Text: Jens Hoffmann
Fotos: Annamaria Veszeli
Catania wird die schwarze Stadt genannt. Die Symbiose mit ihrem örtlichen Vulkan, dem Ätna, prägt die Stadt seit fast 3000 Jahren.
Der Ätna ist im Leben der Catanesi allgegenwärtig, denn an den fruchtbaren Ausläufern des Vulkankegels wachsen wunderbare Trauben, Zitronen und Pistazien.
Catania als Stadt ist ein kultureller und inspirierender Ort.
Die Stadt wurde von römischen, griechischen, byzantinischen, arabischen, normannischen und spanischen Eroberern beeinflusst und ist seit langem für ihre unverwechselbare Kulinarik, ihre mittelalterlichen Kirchen und ihre verblassten Barockgebäude bekannt.
In den letzten Jahren gab es nicht nur im Bereich Kulinarik bemerkenswerte Entwicklungen.
Die Restaurants, Pizzerien und Bars servieren nun überall feines, sizilianisches Essen in hoher Qualität.
Und auch kulturell hat die Stadt einiges zu bieten.

Der berühmteste Einwohner Catanias ist der Komponist Bellini.
Seine bekannteste Oper namens Norma hört man überall und sie hat einen legendären Ehrenplatz gefunden und zwar auf den Speisekarten von Catania.
Pasta alla Norma mit viel Ricotta Käse.
Yummy.
Kulturell geht es weiter.
Die Paläste stehen auf der Liste. Ich mag den Palazzo Biscari besonders.
Sehr dekorativ und diesen zeitgenössischen Stil findet man fast nur auf Sizilien.
Ich habe noch nie so viele schöne historische Residenzen gesehen.

Alle Kirchen in Catania haben glitzernde, goldene Mosaike im byzantinischen Stil an den Wänden und Decken.
Hier regiert der arabisch-normannische Designstil des sizilianischen Mittelalters.
Weter geht es.
Ein Ausflug ins nahe gelegene Taormina und eine Ätna-Tour gehören auf jede Touristiker Bucketlist.

Nun zum Essen, darum geht es in Catania.
Unzählige Pizzerien und Restaurants mit Tradition findet man hier.
Die Pizzen mit Pistazien und Frutti di Mare gefallen mir besonders, köstlich sind auch die sizilianischen „Spaghetti al Vongole“, einfach perfekt.

Eine feine Anlaufstation für Feinschmecker ist der Fischmarkt von Catania, den man in der Früh oder am Vormittag besuchen sollte. Rund um historische Gewölbegänge geht es wild zu, man läuft durch Fischwasser und fühlt sich mitten im Geschehen.
Alles, was das Meer zu bieten hat wird lautstark feilgeboten: Muscheln, Oktopusse, Garnelen und Fische aller Größen, von kleinen Sprotten bis zu meterlangen Schwertfischen, die von den Händlern stolz zur Schau gestellt werden.
In dem Viertel zwischen dem Markt und dem Piazza del Duomo gibt es zahlreiche verlockende Restaurants.
Egal ob, Meeresfrüchte, Pasta mit sizilianischen Zutaten, Cotoletti, Tartufo und Tirami Su.
Das süsse Finale stimmte immer.
Man findet viele schöne Appartments mit Dachterrassen und auch ein „Leading Hotel of the World“ gibt es in Taormina.
In diesem kocht der deutsche Sternekoch Heinz Beck, wenn er nicht in Rom ist.
Viele elegante Residenzen mit Blick aufs Meer, feine Paläste, umgeben von hohen Mauern.

Man fühlt sich wie im Museum, Catania ist eine fußgängerfreundliche Stadt, alles ist schnell erreicht und überschaubar.

Beginnen sollte man mit dem römischen Amphietheater, ein Rundtheater der Römischen Antike.
Das „kleine“ Colosseum von Catania ist ein kulturelles Highlight .
Das Bellini-Kunstmuseum ist ebenfalls aufregend.
Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang ist in Catania ein gesellschaftliches Ritual.
Eine Symphonie architektonischer Stile. Ein steinerner, sonnendurchfluteter Platz, ist der Elephanten-Platz.

Ein Muss ist es Pistazieneis zu essen.
Wow.
Im Hintergrund sind die Berge.

Die Berge und der Ätna schlafen nie, sie wiegen Catania in trügerischer Sicherheit.
Und als wenn er seine vermeintliche Harmlosigkeit in den blauen Himmel pusten würde, steigen kreisförmige Wolken aus dem Krater.
Wir sind entspannt essen Calamari mit Zitronen und Gamberi rossi di Mazara. Auf dem Tisch steht eine Karaffe Weißwein. Probieren Sie Donnafugata-Weine.
Es lohnt sich!
Sizilien macht glücklich.
Ciao, wir kommen wieder.
