht.
Angenehm unkompliziert ist das Hawara in Freiburg mit seiner stark regional-saisonal orientierten Küche, die für ihre verantwortungsvolle Philosophie zudem mit dem Grünen Stern gewürdigt wird. Ein neues 1-Stern-Restaurant der besonderen Art ist das GLORIE in Hamburg (unter einem Dach mit dem ebenfalls von Thomas Alfons Imbusch betriebenen 100/200 Kitchen), das mit seinem reinen À-la-carte-Angebot eine willkommene Alternative für Gourmets darstellt.
14 neue Grüne Sterne für verantwortungsvollen Genuss
Bemerkenswerte 80 Grüne Sterne zählt die diesjährige Selektion insgesamt, darunter 14 Neuzugänge. Der Grüne Stern zeichnet Restaurants aus, die in der Branche eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um verantwortungsvolle Praktiken geht – Restaurants, die kulinarische Exzellenz mit Initiativen verbinden, die darauf abzielen, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Diese Restaurants sind eine Inspirationsquelle sowohl für begeisterte Feinschmecker*innen als auch für die gesamte Gastronomiebranche. Seit seiner Einführung im Guide MICHELIN Deutschland 2020 sind sich immer mehr Gastronom*innen ihrer Verantwortung gegenüber Ressourcenschonung und Respekt vor Natur und Umwelt bewusst und setzen diese in ihren Küchen – und auch darüber hinaus – beispielhaft um. Das Engagement ist vielfältig: von der Verwendung saisonaler und regionaler Produkte – gerne in Bio-Qualität – über Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und „Nose to tail“-Verarbeitung, die Vermeidung langer Transportwege und Recycling, bis hin zur Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen und der Information der Gäste. Allesamt zukunftsweisende Initiativen, die bestens mit Qualität und Genuss vereinbar ist.
Gleich fünf Awards werden in diesem Jahr für besondere Leistung vergeben.
Geehrt werden damit Professionals in den Rubriken Service, Young Chef, Mentor Chef, Sommelier und Cocktail.
Mit dem Service Award wird in diesem Jahr Daniela Oos aus dem Wein- und Tafelhaus in Trittenheim gewürdigt. Ausgesprochen sympathisch und mit österreichischem Charme versprüht sie in dem rundum verglasten eleganten Restaurant echte Herzlichkeit und erklärt den Gästen kompetent das mediterran beeinflusste Menü ihres Mannes Alexander Oos.
Angenehmer könnte die erneut mit einem Stern ausgezeichnete Küche kaum begleitet werden.
Gewinner des Young Chef Awards ist Luis Hendricks, Küchenchef des modernen Counter-Restaurants Pietsch in Wernigerode. Mit ihm hat Inhaber Robin Pietsch einen überaus talentierten Koch an seiner Seite, der hier in jungen Jahren Großes vollbringt: ein kreatives Menü voller Umami, intensiver Aromen und asiatischer Einflüsse und mit einer ganz eigenen Handschrift.
Eine fantastische Leistung, die dem Restaurant den zweiten Stern beschert hat.
Als Mentor Chef gekürt wird Claus-Peter Lumpp, seit März 1992 Küchenchef im Restaurant Bareiss in Baiersbronn und bekannt für seinen klassisch-französischen Kochstil.
Ihm ist es zu verdanken, dass das elegante Gourmetrestaurant des Bareiss’schen Familienbetriebs nun bereits das 18. Jahr in Folge mit drei Sternen ausgezeichnet ist. Claus-Peter Lumpp hat sich in all den Jahren mit großem Engagement um den Nachwuchs am Herd verdient gemacht und mit seinem reichen Erfahrungsschatz und Know-how das Talent zahlreicher Köche gefördert. Verliehen wird der Award in Kooperation mit der Schweizer Uhrenmanufaktur Blancpain.
Den Sommelier Award erhält Marie-Helen Krebs aus dem IKIGAI bei Krün. Mit fundiertem Fachwissen und auf angenehm ungezwungene, natürliche Art empfiehlt sie die passenden Weine zur kreativen, asiatisch-japanisch beeinflussten Küche von Christoph Rainer, die in diesem Jahr erneut mit zwei Sternen ausgezeichnet ist. Die charmante Sommelière ist stets präsent, ohne aufdringlich zu sein – gerne geht sie auf Fragen ein und glänzt dabei mit Expertise. Gesponsert wird der Award vom französischen Champagnerhersteller Perrier-Jouët.
Zum ersten Mal wird auch der in Deutschland vergeben.

Besonders hervorgetan mit seinen spannenden Kreationen hat sich Michele Heinrich im YALDY in Frankfurt am Main. Die hochwertigen Cocktails sind eine echte Alternative zu Wein und passen bestens zum trendig-coolen Konzept dieses auf „Sharing“ ausgerichteten Restaurants im Bahnhofsviertel, das neu in die Selektion aufgenommen und mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet ist.
Die Konzentration von Sterne-Restaurants ist in Berlin weiterhin so hoch wie in keiner anderen deutschen Stadt. Neu dazu gekommen ist ein kleines Eckrestaurant in Kreuzberg.
Berlin schlägt sich weiter gut im Feinschmecker-Wettkampf. Ein Restaurant mit drei Sternen des Gourmetführers «Guide Michelin» und vier Zwei-Sterne-Lokale machen die Hauptstadt attraktiv für Liebhaber der gehobenen Küche. Dazu kommen in der neuen Ausgabe 17 Restaurants mit einem Michelin-Stern, eins mehr als 2024.
Große Veränderungen in der Qualität der führenden Berliner Restaurants stellten die Tester nicht fest. Weiterhin liegt das «Rutz» mit seinen drei Sternen auf dem ersten Platz. In der Zwei-Sterne-Kategorie gibt es nun vier statt wie zuletzt fünf Restaurants: «Coda Dessert Dining», «Facil», «Horváth» und «Tim Raue». Das «Lorenz Adlon Esszimmer» verlor einen seiner bislang zwei Sterne.
Ein Neuzugang in der Sterne-Kategorie ist das «Loumi», das für seinen ersten Stern besonders hervorgehoben wird: «In dem kleinen Eckrestaurant in Berlin-Kreuzberg steht mit Karl-Louis Kömmler ein Autodidakt am Herd und bietet einen Mix aus japanisch-asiatisch und französischer Küche.»
Grüne Sterne für eine Vorreiterrolle bei nachhaltiger Küche erhielten in Berlin das «Bandol sur mer», «Bonvivant», «Frea», «Horváth», «Nobelhart & Schmutzig» und «Rutz».
In Brandenburg wurden drei Restaurants statt wie bisher zwei mit einem Stern geehrt. Neu hinzugekommen ist das «Sawito» in Falkensee westlich von Berlin. Schon länger dabei sind in Potsdam das «Kochzimmer» in der Gaststätte «Zur Ratswaage» und die «Alte Überfahrt» in Werder (Havel).
Sterne in Bayern
München hat ein neues Drei-Sterne-Restaurant: Das «Tohru in der Schreiberei» hat in der neuen Ausgabe des Gourmet-Führers «Guide Michelin» die höchste Auszeichnung bekommen.
«Mit eigener Handschrift und feinfühliger Stilistik gelingt ihm eine äußerst spannende Verbindung von japanisch inspirierter und klassisch-französischer Küche», schreiben die Restauranttester über Spitzenkoch Tohru Nakamura (41).
Damit gibt es nun drei Drei-Sterne-Restaurants in Bayern: Neben dem «Tohru» sind dies das «Jan» von Jan Hartwig – ebenfalls in München – und das «Es:senz» in Grassau im Chiemgau.
13 Zwei-Sterne-Restaurants – 65 mit einem
«Oswalds Gourmetstube» im niederbayerischen Teisnach steigt «mit der präzisen, produktorientierten Küche von Thomas Gerber» neu in die Gruppe der Zwei-Sterne-Restaurants auf, von denen es nun 13 im Freistaat gibt.
Das «Nose & Belly» in Augsburg bekommt seinen ersten Stern, ebenso «La Boucherie» in Kreuzwertheim und das «1804 Hirschau» in München, «Stephans Stuben by Marco Langer» in Neu-Ulm, «Marcel von Winckelmann» in Passau, «Ontra’s Gourmetstube» in Regensburg, das «June» in Übersee und das «Mizar» in Würzburg.
Auch das Restaurant «Überfahrt» in Rottach-Egern kehrt mit einem Stern von Cornelia Fischer (Foto) zurück. 65 Lokale im Freistaat haben laut dem neuen «Guide Michelin» nun einen Stern.
Spitzen-Sommelière auf Schloss Elmau
Der Sommelier-Award geht nach Oberbayern: an Marie-Helen Krebs aus dem «Ikigai» auf Schloss Elmau bei Krünn. «Mit fundiertem Fachwissen und auf angenehm ungezwungene, natürliche Art empfiehlt sie die passenden
Weine zur kreativen, asiatisch-japanisch beeinflussten Küche von Christoph Rainer, die in diesem Jahr erneut mit zwei Sternen ausgezeichnet ist», teilt der «Guide Michelin» mit. «Die charmante Sommelière ist stets präsent, ohne aufdringlich zu sein – gerne geht sie auf Fragen ein und glänzt dabei mit Expertise.»
Sterne in Hamburg
Seit zehn Jahren kocht Kevin Fehling mit seinem Restaurant «The Table» auf allerhöchstem Niveau. Jetzt bekommt der 3-Sterne-Koch Konkurrenz von einem langjährigen Kollegen.
Hamburg hat mit dem Restaurant «Haerlin» im Luxushotel «Vier Jahreszeiten» an der Alster einen neuen Genusstempel auf höchstem Niveau: Das Restaurant unter der Leitung von Küchenchef Christoph Rüffer darf sich nun mit drei Michelin-Sternen schmücken, wie aus der neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» hervorgeht.
Rüffer hat die Küche des «Haerlin» im Laufe von 20 Jahren von 1-Stern- auf 2-Sterne-Niveau weiterentwickelt und sie nun in den gastronomischen Olymp gehoben, hieß es. «Mit perfekten Kompositionen aus Top-Produkten in hervorragender Balance sind hier drei Sterne zweifelsfrei verdient», loben die begeisterten Inspektorinnen und Inspektoren.
Kevin Fehling holt zum 10. Mal drei Sterne
Damit hat Hamburg jetzt zwei 3-Sterne-Restaurants und befindet sich mit München an der deutschen Gastro-Spitze: Spitzenkoch Kevin Fehling habe mit seinem Restaurant «The Table Kevin Fehling» «mit einzigartiger, weltoffen-kreativer Aromen-Fusion» bereits im zehnten Jahr die drei Sterne bestätigt, hieß es weiter.
Ihre zwei Sterne verteidigen konnten drei Restaurants in Hamburg: Das «100/200 Kitchen» an den Elbbrücken, das «Bianc» in der Hafencity und das «Lakeside» im «Fontenay»-Hotel an der Außenalster.
Neu in den 1-Sterne-Himmel aufgestiegen sind das «Glorie» – unter einem Dach mit dem ebenfalls von Thomas Alfons Imbusch betriebenen «100/200 Kitchen», das «Heimatjuwel» und das «Koer». Ihren neuen Stern aus dem vergangenen Jahr verteidigten das «Atlantic Restaurant» an der Außenalster, das «Petit Amour» in Hamburg-Ottensen und «The Lisbeth» in der Altstadt.
Jeweils einen Stern behielten das «Jellyfish» in Eimsbüttel, das «Landhaus Scherrer» an der Elbchaussee, das «Piment» in Hoheluft-Ost, das «Zeik» in Winterhude und das «Haebel» in Altona-Altstadt.
Einige der Hamburger Sterne-Küchen können sich zudem mit einem «Grünen Stern» für umweltbewusstes Einkaufen und Kochen schmücken. So achten das «100/200 Kitchen», das «Haebel», das «Landhaus Scherrer» und das «Zeik» besonders auf ressourcenschonende Gastronomie.
Dabei greifen sie beispielsweise auf saisonale und regionale Produkte zurück und nutzen Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung. Neu hinzugekommen in dieser Kategorie sind das «Heimatjuwel», das «Glorie» und das «Klinker».
Rheinland-Pfalz und Saarland
Rheinland-Pfalz und das Saarland können künftig mit gleich drei neuen Zwei-Sterne-Restaurants glänzen. Das «Gotthardt’s by Yannick Noack» in Koblenz, das «Intense« in Wachenheim an der Weinstraße und das «Atama by Martin Stopp» in Sankt Ingbert wurden ausgezeichnet, wie aus der neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» hervorgeht.
Ihre zwei Sterne verteidigten das «L.A. Jordan» in Deidesheim und das «Steinheuers Restaurant Zur Alten Post» in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Saarland dürfen sich weiterhin das «Esplanade» und «Gästehaus Klaus Erfort» in Saarbrücken sowie das «Louis Restaurant» in Saarlouis Zwei-Sterne-Restaurant nennen.
Darüber hinaus darf sich in Rheinland-Pfalz das «Purs New Nordic Japanese Cuisine» in Andernach über einen Stern freuen. Einen neuen Stern erhält auch das «irori» in Knittelsheim. Das Restaurant hatte 2024 in Neustadt an der Weinstraße zunächst seine Türen geschlossen, bis es im Herbst an neuer Wirkungsstätte wiedereröffnete. Insgesamt gibt es nun in Rheinland-Pfalz landesweit 21 Ein-Stern-Restaurants. Im Saarland sind es weiterhin drei.
So viele Sternerestaurants wie nie in Deutschland
Ihre drei Sterne verteidigen konnten die Küchen des «schanz.restaurant.» in Piesport und des «Waldhotel Sonnora» in Dreis – beide im Kreis Bernkastel-Wittlich, sowie im Saarland das Victor’s Fine Dining by Christian Bau» in Perl im Kreis Merzig-Wadern.
Allerdings wurden auch Sterne gestrichen: Einem Zwei-Sterne-Lokal in Rheinland-Pfalz wurden beide Sterne aberkannt. Jeweils einen Stern mussten drei Restaurants in Rheinland-Pfalz einbüßen. Im Saarland gab es keine Veränderungen.
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg bleibt ein Top-Ziel für Gourmets, Veränderungen bei der Zahl der Sterne-Restaurants gibt es keine. In der neuen Ausgabe des «Guide Michelin» werden wie schon im Vorjahr 73 Gourmettempel aufgelistet, wie der Reifenhersteller in Frankfurt/Main bekanntgab.
Drei Gasthäuser können sich über einen neuen Stern freuen: der «Kaisersaal» im Hotel Kaiserhof in Ravensburg, das «Raro im Mühlenhof» in Schriesheim bei Heidelberg und das «Hawara» in Freiburg. Letzteres erhält auch noch den grünen Stern. Dieser soll laut Michelin eine besonders nachhaltige Küche hervorheben. Gekocht wird beispielsweise mit saisonalen und regionalen Zutaten sowie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung.
Zwei Top-Adressen weiter im Nordschwarzwald
In Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt bleibt die Sterne-Dichte besonders hoch. Das «Restaurant Bareiss» und die «Schwarzwaldstube» verteidigen dort wieder einmal ihre drei Sterne. Das «1789» und das «Schlossberg» dürfen weiterhin jeweils einen Stern führen.
Lange Zeit war die Stadt mit rund 15.000 Einwohnern im Nordschwarzwald die bundesweit einzige mit zwei Drei-Sterne-Restaurants. Doch nun gibt es auch in München zwei Restaurants der höchsten Sterne-Kategorie. Neben dem «Jan» trägt neu auch das «Tohru in der Schreiberei» in der bayerischen Landeshauptstadt drei Sterne. Auch Hamburg hat fortan zwei Drei-Sterne-Lokale: das «The Table» und neu das «Haerlin».
Für sein Engagement um den Nachwuchs am Herd wurde Küchenchef Claus-Peter Lumpp aus dem «Bareiss» als «Mentor Chef» ausgezeichnet. Ihm sei es zu verdanken, dass das Haus das 18. Jahr in Folge mit drei Sternen ausgezeichnet werde, teilte Michelin mit. Lumpp habe mit seinem reichen Erfahrungsschatz und Know-how das Talent zahlreicher Köche gefördert.
Wo Sterne aberkannt wurden
Doch nicht überall dürften die Champagner-Korken angesichts der Neuauflage des Restaurantführers knallen. So haben die Inspektoren dem bisherigen Zwei-Sterne-Restaurant «Mühle» am Schluchsee im Hochschwarzwald einen Stern aberkannt. Zu den Gründen wollte sich Michelin auf Anfrage nicht äußern. Erst im Frühjahr 2023 hatten die Inspektoren dem Restaurant mit «französisch-moderner» Küche zwei Sterne verliehen.
Im roten Führer nicht mehr gelistet wird das ehemalige Zwei-Sterne-Restaurant «SEO Küchenhandwerk» in Langenargen am Bodensee nahe Friedrichshafen. Es wurde Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr geschlossen.
Ebenfalls geschlossen wurde das Stuttgarter «Ritzi Gourmet» – es war mit einem Stern ausgezeichnet. Auch das «MARKOS» in Weingarten bei Ravensburg hatte im vergangenen Jahr noch einen Stern, in diesem Jahr keinen mehr. Medienberichten zufolge hatte Spitzenkoch Marco Akuzun das Restaurant im vergangenen Jahr verlassen.
Landeshauptstadt bleibt Spitzenreiter – Freiburg holt auf
In Stuttgart sammeln sich mit sieben Adressen weiter die meisten Sterne-Restaurants in einer Stadt im Südwesten. Die «Speisemeisterei» behält ihre zwei Sterne. Doch auch Freiburg mausert sich zu einem Standort für Feinschmecker. Dort gibt es nun fünf Sterne-Restaurants.
Sterne in Hessen
Hessen hat jetzt insgesamt 18 Sterne-Restaurants, aber nur noch ein Restaurant mit zwei Sternen des Gourmetführers «Michelin». Das «Lafleur» in Frankfurt konnte seine Bewertung verteidigen, wie aus der neuen Ausgabe des Restaurantführers «Guide Michelin» hervorgeht. Darüber hinaus darf sich das «Sommerfeld» in Frankfurt über eine neue Auszeichnung mit einem Stern freuen.
Das Restaurant «Sommerfeld» ist der Nachfolger des «Weinsinn», das im Sommer 2024 schloss und vormals ebenfalls mit einem Stern ausgezeichnet wurde. Das «Gustav» in Frankfurt (vormals zwei Sterne) schloss ebenfalls im vergangenen Jahr seine Türen und wurde dementsprechend nicht mehr von den Inspektoren des «Guide Michelin» berücksichtigt. Ein Drei-Sterne-Restaurant gibt es in Hessen weiterhin nicht.
Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Sterne-Restaurants auf zwölf gestiegen. Das geht aus dem neuen Restaurantführer «Guide Michelin» hervor. Neu in der Sterneküche ist dabei das Restaurant «Ahlmanns» in der Landeshauptstadt Kiel, das sich nun mit einem Stern schmücken kann, teilten die Herausgeber mit.
Bei den Zwei-Sterne-Restaurants in Schleswig-Holstein bleibt indes alles beim Alten: So konnten die «Meierei Dirk Luther» in Glücksburg bei Flensburg, der «Söl’ring Hof» in Rantum auf Sylt und das «Courtier» in Wangels im Kreis Ostholstein ihre Sterne behaupten.
Hohe Stern-Dichte auf Sylt
Einen Stern haben sich erneut «Das Grace» in Flensburg, das «Wullenwever» in Lübeck, das «Alt Wyk» in Wyk auf Föhr, das «DiVa» in Scharbeutz, die «Orangerie» in Timmendorfer Strand und die drei Sylter Häuser «Kai3» in Hörnum, «Bodendorf’s» in Tinnum und «Tipken’s by Nils Henkel» in Keitum verdient. Eine Drei-Sterne-Küche gibt es in Schleswig-Holstein nach wie vor nicht.
Eine der Sterneküchen sowie zwei weitere Restaurants können sich zudem mit einem «Grünen Stern» für umweltbewusstes Einkaufen und Kochen schmücken. So achten «Das Grace», das «James Farmhouse» in Flensburg und die «Gutsküche» in Tangstedt (Kreis Stormarn) besonders auf ressourcenschonende Gastronomie. Dabei greifen sie beispielsweise vornehmlich auf saisonale und regionale Produkte zurück und nutzen Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung.
Nordrhein-Westfalen
Sterne-Schwund in Nordrhein-Westfalen: Im Gegensatz zum bundesweiten Sterne-Regen für Gourmet-Restaurants haben in Nordrhein-Westfalen nur wenige Küchenchefs eine der begehrten Auszeichnungen abbekommen. Das geht aus der neuen Wertung des Restaurantführers «Guide Michelin» für 2025 hervor.
Die Zahl der mit einem oder zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants sank im bevölkerungsreichsten Bundesland von 52 auf 46, obwohl sie bundesweit zunahm. Gleich zehn Gourmet-Tempel in NRW verloren ihren Michelin-Stern, nur vier kamen neu hinzu. Der Trend hält damit an: 2023 hatten noch 56 Restaurants in NRW einen oder zwei Sterne.
Dass die Inspektoren in NRW besonders streng sind, schloss die Sprecherin des «Guide Michelin» aus: «Unsere Inspektorinnen und Inspektoren testen weltweit nach den gleichen Standards. Es gibt auch keine, die ausschließlich in NRW tätig sind», versicherte Alexandra Beck-Berge.
Spitzen-Trio unverändert
An der Spitze blieb in Nordrhein-Westfalen dagegen alles unverändert: Mit jeweils zwei «Michelin»-Sternen überzeugte das «Vendôme» in Bergisch Gladbach, das «Ox & Klee» in Köln und das «Coeur D’Artichaut» in Münster die Testesser. Ein Restaurant der Weltspitze mit drei Sternen sucht man in NRW seit 2022 vergebens. Damals musste das «Vendôme» den lange geführten dritten Stern abgeben.
43 NRW-Restaurants mit einem Stern
43 Restaurants in Nordrhein-Westfalen bekamen immerhin einen Stern, darunter sind vier neue oder Rückkehrer in den Sterne-Himmel: «Chefs Atelier» in Essen, das «Schwarzgold» in Dortmund sowie «La Vie» und der «Setzkasten» in Düsseldorf. Köln und Düsseldorf haben jeweils neun Sterne-Tempel, gefolgt von Essen mit drei.
Von den drei prominenten TV-Köchen in NRW behielten zwei ihren Stern: Die Restaurants «Goldener Anker» von Björn Freitag und «Rosin» von Frank Rosin in Dorsten verteidigten ihre Sterne. Die «Schote» von TV-Starkoch Nelson Müller verlor ihn dagegen zunächst. Müller zog zum Jahreswechsel mit seinem Restaurant von Essen nach Bergisch Gladbach.
Gleich zehn Restaurants in NRW wurde der Stern gestrichen: neben der «Schote» auch «Jan Diekjobst» in Detmold, dem «Grammons» in Dortmund, «Le Flair» und «Pink Pepper» in Düsseldorf, «Bembergs Häuschen» in Euskirchen, «Clostermanns Le Gourmet» in Niederkassel sowie «Astrein», «Neobiota» und «Maibeck» in Köln.
Das «Neobiota» war innerhalb Kölns umgezogen. Das «Astrein» hatte dagegen im Januar dicht gemacht. Auch «Bembergs Häuschen» schloss seine Türen dauerhaft. Das «Grammons» in Dortmund ist schon seit einem Jahr geschlossen.
Sterne in Sachsen
Sachsens Spitzengastronomie hat ein neues Sterne-Restaurant. Die Spezialisten des «Guide Michelin» nahmen das familiengeführte «Heiderand» in Dresden mit einem Stern in ihre Liste auf. Damit gibt es landesweit nun neun mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Lokale.
«Elements» und «Genuss-Atelier» ebenfalls in der sächsischen Landeshauptstadt behalten ihren Stern – ebenso wie «Frieda», «Stadtpfeiffer» und «Kuultivo» in Leipzig. Auch das «Atelier Sanssouci» in der Villa Sorgenfrei in Radebeul und das «Juwel» im Hotel «Bei Schumann» in Schirgiswalde-Kirschau behaupteten als Hotelrestaurants ihren Stern.
Vom Tanzcafé mit Bratenbrot zu modernem Spitzenlokal
Im «Heiderand» im Osten der Elbestadt kocht Martin Walther in vierter Generation modern und saisonal in den Räumen, in denen seine Ur-Ur-Großeltern 1904 ein Café eröffneten. Später als «Café Heiderand» von seinen Eltern geführt, war es zu DDR-Zeiten unter dem Motto «Tanztee und Bratenbrot» bekannt.
2020 übernahm der Sohn das Lokal und machte ein Restaurant daraus, das auf Frische, Regionalität und heimisches Gemüse setzt. «Das „Heiderand“ steht für moderne Küche, erwachsen aus langer Tradition», wird der Küchenchef auf der Homepage zitiert.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern kann man vielerorts gut essen gehen. Einige der Restaurants tragen sogar einen Michelin-Stern. Eine Küche hat die Auszeichnung dagegen verloren.
Rostock/Rügen (dpa/mv) – Wer in Mecklenburg-Vorpommern in einem Sterne-Restaurant essen gehen möchte, hat die Wahl zwischen sieben Lokalen. So viele haben es mit ihrer Gourmetküche in den neuen Gastroführer «Guide Michelin» geschafft, teilt Michelin mit. Damit ist die Zahl der Sterne-Restaurants von acht auch sieben gesunken. Das Restaurant «Ostseelounge» in Dierhagen musste seinen Stern wieder abgeben.
Ihren Stern verteidigen konnten diese Restaurants: das «Friedrich Franz» in Heiligendamm/Bad Doberan, die «Alte Schule – Klassenzimmer» im Ort Feldberger Seenlandschaft, «Ich weiß ein Haus am See» in Krakow am See, das «freustil» in Binz, das «Kulmeck by Tom Wickboldt» und «The O’ROOM» in Heringsdorf sowie das «Gourmet-Restaurant Der Butt» in Rostock-Hohe Düne.
«Alte Schule – Klassenzimmer» auch beim Thema Nachhaltigkeit vorn
Restaurants mit zwei oder gar drei Sternen sind in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor nicht vertreten. Dafür aber ist die «Alte Schule – Klassenzimmer» erneut auch mit einem «Grünen Stern» für ihre ressourcenschonende Gastronomie ausgezeichnet worden. Wer diese Auszeichnung bekommt, der achtet unter anderem besonders auf saisonale und regionale Produkte sowie artgerechte Tierhaltung und Müllvermeidung.
Niedersachsen
Der Küchenchef des «Aqua» in Wolfsburg, Sven Elverfeld, bleibt in der ersten Liga der Spitzengastronomie. Die neue Ausgabe des Hotels- und Restaurantführers «Guide Michelin» bewertet die Küche des 56-Jährigen abermals mit drei Sternen.
Damit gehört das Restaurant im Hotel The Ritz-Carlton zu Deutschlands zwölf Top-Adressen mit der höchsten Bewertung. Das «Aqua» bleibt damit das einzige Drei-Sterne-Restaurant in Niedersachsen.
Jeweils zwei Sterne gehen an zwei Restaurants in Hannover, nämlich an das «Jante» (Tony Hohlfeld) sowie an das «Votum» (Benjamin Gallein)
Immerhin finden sich landesweit neun Restaurants, dem die Tester einen Stern verleihen. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr das «Marie» in Hannover sowie «Joseph’s Fine Dining» in Bad Sachsa.
Mit einem Stern schmücken dürfen sich darüber hinaus das «Hilmar» in Aerzen, das «Sterneck» in Cuxhaven, das «Handwerk» in Hannover sowie das «Seesteg» auf der Insel Norderney.
Jeweils einen Stern erkochten sich auch drei Restaurants in Osnabrück, nämlich «Friedrich», «Iko» und «Kesselhaus».
Im Land Bremen hat der «Guide Michelin» in diesem Jahr kein einziges Restaurant mit einem Stern oder mehreren Sternen ausgezeichnet.
Der neue Gourmetführer wurde in Frankfurt/Main vorgestellt.
Total:
Das zweite Jahr in Folge gibt es bundesweit so viele Sternerestaurants wie nie zuvor. Insgesamt 341 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern vom «Guide Michelin» schmücken.
Die Inspektoren haben 282 Spitzenküchen mit einem Stern – 30 neue sind dabei – bewertet und 47 Restaurants mit zwei Sternen.
Über zwölf Restos strahlen nun drei Sterne.
